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weil wir seine/ihre Kinder waren. Natürlich waren da Gefühle im Spiel. Aber sie waren nicht die Ursache der Liebe. Die Liebe war die Ursache der Gefühle.

      Noch lebst du.

      Deine Beziehungen nach INNEN zu pflegen bedeutet, den Menschen um dich herum Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, solange du noch Zeit dafür hast.

      Das sind sehr konkrete und alltägliche Dinge. Niemand hat etwas davon, wenn deine Liebe zwar vorhanden ist, sich aber nicht in Taten äußert. Es geht um so was wie Zeit für deinen Ehepartner, auch wenn dein beruflicher Erfolg darunter leiden sollte. Es geht um Interesse am Fußballspiel deines Sohnes, auch wenn seine Mannschaft immer verliert. Es geht um den Telefonanruf bei Freunden, das Geschenk für den Kumpel, deine Verlässlichkeit in der Gruppe von Leuten, die auf dich zählt. Haben diese Menschen Gewicht in deinem Terminkalender oder laufen sie in deiner Prioritätenliste eher unter Falls-noch-Zeit-bleibt? Die Balance zu halten und die Beziehung nach INNEN zu leben, kostet Zeit.

      Viel Zeit!

      Es bedeutet auch, großzügig mit Anerkennung und Komplimenten zu sein. Es ist die herabsteigende Liebe, die andere erhebt, das Gute entdeckt und wertschätzt. Tu es, und du wirst öfter Menschen lächeln sehen.

      Es bedeutet außerdem, Menschen praktisch zu helfen. Bei ihrem Umzug mit anpacken, ihnen das Auto leihen, die Hausarbeit Korrektur lesen, ihre Kinder durchfüttern, während sie sich ein schönes Wochenende in Paris machen.

      Und bei all dem wirst du auch selber gewinnen. Man wird sich auch für dich interessieren, dir das Auto anvertrauen und Zeit zum Reden haben, wenn es dir schlecht geht.

      Da werden Leute sein, die für dich beten, wenn du es nicht mehr kannst. Leute, deren Glaube an Gott dir Zuversicht einflößt, wenn dein Mut schwindet. Leute, die deine Fragen verstehen und ab und zu sogar eine Antwort wissen.

      So ungefähr sollte Kirche aussehen. Menschen, die füreinander da sind. Man kann nicht alleine glauben. Wir brauchen einander.

      Möglich, dass du zu den Leuten gehörst, die mehr als kuriert sind von der Illusion, in der Kirche wäre eine heile Welt oder gar der Himmel auf Erden zu finden. Ich gehöre, solange ich denken kann, zu diesem Verein und meine Erkenntnis ist die: So sehr ich meine „Brüder und Schwestern“ brauche – manchmal sind wir alle auch ein wenig … sagen wir … eigenartig. Ja, geben wir es ruhig zu – die Kirche besteht aus Menschen, die so sind, wie Menschen eben sind. Und manchmal schmerzt das. Jeder ist normal, bis du ihn kennenlernst, so hat John Ortberg sein Buch über Beziehungen – vor allem Beziehungen in der Gemeinde – genannt, und er hat recht.

      Ein Trost mag sein, dass das schon immer so war. Die zwölf biblischen Stammväter verkauften sich gegenseitig als Sklaven, belogen ihren Vater und sorgten für Sexskandale. Die zwölf Jünger glichen eher einem Sack Flöhe als einem eingespielten Team. Die erste Kirche bekam Briefe, in denen sie sich von Paulus erklären lassen musste, dass es natürlich nicht in Ordnung ist, sich beim Abendmahl zu betrinken und den Armen nichts übrig zu lassen, dass man bitteschön nicht gleich vor Gericht gegeneinander ziehen solle und dass Männer Frauen ab sofort mit Respekt zu behandeln hätten.

      Viele der zwischenmenschlichen Probleme rührten daher, dass in der Kirche Menschen zusammen kamen, die bisher nicht gewohnt waren, miteinander klarzukommen: Juden und Heiden, Reiche und Arme, Freie und Sklaven, Männer und Frauen.

      Was ich damit sagen will: Das Geheimnis des Lebens in Beziehungen zu suchen, heißt auch: Menschen ertragen. Oft ist das die große Herausforderung in dieser Ecke der Triangel – eigenartige Menschen trotzdem lieben.

