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habe mir der Freude viel, sehr viel

      Von diesem Aufenthalt versprochen, und

      Ich habe nicht gefunden, was ich hoffte.

      Geht es mit jeder Hoffnung so? Ich kann

      Den Wunsch nicht finden, der mir fehlgeschlagen.

      olivarez:

      Prinzessin Eboli, Sie haben uns

      Noch nicht gesagt, ob Gomez hoffen darf?

      Ob wir Sie bald als seine Braut begrüßen?

      königin:

      Ja! Gut, daß Sie mich mahnen, Herzogin.

       Zur Prinzessin.

      Man bittet mich, bei Ihnen fürzusprechen.

      Wie aber kann ich das? Der Mann, den ich

      Mit meiner Eboli belohne, muß

      Ein würd’ger Mann sein.

      olivarez: Ihro Majestät,

      Das ist er, ein sehr würd’ger Mann, ein Mann,

      Den unser gnädigster Monarch bekanntlich

      Mit ihrer königlichen Gunst beehren.

      königin:

      Das wird den Mann sehr glücklich machen. – Doch

      Wir wollen wissen, ob er lieben kann

      Und Liebe kann verdienen. – Eboli,

      Das frag ich Sie.

      eboli steht stumm und verwirrt, die Augen zur Erde geschlagen,

       endlich fällt sie der Königin zu Füßen:

      Großmüt’ge Königin,

      Erbarmen Sie sich meiner. Lassen Sie –

      Um Gottes willen, lassen Sie mich nicht –

      Nicht aufgeopfert werden.

      königin: Aufgeopfert?

      Ich brauche nichts mehr. Stehn Sie auf. Es ist

      Ein hartes Schicksal, aufgeopfert werden.

      Ich glaube Ihnen. Stehn Sie auf. – Ist es

      Schon lang, daß Sie den Grafen ausgeschlagen?

      eboli aufstehend:

      O, viele Monate. Prinz Carlos war

      Noch auf der hohen Schule.

      königin stutzt und sieht sie mit forschenden Augen an:

      Haben Sie

      Sich auch geprüft, aus welchen Gründen?

      eboli mit einiger Heftigkeit: Niemals

      Kann es geschehen, meine Königin,

      Aus tausend Gründen niemals.

      königin sehr ernsthaft: Mehr als einer ist

      Zuviel. Sie können ihn nicht schätzen – Das

      Ist mir genug. Nichts mehr davon.

      Zu den andern Damen. Ich habe

      Ja die Infantin heut noch nicht gesehen.

      Marquisin, bringen Sie sie mir.

      olivarez sieht auf die Uhr: Es ist

      Noch nicht die Stunde, Ihro Majestät.

      königin:

      Noch nicht die Stunde, wo ich Mutter sein darf?

      Das ist doch schlimm. Vergessen Sie es ja nicht,

      Mich zu erinnern, wenn sie kommt.

       Ein Page tritt auf und spricht leise mit der Oberhofmeisterin, welche

       sich darauf zur Königin wendet.

      olivarez: Der Marquis

      Von Posa, Ihro Majestät –

      königin: Von Posa?

      olivarez:

      Er kommt aus Frankreich und den Niederlanden

      Und wünscht die Gnade zu erhalten, Briefe

      Von der Regentin Mutter übergeben

      Zu dürfen.

      königin: Und das ist erlaubt?

      olivarez bedenklich: In meiner Vorschrift

      Ist des besondern Falles nicht gedacht,

      Wenn ein kastilianischer Grande Briefe

      Von einem fremden Hof der Königin

      Von Spanien in ihrem Gartenwäldchen

      Zu überreichen kommt.

      königin: So will ich denn

      Auf meine eigene Gefahr es wagen.

      olivarez:

      Doch mir vergönne Ihro Majestät,

      Mich solang zu entfernen.

      königin: Halten Sie

      Das, wie Sie wollen, Herzogin.

       Die Oberhofmeisterin geht ab, und die Königin gibt dem Pagen einen

       Wink, welcher sogleich hinausgeht.

      Vierter Auftritt

       Königin. Prinzessin von Eboli. Marquisin von Mondekar und Marquis von Posa.

      königin: Ich heiße Sie

      Willkommen, Chevalier 7 , auf span’schem Boden.

      marquis:

      Den ich noch nie mit so gerechtem Stolze

      Mein Vaterland genannt als jetzt. –

      königin zu den beiden Damen: Der Marquis

      Von Posa, der im Ritterspiel zu Reims

      Mit meinem Vater eine Lanze brach

      Und meine Farbe dreimal siegen machte –

      Der erste seiner Nation, der mich

      Den Ruhm empfinden lehrte, Königin

      Der Spanier zu sein.

       Zum Marquis sich wendend.

      Als wir im Louvre 8

      Zum letztenmal uns sahen, Chevalier,

      Da träumt’ es Ihnen wohl noch nicht, daß Sie

      Mein Gast sein würden in Kastilien.

      marquis:

      Nein, große Königin – denn damals träumte

      Mir nicht, daß Frankreich noch das einzige

      An uns verlieren würde, was wir ihm

      Beneidet hatten.

      königin: Stolzer Spanier!

      Das einzige? – Und das zu einer Tochter

      Vom Hause Valois?

      marquis: Jetzt darf ich es

      Ja sagen, Ihro Majestät – denn jetzt

      Sind Sie ja unser.

      königin: Ihre Reise, hör ich,

      Hat auch durch Frankreich Sie geführt. – Was bringen

      Sie

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