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oft sind die Karten auf viele Wochen hinaus aus­gebucht. Telefonischer Ticketkauf ist mög­lich unter Tel. 858 953616.

      Über die Puerta de la Justicia frei zugänglich: maurisches Bad in der Alhambra

      https://tickets.alhambra-patronato.es, die einzige offizielle Verkaufswebsite, bei „er­goo­gelten“ Adressen sind bestenfalls erheblich teu­rere Tickets mit Führung erhältlich. Die Site gibt es auch auf Englisch, Bezahlung mit Kre­dit­kar­te. Sofern man normale Erwachsenentickets bucht, erhält man nach dem Ausfüllen des Be­stell­formulars direkt eine gültige, per­so­na­li­sier­te Eintrittskarte als PDF-Datei zum Ausdrucken (zu­sätzlich Ausweis mitführen), andernfalls eine Re­servierung, die am Haupteingang in ein Ti­cket getauscht werden muss; auch für den Gra­tis-Eintritt für kleinere Kinder muss eine solche Re­servierung ausgefüllt werden! Beim Kauf ist ne­ben dem Besuchsdatum auch ein im Halb­stun­dentakt wechseln­der, je nach Ver­füg­bar­keit frei wählbarer Zeitpunkt (z. B. 10.30 Uhr) fest­zulegen, ab dem der Ein­gang zum Kern der An­lage, dem Nas­riden­palast Palacios Nazaríes, un­be­dingt binnen einer halben Stunde pas­siert wer­den muss (!), andern­falls verfällt die Kar­te; bes­ser also, man plant vorab ein gewisses Zeit­pols­ter ein und stellt sich dann recht­zeitig in die Warteschlange vor dem Palast­ein­gang. Für den Rest der Alhambra inklu­sive Al­cazaba und Ge­nera­life gilt diese stren­ge Zeitvorgabe nicht.

      Alles ausgebucht? Neben dem Standard-Ti­cket existieren eine Reihe weiterer Ein­tritts­kar­ten­formen, für die jeweils ein eigenes Ticket­kon­tingent zurückgehalten wird und die sich des­halb als Rettungsanker erweisen könnten, doch noch in die Alhambra bzw. den Nas­ri­den­pa­last zu kommen, darunter z.B. die Kombi-Kar­ten „Alhambra Experiencias“ und „Al­ham­bra y Fundación Rodríguez-Acosta“, siehe oben. Das Ticket „Dobla de Oro“ (Verkauf ebenfalls über die Alhambra-Website) für etwa 20 € ge­währt neben der Alhambra auch Zugang zu ei­ner Reihe weiterer maurischer Monumente und ist manchmal auch dann noch erhältlich, wenn die regulären Eintrittskarten bereits aus­ver­kauft sind. Weiterhin gibt es diverse Formen des Sammeltickets „Granada Card“, die zu Prei­sen zwischen etwa 35 und 45 € neben anderen Se­henswürdigkeiten meist, aber nicht immer (ge­nau hinsehen) den Besuch der Alhambra in­klu­dieren. Leider ändern sich die exakten Mo­da­litäten sehr häufig, Details und Buchung im Netz unter www.granadatur.com/granada-card. Wer zwei Nächte in Granada bleibt, kann bei teilnehmenden Hotels (nur dort, vor der Bu­chung anfragen, Liste auf der genannten Web­site) die Sonderform „Granada Card Per­nocta“ erwerben, die für günstige 16 € (plus ei­nem evtl. Verkaufsaufschlag des Hotels) eben­falls u.a. den Eintritt zur Alhambra beinhaltet.

      Ticketkauf an der Kasse: Tagestickets gibt es nur an der Kasse beim Großpark­platz - wer zu Fuß aus der Stadt kommt, muss des­halb erst am gesamten Komplex vorbei­marschieren oder den Bus nehmen. Außer eventuell (!) im tiefs­ten Winter steht an der Kasse im „Pa­bellón de Acceso“ meist eine lange Schlange an, die sich zur Saison sogar schon weit vor der ei­gent­li­chen Öffnungs­zeit bildet. Nach langer War­te­zeit glücklich an ein Ti­cket gelangt, stellt man dann viel­leicht fest, dass der einzig verfüg­bare Zei­t­punkt für den Besuch des Nasri­denpalasts sechs Stun­den später liegt ... Sobald die Ein­tritts­kar­ten für den je­weiligen Tag verkauft sind, schließt die Kasse - wer später kommt, hat Pech ge­habt, auch wenn er (vielleicht sogar stun­denlang) in der Schlange gewartet hat. Vor­verkauf ist hier nicht möglich, auch die Gra­tis-Tickets für Kinder bis 11 J. gibt es hier nicht (Aus­nahme: Babys unter 2 J.).

