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ist – ist ein deutliches Signal für eine Stressreaktion. Der Betroffene möchte sich beruhigen. Gleiches gilt für das Benetzen der trockenen Lippen mit feuchter Zunge [Bild Nr. 19]. In beiden Fällen möchte man das ungute Mund- und Lippengefühl ändern.

      Manche Menschen beginnen in Stresssituationen sehr stark zu gähnen [Bild Nr. 20]. Der Grund: Dadurch müssen sie unbewusst tief einatmen, was zur Beruhigung und Entspannung beiträgt. Wie weit verbreitet dieses Phänomen ist, habe ich bei meinen Vorträgen selbst schon erlebt. So manches Mal fragte mich ein Auftraggeber, ob er mir noch schnell einen doppelten Espresso bringen dürfe, weil er mein Gähnen bemerkt hatte und es für ein Zeichen von Müdigkeit hielt. Doch in Wahrheit war ich in dieser Phase hoch konzentriert. Das Gähnen war nichts anderes als ein Selbstentspannungsprogramm.

       Das Spiel mit der Stimme

      Eine Freundin erhöht in angespannten Situationen rasant ihr Sprechtempo. Sie redet schnell ohne Punkt und Komma. Es ist ihre Art, überschüssige Energie abzubauen – ein Phänomen, das besonders bei Frauen häufig anzutreffen ist. Andere Menschen wiederum beruhigen sich, indem sie summen oder pfeifen. Das lenkt ab und gibt ihnen ein gutes Gefühl.

      Auf einem Flug nach Berlin beobachtete ich einmal einen Mann neben mir, der einen erhöhten Lidschlag hatte, seinen Schulterbereich anspannte und sich krampfhaft an den Armlehnen festhielt. Es war unschwer zu erkennen, dass seine Freude am Fliegen nicht allzu groß war. Kurz vor dem Start kam es noch zu einer Steigerung: Er begann zu pfeifen. Die Blicke der Mitreisenden waren alles andere als verständnisvoll oder gar charmant. Ich sprach ihn mit einer leichten Berührung am Unterarm auf seine Flugangst an. Zuerst reagierte er ein wenig verdutzt, war dann jedoch ausgesprochen dankbar, dass ich ihn mit vielen Fragen ablenkte.

       Gebührende Aufmerksamkeit

      Um körpersprachliche Signale zu erkennen und entsprechend reagieren zu können, sollten Sie Ihrem Gesprächspartner stets die volle Aufmerksamkeit schenken. Beobachten Sie seine Körpersprache, ohne ihn dabei »durchleuchten« zu wollen. Ein Grundsatz für jede akzeptable und erfolgreiche Kommunikation.

       Special: Digitale Körpersprache für Social Media

      In der Online-Welt gilt das Credo: Das Internet vergisst nichts. Umso wichtiger ist es, wie Sie sich im World Wide Web und insbesondere in den Social Media präsentieren und welche optischen Spuren Sie hinterlassen. Fragen Sie sich: Wie viele und welche Informationen wollen und sollen Sie von sich preisgeben?

       Die Macht der Bilder

      Bilder sagen mehr als tausend Worte – gerade in sozialen Netzwerken wird mittlerweile maßgeblich über das Medium des statischen und bewegten Bildes kommuniziert. Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, wie Sie auf Ihren Bildern und Videos wirken? Haben Sie bewusst auf die Sprache Ihres Körpers geachtet? Geben die Bilder, die Sie freiwillig veröffentlichen, ein kongruentes Bild Ihrer Persönlichkeit ab? Ein Bild, das Sie vermitteln wollen? Präsentieren Sie sich so, wie Sie tatsächlich wirken möchten? Sind Sie sicher, dass Sie keine negativen Signale senden? Da Social-Media-Plattformen zunehmend nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Bereich genutzt werden, ist eine gut durchdachte Präsentation in der Online-Welt absolut erforderlich.

