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jedoch ist von un­er­reich­ter Raffinesse.

      Zu­nächst jedoch eine Bemerkung, um Enttäuschungen zu vermeiden: Die Al­ham­bra ist wunderschön, manchmal fällt es jedoch vor lauter Menschen nicht leicht, dies auch zu würdigen. Im­merhin handelt es sich um das meist­besuchte Mo­nu­ment Spa­niens. Auf­grund des starken Andrangs und durch die Be­schrä­n­kung der täg­li­chen Be­sucherzahl ist es zudem gar nicht leicht, über­haupt an Eintrittskarten zu kom­men - lesen Sie dazu bitte un­be­dingt die Ab­schnitte weiter unten.

      Lage und Baugeschichte: Die be­vor­zug­te Lage der Alhambra macht sich sofort hin­ter der Puerta de las Gra­nadas be­merk­bar. Man taucht in einen schat­ti­gen Park alter Bäume ein, in dem es gleich merklich kühler wird. Über­all plät­schert und gur­gelt Wasser; Was­ser in einem Reichtum, der den Söhnen der Wüs­te als großmüti­ges Ge­schenk Allahs er­scheinen musste. „Je heißer es ist, des­to reichlicher sprudeln die Quel­len, denn sie werden vom Schnee ge­speist. Diese Mi­schung von Was­ser, Schnee und Feu­er macht Granada zu ei­nem Paradies auf Er­den mit einem Kli­ma, das in der gan­zen Welt seines­glei­chen nicht hat“ (Théo­phile Gau­tier).

      Der langgestreckte, von den Mauren al-Sabikah (heute: La Sabica) genannte Hü­gel­rü­cken bildet zwar nicht die höchs­te Erhe­bung Granadas, er ließ sich jedoch gut verteidigen und bietet den besten Blick über die Stadt und die Ebe­ne. Deshalb be­stand hier auch be­reits im 9. Jh. eine Festung, die jedoch nie als Residenz diente - die Ziri­den, die als erste mauri­sche Könige Gra­na­das

      die Stadt ab dem 11. Jh. be­herrsch­ten, hatten ihre Pa­läste auf dem Albaicín. 1238 ließ Mohammed Al-Ahmar, der Gründer der Nasri­den­dy­nas­tie, die inzwi­schen wohl weit­ge­hend ver­fal­lene Fes­tung wieder auf­bau­en und zur Palast­stadt erweitern. Sein Sohn Mo­ham­med II. und des­sen Nach­folger setz­ten sein Werk fort. Das Glanz­stück der Alhambra, der kö­nig­li­che Palast, entstand vor allem im 14. Jh. unter den Herrschern Yusuf I. und Mo­hammed V. Zu jener Zeit be­stand die Alhambra nicht nur aus dem Kö­nigs­pa­last und der eigent­li­chen Fes­tung, die von einer 40.000 Mann star­ken Truppe ge­hal­ten wurde; an sie grenz­te auch eine eigene kleine Medina (Stadt), de­ren Moscheen,­

      Ver­wal­tungs­ge­bäude, Bäder, Wohn­häuser, Werk­stät­ten und Stal­lungen die Zei­ten je­doch nicht über­stan­den haben. Die Ka­tho­li­schen Kö­nige, die 1492 Gra­na­da er­ober­ten, zer­stör­ten die Alham­bra wohl­weis­lich nicht, lie­ßen sogar Teile des Kö­nigs­palasts res­taurieren. Es blieb der - schon vor­her auch in Córdobas Mez­quita be­wie­se­nen - Igno­ranz Karl V. vor­be­hal­ten, im 16. Jh. einen gan­zen Re­nais­sance-Pa­last in die mau­rischen Mauern zu stellen. In späteren Jahr­hun­der­ten dien­te die Al­hambra als Ka­serne und ver­fiel dann all­mäh­lich, wur­de von Die­ben und anderen licht­scheu­en Ele­men­ten als Unter­kunft ge­nutzt. 1812 wäre sie um ein Haar von den Truppen Napo­le­ons in die Luft ge­sprengt wor­den. Erst durch die enthu­sias­tischen Be­schrei­bun­gen von Reise­schrift­stellern wie Wash­ing­ton Ir­ving, der 1829 für eine Wei­le in der herunter­ge­kommenen Anlage wohnte und hier sei­ne „Erzäh­lun­gen von der Al­hambra“ ver­fasste, rückte die im­men­se Be­deu­tung des Gebäu­des wie­der ins Be­wusst­sein. 1870 schließlich wurde die Al­ham­bra in die Liste der spa­nischen Na­ti­o­nalmo­nu­mente auf­ge­nommen und in der Folge gründ­lich res­tau­riert, 1984 von der UNESCO zum „Kul­tur­er­be der Mensch­heit“ er­nannt.

