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Liebe mich nicht-Hasse mich nicht Duett. Jessa James
Читать онлайн.Название Liebe mich nicht-Hasse mich nicht Duett
Год выпуска 0
isbn 9783985229390
Автор произведения Jessa James
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Nun, das ist es schon irgendwie. Ich meine, du nimmst dir extra die Zeit für mich. Also, äh… Danke.“ Er fängt an, seine Sachen einzupacken. „Hast du Hunger?“
„Ich?“ Ich schaue nach der Zeit. „Ich könnte was zu essen vertragen.“
Er sieht aus, als würde er sich leicht unwohl fühlen, und reibt sich mit der Hand über den Nacken. „Es gibt da diese Pizzeria einen Block von hier, die ich schon lange mal ausprobieren wollte. Willst du mitkommen? Ich bezahle natürlich.“
Ich unterdrücke ein Lächeln. „Jameson, bittest du mich um ein Date?“
„Was?“, fragt er, defensiv. „Nein. Definitiv nicht.“
„Ich wollte nur nachfragen. Dir schien es schrecklich ernst damit zu sein, dass du nicht einmal auf diese Weise an mich denkst“, necke ich ihn. Ich will eine Reaktion aus ihm herauskitzeln und ich erhalte eine. Er springt auf seine Füße.
„Vergiss, dass ich gefragt hab.“
„Warte!“, sage ich und packe seinen Unterarm. „Ich hab nur Witze gemacht. Sei doch nicht immer so ernst.“
Seine Miene ist so düster wie eine Gewitterwolke. Er befreit sich behutsam aus meinem Griff. „Wenn ich ernst bin, dann weil mich das Leben so gemacht hat. Irgendjemand muss hier schließlich der Verantwortungsbewusste sein.“
Oooh. Ich hatte nicht erwartet, dass er so empfindlich darauf reagieren würde.
„Es tut mir leid. Ich weiß, dass du der große Bruder bist. Du fühlst dich für Forest und Gunnar verantwortlich. Ich kapier’s.“
Js Gesichtsausdruck ist skeptisch. „Das bezweifle ich doch schwer, Prinzessin.“
Für diese Bemerkung habe ich keine schnippische Entgegnung auf Lager, weshalb ich ihm einfach nur die Zunge rausstrecke. Er hält inne und schenkt mir dann den Hauch eines Lächelns. Ich nehme an, mir wurde vergeben.
„Gehen wir jetzt essen oder was?“, frage ich.
„Yeah, yeah“, sagt er. „Pack deine Sachen ein.“
Ich schnappe meine Tasche und stopfe meine Bücher hinein. Nachdem ich mir meinen Beutel über die Schulter geschlungen habe, beeile ich mich, Jameson zu folgen.
„Deine Beine sind doppelt so lang wie meine“, beschwere ich mich, da ich Probleme habe, mit ihm Schritt zu halten. Er blickt zu mir, lässt ein halbes Lächeln aufblitzen und drosselt seine Geschwindigkeit.
Er führt mich um einen langweiligen Stadtblock und läuft auf ein unscheinbares Restaurant zu. Gäbe es nicht das winzige Neonschild vor dem Laden, auf dem einfach nur P I Z Z A steht, dann hätte ich nicht einmal erkannt, dass es sich um ein Restaurant handelt. Als er die Tür aufstößt, wobei er sie weit für mich geöffnet hält, weiß ich nicht, womit ich rechnen muss.
Aber natürlich ist es in echt ein netter Laden mit weißen Tischdecken und einigen Leuten, die bereits essen, obwohl gerade mal früher Nachmittag ist. Eine beeindruckend aussehende Blondine steht am Empfangstisch.
„Hi! Haben Sie eine Reservierung?“, fragt die Hostess.
„Wir sind Freunde von David Gage“, erwidert Jameson.
Die Augen der Hostess weiten sich leicht. „Natürlich! Bitte hier entlang…“
Ich schaue fragend zu Jameson, während sie uns direkt zu einem Tisch neben dem winzigen Fenster an der Vorderseite des Ladens führt. Er zieht zur Antwort lediglich eine Braue hoch. Die Hostess setzt uns an einen runden Tisch, gibt uns einige Speisekarten und verspricht, dass gleich jemand bei uns sein wird. Dann eilt sie in Richtung Küche davon.
„Wer ist David Gage?“, flüstere ich.