       Von Berufs wegen im Netz

      Für die eigene Karriere und das persönliche Business-Netzwerk muss man sich mittlerweile auch online präsentieren – und zwar seriös, kompetent und vertrauenswürdig. Schließlich sollen Ihre Business-Kontakte ein positives Bild von Ihnen erhalten, wenn sie online auf Sie stoßen. Gehen Sie also sparsam mit allzu intimem und privatem Bildmaterial um, etwa mit dem virtuellen Fotoalbum Ihres letzten Strandurlaubs. Wenn Sie private Bilder dennoch mit Ihren engsten Freunden teilen möchten, empfiehlt es sich, diese mithilfe der technischen Möglichkeiten, die die meisten Portale bereitstellen, auch nur für diesen Kreis zugänglich zu machen.

      Achten Sie also bei Bildern und Videos genau darauf, dass Sie sich mit Ihrer Körpersprache als Privatperson, aber auch stellvertretend für Ihre Firma, positiv und ansprechend darstellen. Geben Sie keine firmeninternen Informationen preis, denn öffentliche Plattformen sind bekanntlich auch für die unmittelbare Konkurrenz einsehbar.

       Auf dem Sprung zum neuen Job

      Im Fall eines laufenden Bewerbungsverfahrens ist besondere Umsicht geboten. Fragen Sie sich: Welchen Eindruck hinterlassen die Bilder und Videos, die im Internet von mir zu finden sind? Demonstriere ich mit meiner Körperhaltung, Mimik und Gestik ein gesundes Selbstbewusstsein oder wirke ich selbstverliebt oder gar arrogant oder unsicher und wenig souverän? Stehe ich bei Gruppenbildern oftmals im Vordergrund und verdecke andere? Wirke ich freundlich oder missgelaunt? Übrigens: Bilder lassen sich austauschen! Und das Recht am eigenen Bild ist ein hohes Gut!

       Auf den Punkt: Die 10 wichtigsten Basis-Tipps in puncto Körpersprache

      1. Wirken Sie echt! Das, was Sie sagen, und das, was Ihr Körper »spricht«, müssen übereinstimmen, sonst wirken Sie unglaubwürdig. Aufgesetzte Körpersprache funktioniert nicht!

      2. Ausstrahlung zählt! Sie können zwar nicht Ihre Körpersprache dirigieren – Ihre innere Haltung jedoch schon. Das bedeutet: Fühlen Sie sich souverän und kompetent, dann strahlen Sie das auch aus.

      3. Ein Lächeln funktioniert immer! Viele Situationen lassen sich mit dem simpelsten nonverbalen Signal lösen beziehungsweise auflockern – einem echten Lächeln. Je offener und freundlicher wir anderen begegnen, desto eher öffnen sie sich auch uns.

      4. Positive Gesten! Der Unterschied zwischen positiven und negativen Gesten ist manchmal minimal, aber oft entscheidend. Faustregel: offene Handflächen und Gesten von unten nach oben – nicht umgekehrt.

      5. Kopf hoch, Brust raus! Ein altbewährter und noch immer gültiger Tipp. Zwar sollte man es nicht übertreiben und eine steife, militärische Haltung annehmen – eine aufrechte und souveräne sowie zugleich lockere Körperhaltung sorgt jedoch bereits für jede Menge Wirkung.

      6. Blickkontakt! Nicht zu viel und nicht zu wenig – wie bei vielen Dingen ist auch in puncto Blickkontakt ein gutes Mittelmaß ideal, um selbstbewusst und interessiert zu wirken.

      7. Souveräne Gangart! Weder schleichen noch schreiten – auch beim Gehen ist die goldene Mitte zu empfehlen. Ein selbstbewusster, aber trotzdem lockerer Gang, der Kompetenz ausstrahlt, aber ebenso sympathisch wirkt.

      8. Werden Sie zum Spiegel! Gegenseitige Sympathie führt zu ähnlicher Körpersprache. Darum spiegeln Sie Ihr Gegenüber – möglichst dezent – und bewirken so auch eine inhaltliche Übereinstimmung.

      9. Nicken hilft! Ebenso wie mit ähnlichen nonverbalen Signalen können Sie mit zustimmenden Gesten punkten. Ein leichtes Nicken mit dem Kopf, wenn der andere spricht, und eine zugewandte Körperhaltung wirken Wunder.

      10. Nie den Kontext vergessen! Körpersprachliche Signale stehen nie für sich, sondern hängen immer mit der jeweiligen Situation, Stimmung etc. zusammen.

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