      Ein Freund von mir hat eine kommunitäre Lebensgemeinschaft gegründet. Nach ein paar Jahren Erfahrung sagt er: „Gemeinschaft leben ist alles andere als romantisch. Gemeinschaft ist Arbeit.“

      Die Beziehung nach INNEN zu vernachlässigen ist keine Alternative, außer du suchst nach einem Weg, fromm, aber ungenießbar zu werden,

      christlich, aber unfreundlich,

      religiös, aber eigenbrötlerisch,

      engagiert in Ehrenämtern, aber vermisst von Menschen,

      und darum eigentlich allein.

      Die Vision vom anbrechenden Schalom, die Jesus beseelte, war eine andere.

      Die dritte Dimension ist die Beziehung nach AUSSEN.

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      Die Kirche hat einen Auftrag. Es ist unübersehbar. Glaube ist nicht nur etwas zwischen mir und Gott und denen, mit denen ich unterwegs bin. Glaube hat auch mit den anderen zu tun.

      Und zwar sehr!

      Jesus war mit der Mission unterwegs, die Welt zu einem besseren Ort zu machen und Menschen mit der Liebe Gottes zu erreichen. Und diese Mission hat er an uns weitergegeben. Kirche ist Kirche für andere! Und um die anderen geht es hier.

      Diese dritte Beziehungsdimension scheint mir am deutlichsten unterbelichtet zu sein, wenn ich mich so im Christentum umschaue. Logisch, denn wir vermissen sie am wenigsten – die Beziehung zu Menschen, die wir noch gar nicht kennen. Und den Fremden lieben klingt noch ein wenig anstrengender als mit dem klarzukommen, an dessen Eigenarten ich mich so langsam gewöhnt habe.

      Nein, die meisten von uns vermissen die da draußen nicht.

      Aber immer öfter begegne ich Menschen, die den Sinn vermissen. Den Sinn von Kirche, die sich nur um sich selbst dreht. Den Sinn von Gemeinschaft, wenn niemand dazu kommt. Den Sinn von Jesu Zukunftstraum, wenn das Reich Gottes kaum Einfluss auf den Lauf der Dinge und das Leben der Menschen außerhalb der Kirche zu haben scheint. Immer mehr Menschen spüren: Wenn die Kirche hier nicht etwas ändert, ist die Kirche nicht Kirche.

      Sie nennen es „die Gesellschaftsrelevanz“, die sie vermissen.

      Ich werde mir hier weitere Worte sparen, denn diesem Thema ist ein ganzes Kapitel gewidmet. Es ist das achte LebensMuster, die Tür. Bleiben also noch ein paar Seiten Zeit – aber dann müssen wir uns über diese Sache nochmal unterhalten.

      OBEN – INNEN – AUSSEN, das Geheimnis der Triangel ist, wie gesagt, die Balance. Das Dreieck muss frei im Raum pendeln, um klingen zu können. Und es ist gleichseitig, was auf den Klang einer Triangel, soweit ich weiß, jedoch keinen weiteren Einfluss hat – so schön das auch zu meinem Vergleich gepasst hätte.

      Doch es ist wichtig, die drei Dimensionen im Gleichgewicht zu halten. Das passiert leider nicht automatisch. Man kann es bei einzelnen Menschen wie bei ganzen Kirchen beobachten: meist sind sie in der einen Ecke sehr aktiv und vernachlässigen eine andere. Jemand investiert sein Leben für andere, engagiert sich sozial und bewegt etwas „da draußen“, aber gleichzeitig haben seine Kontakte nach oben Seltenheitswert. Er ist kurz davor, auszubrennen, da er seine Kräfte allein aus den eigenen Reserven mobilisiert. Jemand anderes verbringt viel Zeit mit Beten, er und Jesus sind „dicke Freunde“, aber aus der Gemeinschaft mit Menschen zieht er sich zurück, echte Freundschaften hat er kaum. Ein dritter fühlt sich in der christlichen Subkultur wie ein Fisch im Wasser. Er verpasst keinen Gottesdienst und hat schon die zehnte Bibel zerlesen, aber in dieser Welt und ihrer Kultur ist er längst nicht mehr zu Hause.

      Das LebensMuster der Triangel ist ein Instrument, um dir darüber klar zu werden, an welcher Stelle dein Leben nicht ausbalanciert ist. Es geht zunächst mal um eine Analyse … noch nicht um Maßnahmen.

      Also:

      Wo liegt dein Schwer- bzw. Schwachpunkt?

      Welcher Ecke musst du mehr Zeit und Aufmerksamkeit zuwenden, um in Balance zu kommen?

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