      Kommt man über die Cuesta de Go­mé­rez und durch die Puerta de las Gra­na­das aus der Stadt, passiert man die Puer­ta de la Justicia, das „Tor der Ge­rech­tig­keit“, das Yusuf I. 1348 errichten ließ. Der eigentlich bedeutendste Zu­gang der Alhambra (freilich nicht der heu­tige Haupteingang) ist eher Turm als Tor und hat seinen Na­men von den Ge­richtsverhandlungen, die hier ab­ge­hal­ten wurden. Für das Symbol der aus­gestreckten Hand am Huf­eisen­bo­gen gibt es mehrere Deutungen; man­cher sieht sie als Symbol der fünf Ge­bo­te des Islam (Bekennen der Einheit Got­tes, Gebet, Fasten, Almosen, Wall­fahrt nach Mek­ka), andere als Abwehr des „bösen Blicks“ der Verurteilten. Das zwei­te Symbol, der Schlüssel, steht für den Eintritt ins Paradies.

      Wer schon eine gültige Eintrittskarte hat (oder nur mal in die Anlage hi­nein­schau­en möchte, denn der Eintritt ins Burg­innere an sich ist als „öffentliche Zo­ne“ frei) kann durch die­ses Tor den Kom­plex betreten, alle ande­ren müssen noch gut einen halben Kilo­me­ter weiter zum Haupteingang beim Groß­park­platz. Von dort geht es, nunmehr in­ner­halb des Mauerrings, quer durch das ge­samte Gelände zur Fes­tung Alcazaba und zum Kö­nigs­palast. Man ist eine Wei­le unterwegs und muss vor dem Nas­ri­den­pa­last zu­dem mit einer Warte­schlan­ge rechnen; wenn der festgelegte Zu­gangs-Zeit­punkt unmittelbar be­vor­steht, sollte man also nicht bummeln.

       Alcazaba

      Die Festung Alcazaba ist der älteste Be­reich der Alhambra und auch für ihren Na­men ver­antwortlich: al-Hamra, „Die Ro­te“, wurde sie von den Mauren ge­nannt, nach der röt­lichen Farbe ihrer Mau­ern. Der doppelte Mauerring deu­tet mit zahlrei­chen Tür­men keilförmig auf die Stadt. Das Gebiet innerhalb hat lei­der ziemliche Zer­störungen erlitten und deshalb kaum noch hochrangige Se­henswürdigkeiten auf­zuweisen.

      Torre de la Vela: Der am weitesten zur Stadt vorgeschobene, 26 Meter hohe Turm kann bestiegen werden, was man sich nicht entgehen lassen sollte. Der Blick auf die Stadt und die fruchtbare Fluss­ebene Vega ist besonders im Abend­licht einfach su­perb. Die Glocke auf dem Flach­dach gab in früheren Zei­ten die Signale für die Be­wäs­serung der Ve­ga. Heute wird sie nur selten ge­läu­tet, z. B. am 2. Januar, dem Tag des Ein­marschs der christlichen Kö­nige. Wer sie ei­nem alten Volksglauben zu­folge an die­sem Tag berührt, wird bald hei­ra­ten.

      Palacios Nazaríes (Pala­cio Real)

      Höchster Turm der „roten“ Alcazaba: Torre de la Vela

      Der Königspalast der Nasriden, ge­le­gent­lich als „Achtes Weltwunder“ be­zeich­net, bildet den Höhepunkt der Al­ham­bra. In seinen Anfängen stammt er aus der Zeit von Mohammed Al-Ahmar, dem Be­grün­der der Dynastie, die präch­tigsten Abschnitte entstanden je­doch unter Yusuf I. (1333-54) und Mo­ham­med V. (1354-91). Verblüffend: Die De­kora­tion im Inneren dieses himm­li­schen Traums besteht in weiten Teilen aus den ge­wöhnlichen Mate­ria­lien Holz und Gips. Die verschlungenen Wand­or­na­men­te, die filigranen ara­bi­schen Schrift­züge, die „Spinnweben Gottes“ ge­nannt wur­den - schlichter Gips, der frü­her bunt bemalt war. Man kann da­rin durch­aus die Philosophie sehen, nicht für die Ewig­keit zu bauen, son­dern zur Freude der jeweiligen Be­woh­ner. Wenn die Stuck­de­ko­ra­tion nicht mehr gefiel, ließ man die Ornamente än­dern, Aus­bes­se­run­gen schadhafter Stel­len waren pro­blem­los möglich. Aus ähn­lichen Grün­den wirkt der Palast von außen so schlicht: Aller Prunk und Glanz leuch­ten im Inne­ren, eben da, wo man lebte.

      Die meist in der Pluralform als „Nas­ri­den­paläste“ bezeichneten Pala­cios Na­za­ríes gliedern sich in drei Be­rei­che, die räum­lich streng getrennt sind: Der Mexuar diente Ver­samm­lun­gen und der Ge­richtsbarkeit, El Ser­rallo war der ei­gent­liche Pa­last. Der sich an­schlie­ßen­de Harem war als „Al­ler­hei­ligs­tes“ nur den Herr­schern, ih­ren Familien und aus­ge­wähl­ten Dienst­boten zu­gänglich. Mit­tel­punkt jedes Trak­tes ist nach orien­ta­li­scher Tradi­tion ein Innen­hof, auf den alle Räume münden.

       Mexuar

      Der Gerichts- und Empfangssaal der ara­bischen Herrscher ist mit farbigen Azu­lejo-Kacheln ausgekleidet; in christ­li­cher

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