      Zugang zum Salón de Comares

      Aufbau: Der mauerumgürtete Komp­lex er­streckt sich über eine Länge von 720 Me­tern und eine Breite von 220 Me­tern. Er lässt sich, etwas ver­ein­facht, in fol­gen­de Be­reiche gliedern: die Ver­tei­di­gungs­anlage Alcazaba im Wes­ten, der wun­dervolle Nas­ri­den­palast Pa­lacios Na­zaríes (auch Palacio Real ge­nannt), das eigentliche Glanz­stück der Al­ham­bra) im Osten und der Palacio Car­los V., der der arabischen An­lage durch den christ­lichen Kö­nig Karl V. auf­ge­zwun­gen wurde. Die Som­mer­re­si­denz Gene­ra­life liegt mit pracht­vol­len Gär­ten ober­halb der Al­hambra und ist über einen ei­ge­nen Zu­gang zu er­rei­chen.

      Zugang Im Südosten des Komplexes liegt un­weit des Generalife der große, ge­büh­ren­pflich­ti­ge Besucherparkplatz, an den sich der Ti­cket­schal­ter „Pabellón de Ac­ceso“ und der Haupt­ein­gang anschließen. Wer be­reits eine gültige Ein­trittskarte besitzt, kann auch den für Fuß­gän­ger we­sentlich stadt­nä­he­ren Ein­gang durch die Puer­ta de la Jus­ticia be­nutzen; dies gilt lei­der nicht für ermäßigte Tickets (Kinder, Se­nio­ren etc.), siehe unten.

      Auto: Anfahrt über die Ronda Sur der Um­ge­hungs­straße Circunvalación, gut beschil­dert.

      Bus: Von der Plaza Plaza Isabel la Católica (nahe Gran Vía) ver­kehren häu­fig Klein­busse (1,40 €) der Li­nien C30 und C32.

      Zu Fuß: Mehrere Möglichkeiten, immer aber ein gan­zes Eck zu laufen. Die Stan­dard­route führt ab der Plaza Nueva über die Cues­ta de Go­mérez und vorbei an der Puerta de la Jus­ti­cia und der ge­sam­ten Burg zum Haupt­ein­gang. Ro­man­ti­scher, auch beschwerlicher, ist der Pflas­terweg Cuesta del Rey Chico, auch Ca­mi­no de los Chinos ge­nannt: Von den Pla­zas Nue­va und Santa Ana ent­lang des Dar­ro auf­wärts; wo die Straße links zum Al­bai­cín hinauf abbiegt, geht es rechts über den Fluss und dann den Berg hoch zum Groß­park­platz und zum Ticket­schal­ter.

      Öffnungszeiten/Eintrittspreise Von April bis 14. Ok­tober täg­lich 8.30-20 Uhr; Di-Sa auch 22-23.30 Uhr. Im restlichen Jahr täglich 8.30-18 Uhr, Fr/Sa auch 20-21.30 Uhr. Die Nacht­termine in der beleuchteten Al­hambra sind natürlich be­sonders märchenhaft. Am 25. De­zem­ber und am 1. Januar ist ge­schlos­sen. Reguläre Ein­tritts­gebühr für Alca­zaba, Nas­ri­denpalast und Generalife 14 €. Diverse Er­mä­ßi­gungen, u.a. für Kinder (2-11 J. gratis, 12-15 J. 8 €) und über 65-jährige (9 €), aber Ach­tung: alle kostenlosen oder ermäßigten Tickets sind qua­si nur Reservierungen, die am Haupt­ein­gang in Eintrittskarten umgetauscht werden müs­sen, man kommt mit diesen also nicht di­rekt in die kostenpflichtigen Bereiche!

      Wer kein reguläres Ti­cket ergattert, hat viel­leicht mehr Glück mit der Kombi-Karte „Al­ham­bra Experiencias“, mit der man für 14 € nachts den Palast und am fol­genden Vormittag Alca­zaba, Gärten und Ge­neralife besuchen kann; das Ticket „Alhambra y Fundación Rodríguez-Acos­ta“ ermöglicht für 16 € zusätzlich zur Al­ham­bra den Besuch des ungewöhnlichen En­sem­bles im Stadtteil Antequeruela (siehe dort). Die „Visita Jardi­nes“ (7 €) umfasst ne­ben den ver­schiedenen Gartenanlagen auch die Al­ca­zaba und den Generalife, spart also „nur“ den Nas­ridenpalast aus. Nacht­besuche im Nas­ri­den­palast kosten 8 €, im Generalife und seinen Gär­ten (im Winter sowie von Juni bis August nicht möglich) 5 €.

      Gratis-Bereiche: Übrigens darf man die Alham­bra auch völ­lig oh­ne Ticket betreten, z.B. um schon mal die At­mo­sphäre innerhalb der Mauern zu schnup­pern oder in aller Ruhe vorab einen Ge­samt­ein­druck zu gewinnen: Der Zugang durch das Tor Puerta de la Justicia (→ „Be­sich­tigung“) ist zu den Öffnungszeiten jeder­zeit und gratis mög­lich; sogar der Pala­cio Carlos V. samt sei­nen Museen kann so be­sucht werden. Die schöns­ten und be­deu­tends­ten Be­rei­che der Al­ham­bra (Alca­zaba, der Nasri­den­pa­last Palacios Na­zaríes, Gär­ten und Ge­ne­ra­life) freilich blei­ben ohne Ti­cket gesperrt.

      Internet-Info: www.alhambra-patronato.es, ak­tuelle Infor­mation über Öffnungszeiten, Ein­tritts­preise etc. Spanisch und Englisch. Info-Tel. 958 027971.

      Ticketkauf

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