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Die Jungfrauen Sammelband. Grace Goodwin
Читать онлайн.Название Die Jungfrauen Sammelband
Год выпуска 0
isbn 9783969879207
Автор произведения Grace Goodwin
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Sie seufzte und klemmte sich eine lange, helle Strähne hinters Ohr. “Was ist mit deiner Familie? Hast du eine?”
“Meine Familie ist mächtig, seit Jahrhunderten haben wir einen Sitz im höchsten Regierungssitz des Landes, dem Rat der Sieben inne. Mein Bruder dient jetzt dort, denn mein Vater ist seit dem Mord an meiner Schwester nicht mehr in der Lage dazu.”
“Maddie?”
“Ja.”
“Hast du sie geliebt?”
Ich verkrampfte mich bei dieser ungewöhnlichen Frage und mein Pferd zog unter mir zur Seite. Ich beruhigte das Tier, indem ich seinen Hals rubbelte. “Natürlich. Was für eine Frage?”
Sie zuckte die Achseln, als ob das nichts zu bedeuten hatte, aber ich wusste es besser.
“Cassie?”
Sie seufzte und blickte zu einem hochfliegenden Vogel auf, der über uns auf der Windströmung glitt. Als ich Cassie mit ihren im Wind wehenden Haaren und sonnengeküssten Wangen betrachtete, passte sie einfach in diese zerklüftete Landschaft mit ihrer unkomplizierten Art und ihren ungebändigten Lüften. Ich versuchte mir vorzustellen, wie sie sich vor den Sieben verneigte, um ihnen unser neugeborenes Kind zu präsentieren und konnte es mir einfach nicht ausmalen.
“War nur eine Frage. Nicht alle Kinder werden geliebt.” Der Wind schien ihr ins Ohr zu flüstern. Das Pferd folgte ihrer Führung, als ob sie miteinander vereint waren. Da lag etwas Wildes in ihrem Blut, etwas, das bei der Highsociety auf Everis gut ankommen würde.
“Sie war meine Zwillingsschwester und wir waren unzertrennlich. Neron war … wie besessen von ihr. Nicht alle Paare müssen markierte Partner sein, um zusammenzufinden. Die meisten Partnerschaften entstehen aus Wahl, nicht des Schicksals wegen. Aber Nerons Vater hat gegen das Gesetz verstoßen, er hat einem anderen Mitgliedsplaneten illegale Waffen angeboten.”
“Aber das war sein Vater. Was hat er verbrochen?”
Das hatte ich mich schon oft gefragt. Was hatte Neron getan, um das zu verdienen? Nichts. Sein Hass war gar nicht so schwer zu verstehen. “Er wurde in die falsche Familie hineingeboren. Als sein Vater seinen Platz im Rat der Sieben aufgeben musste, hat seine Familie alles verloren.”
“Das ist unfair. Und ich dachte, du sagtest, dass er Maddie ermordet hat. Warum?”
“Das hat er. Nachdem sie alles verloren hatten, hat Maddie die Verlobung aufgelöst. Mein Vater hat das Match verboten und er fürchtete sich vor Neron und seiner Familie. Zu Recht.”
Cassie schüttelte den Kopf. “Also hat sie ihm das Herz gebrochen und er hat sie umgebracht.”
Das fasste es so ziemlich zusammen. “Ja.”
“Das ist so traurig.”
“Passieren solche Dinge denn nicht auch auf der Erde?” Wäre ich einfach nur ein Krieger, ein Jäger aus den äußeren Gebieten wie Jace und Flynn, dann würde es mich wohl kaum interessieren, wie sie mit ihrem neuen Leben zurechtkommen würde. Deren Frauen waren genauso wild wie die Männer und komplett frei. Nur in den steinernen Städten wurden die alten Lebensweisen befolgt.
Unsere Gesellschaft war strikt und traditionell, aber die Frauen hatten große Macht inne und wurden über alles wertgeschätzt und beschützt. Und ich hatte das Verlangen gesehen, das in ihren Augen aufgeflackert war, als ich gedroht hatte, ihr den Arsch zu versohlen, und sogar mehr noch, als ich sie festgehalten und mit den Fingern gefickt hatte. Sie würde sich hervorragend anpassen. Wir waren eine alte Rasse, eine altertümliche Zivilisation, die sicherstellte, dass niemand hungern musste oder obdachlos war. Unsere Politik war bodenständig und unsere Kriege begrenzten sich auf den universellen Kampf gegen die Hive, der in den Tiefen des Weltalls tobte.
