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Thronen,

      Mir zuerkannt von Himmel und Natur,

      Und Philipp, Philipp hat mir Sie geraubt –

      königin:

      Er ist Ihr Vater.

      carlos: Ihr Gemahl.

      königin: Der Ihnen

      Das größte Reich der Welt zum Erbe gibt.

      carlos:

      Und Sie zur Mutter –

      königin: Großer Gott! Sie rasen –

      carlos:

      Und weiß er auch, wie reich er ist? Hat er

      Ein fühlend Herz, das Ihrige zu schätzen?

      Ich will nicht klagen, nein, ich will vergessen,

      Wie unaussprechlich glücklich ich an Ihrer Hand

      Geworden wäre – wenn nur er es ist.

      Er ist es nicht – Das, das ist Höllenqual!

      Er ist es nicht und wird es niemals werden.

      Du nahmst mir meinen Himmel nur, um ihn

      In König Philipps Armen zu vertilgen.

      königin:

      Abscheulicher Gedanke!

      carlos: O, ich weiß,

      Wer dieser Ehe Stifter war – ich weiß,

      Wie Philipp lieben kann und wie er freite.

      Wer sind Sie denn in diesem Reich? Laß hören.

      Regentin etwa? Nimmermehr! Wie könnten,

      Wo Sie Regentin sind, die Alba würgen?

      Wie könnte Flandern für den Glauben bluten?

      Wie, oder sind Sie Philipps Frau? Unmöglich!

      Ich kann’s nicht glauben. Eine Frau besitzt

      Des Mannes Herz – und wem gehört das seine?

      Und bittet er nicht jede Zärtlichkeit,

      Die ihm vielleicht in Fieberglut entwischte,

      Dem Zepter ab und seinen grauen Haaren?

      königin:

      Wer sagte Ihnen, daß an Philipps Seite

      Mein Los beweinenswürdig sei?

      carlos: Mein Herz,

      Das feurig fühlt, wie es an meiner Seite

      Beneidenswürdig wäre.

      königin: Eitler Mann!

      Wenn mein Herz nun das Gegenteil mir sagte?

      Wenn Philipps ehrerbiet’ge Zärtlichkeit

      Und seiner Liebe stumme Mienensprache

      Weit inniger als seines stolzen Sohns

      Verwegene Beredsamkeit mich rührten?

      Wenn eines Greisen überlegte Achtung –

      carlos:

      Das ist was andres – Dann – ja, dann – Vergebung!

      Das wußt ich nicht, daß Sie den König lieben.

      königin:

      Ihn ehren ist mein Wunsch und mein Vergnügen.

      carlos:

      Sie haben nie geliebt?

      königin : seltsame frage!

      carlos:

      Sie haben nie geliebt?

      königin :– ich liebe nicht mehr.

      carlos:

      Weil es Ihr Herz, weil es Ihr Eid verbietet?

      königin:

      Verlassen Sie mich, Prinz, und kommen Sie

      Zu keiner solchen Unterredung wieder.

      carlos:

      Weil es Ihr Eid, weil es Ihr Herz verbietet?

      königin:

      Weil meine Pflicht – – Unglücklicher, wozu

      Die traurige Zergliederung des Schicksals,

      Dem Sie und ich gehorchen müssen?

      carlos: Müssen?

      Gehorchen müssen?

      königin: Wie? Was wollen Sie

      Mit diesem feierlichen Ton?

      carlos: So viel,

      Daß Carlos nicht gesonnen ist, zu müssen,

      Wo er zu wollen hat; daß Carlos nicht

      Gesonnen ist, der Unglückseligste

      In diesem Reich zu bleiben, wenn es ihm

      Nichts als den Umsturz der Gesetze kostet,

      Der Glücklichste zu sein.

      königin: Versteh ich Sie?

      Sie hoffen noch? Sie wagen es, zu hoffen,

      Wo alles, alles schon verloren ist?

      carlos :

      Ich gebe nichts verloren als die Toten.

      königin:

      Auf mich, auf Ihre Mutter hoffen Sie?

       Sie sieht ihn lange und durchdringend an – dann mit Würde und Ernst.

      Warum nicht? O, der neu erwählte König

      Kann mehr als das – kann die Verordnungen

      Des Abgeschiednen durch das Feu’r vertilgen,

      Kann seine Bilder stürzen, kann sogar –

      Wer hindert ihn? – die Mumie des Toten

      Aus ihrer Ruhe zu Eskurial 9

      Hervor ans Licht der Sonne reißen, seinen

      Entweihten Staub in die vier Winde streun

      Und dann zuletzt, um würdig zu vollenden –

      carlos:

      Um Gottes willen, reden Sie nicht aus.

      königin:

      Zuletzt noch mit der Mutter sich vermählen.

      carlos:

      Verfluchter Sohn!

       Er steht einen Augenblick starr und sprachlos.

      Ja, es ist aus. Jetzt ist

      Es aus. – Ich fühle klar und helle, was

      Mir ewig, ewig dunkel bleiben sollte.

      Sie sind für mich dahin – dahin – dahin –

      Auf immerdar! – Jetzt ist der Wurf gefallen.

      Sie sind für mich verloren. – O, in diesem

      Gefühl liegt Hölle – Hölle liegt im andern,

      Sie zu besitzen. – Weh! ich faß es nicht,

      Und meine Nerven fangen an zu reißen.

      königin:

      Beklagenswerter, teurer Karl! Ich fühle –

      Ganz fühl ich sie, die namenlose Pein,

      Die

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