„Er ist der Koch.“ Jameson nimmt die Weinkarte in die Hand und liest sie mit zusammengekniffenen Augen.
„Die Hostess schien das merkwürdig zu finden.“
„Was?“, fragt er und tauscht die Getränkekarte gegen die Speisekarte aus.
„Dass du ein Freund des Kochs bist.“ Ich nehme meine Speisekarte in die Hand und schaue mir die Salate an.
„Oh… David ist irgendwie…“ Er denkt eine Sekunde nach. „Er hat noch nie einen Gedanken für sich behalten. Er sagt einfach alles, was er denkt, so eine Art radikaler Ehrlichkeits-Bullshit. Und er ist ziemlich kritisch. Ich schätze, dass der Großteil seines Personals Angst vor ihm hat.“
Ich spähe über meine Karte zu Jameson. „Aber du bist mit ihm befreundet?“
„Yeah. Der Kerl ist ein Genie und auch ein Rebell.“
Ein Kellner kommt, um unsere Getränkebestellung aufzunehmen und erzählt uns vom heutigen Tagesgericht. Jameson schaut zu mir.
„Gibt es irgendetwas, das du auf einer Pizza nicht magst?“
„Ich bin Vegetarierin“, antworte ich. „Also… Fleisch.“
Er faltet seine Karte und sieht zum Kellner. „Können Sie David bitten, uns eine vegetarische Pizza zu machen? Nach Empfehlung des Kochs.“
„Selbstverständlich“, sagt der Kellner und nickt. „Ich werde die Bestellung für Sie weitergeben.“
„Und eine Flasche von dem Wein, den er dazu empfiehlt“, sagt Jameson, der dem Kellner die Speisekarte reicht. „Danke.“
Ich gebe meine Karte ebenfalls ab und bedanke mich bei dem Kellner. Der Kellner verschwindet und Jameson und ich sind wieder allein.
„Also…“, sage ich, während ich versuche, mir etwas einfallen zu lassen, worüber wir reden können. „Haben du und Asher schon geredet?“
Jameson verzieht das Gesicht. „Nein, nicht wirklich. Dein Bruder ist ein sturer Mistkerl. Jedes Mal, wenn ich nach Hause komme, ist er nicht dort. Und wenn ich ihn auf der Arbeit sehe, ist er sehr…“
„Brüsk?“, schlage ich vor.
Er blickt mich aus zusammengekniffenen Augen an. „Ich wollte ungesprächig sagen. Ist das ein Wort?“
Ich zucke mit einer Schulter. „Es verdeutlicht auf jeden Fall, was du sagen willst.“
Der Kellner kehrt mit einer Weinflasche und zwei Gläsern zurück. Dann spielt sich zwischen Jameson und dem Kellner diese ganze Charade ab, bei der der Kellner den Wein eingießt und wartet, bis Jameson daran gerochen und davon gekostet hat. Der Kellner lässt sogar den Korken auf dem Tisch liegen, was etwas ist, dass ich vom Essen in den edlen Restaurants kenne, die meine Eltern frequentieren.
Ich bekomme schließlich auch etwas von dem Wein, der rot ist. Ich drehe das Etikett zu mir und lese es.
„Garnacha. Klingt edel.“
„Mmm“, macht Jameson und nippt an seinem Wein. „Dein Bruder würde den vermutlich mehr zu schätzen wissen als ich.“
Ich koste von dem Wein und stelle fest, dass er etwas bitterer ist, als ich erwartet hatte. Ich verziehe das Gesicht und Jameson gluckst über meine Miene.
„So gut, hm?“, fragt er.
„Der einzige Wein, von dem ich jemals viel getrunken habe, ist der Chardonnay meiner Mutter.“ Ich lehne mich mit einem Seufzen zurück.
„Du hast mit mir gelernt“, sagt er und schiebt seinen Stuhl näher zu meinem. Ich komme nicht umhin, wegen seiner Nähe ein leichtes Flattern in meinem Bauch zu verspüren. „Lass mich dir beibringen, wie man Wein verkostet. Auf diese Weise wirst du aussehen, als wüsstest du Bescheid, wenn du ihn probierst, auch wenn du ihn nicht magst.“
Ich lache. „Okay…“
„Okay. Zuerst willst du das Glas nehmen und am Stiel halten. Das ist anscheinend wichtig, damit sich