Und Cassie war jung, sie war jung und unschuldig und so schön, dass allein ihr Anblick sowohl mein Herz als auch meinen Schwanz vor Sehnsucht schmerzen ließ.
Sie nahm sich Zeit, meine Frage zu beantworten, aber ich geduldete mich, damit sie in Ruhe überlegen konnte. Ich wusste nichts über die Paarungsgepflogenheiten auf der Erde oder was meine Partnerin wohl von mir erwartete. Glaubten sie etwa nicht an die Liebe? An für immer und ewig?
“Ja. Es kommt immer wieder vor, dass die Leute aus Liebe durchdrehen.” Sie klang so traurig, so resigniert und ich versuchte zu berücksichtigen, dass sie eben den Vater ihres verstorbenen Ehemanns verloren hatte und gezwungen war ihr Zuhause hinter sich zu lassen. Es war schwer ihren Herzschmerz mit der Freude in Einklang zu bringen, die ich verspürte, sobald ich einen Blick auf sie erhaschte, sobald ich den lieblichen Duft nach Rosen und Sonnenschein einatmete und mich an das zarte Gefühl ihrer Haut unter meinen Händen und meinem Mund erinnerte. Mein Job bestand ebenso sehr darin, ihren Kummer zu vertreiben wie ihren Körper zu verwöhnen.
“Und bist du je vor Liebe durchgedreht? Für deinen Ehemann vielleicht?”
Sie war schonmal verheiratet gewesen und trotzdem wollte ich, dass ihre Antwort nein lautete. Ein tiefer, ursprünglicher Teil von mir wollte der einzige Mann sein, den sie je lieben würde. Ich versuchte mich davon zu überzeugen, dass sie jetzt wenigstens an meiner Seite war und dass ich Zeit hatte, sie für mich zu gewinnen, aber das schmerzende Organ in meiner Brust wollte einfach nichts davon wissen.
Ihr trauriges Lächeln bewirkte, dass ich die Pferde stoppen und sie auf meinen Schoß ziehen wollte, um die Trauer aus ihren Augen zu küssen. “Nein. Meine Ehe mit Charles war … zweckmäßig. Er war sechs Jahre älter als ich und wir sind im selben Haushalt aufgewachsen. Als ich achtzehn wurde, schien es … das einfachste zu sein, ihn zu heiraten. Wir kannten uns und wir beide wollten in der Pension helfen. Ich habe mich mit ihm wohlgefühlt, aber es war keine Liebe. Ob ich je vor Liebe den Verstand verloren habe? Das einzige Mal war hinterm Hühnerstall. Mit dir.”
Die Erinnerung an ihre nasse Pussy unter meiner Zunge, dem Aroma ihrer Erregung auf meinen Lippen, als sie winselnd nach mehr flehte und sich in meinen Haaren vergriff, ließ mich umgehend steif werden.
Ich wollte das noch einmal. Jetzt sofort. Ich hatte mir nur selten ausgemalt, wie es werden würde, wenn ich meine markierte Partnerin finden würde und wenn ich es doch gewagt hatte, dann hatte ich mir vorgestellt, wie sie mir willig ihren nackten Leib anbieten würde, wie sie mich mit ihren Augen und Worten verführen und darum betteln würde von mir genommen zu werden, sie zu ficken, auszufüllen und zu erobern. Markierte Partner waren sofort scharf aufeinander, sofort darauf aus, die Verbindung mit Sex zu besiegeln—sobald die Markierungen zueinanderfanden, war die sexuelle Erfüllung garantiert—und es würde schnell vonstattengehen. Die meisten markierten Partner fanden noch am selben Tag zusammen. Sie wussten es einfach.
Die Markierungen waren der Wegweiser, das Bindeglied, die Verbindung.
Darauf musste ich mich unweigerlich fragen, zwischen wie vielen markierten Paaren wohl unüberbrückbare Entfernungen lagen.
Ich wusste, dass die Everianer vor Äonen weit entfernte Planeten kolonisiert hatten, aber die Erde hatte selbst meine Erwartungen übertroffen. Was Cassie anging, so übertraf ich wohl auch ihre Erwartungen bei Weitem. Sie war verheiratet gewesen, aber der Mann war gestorben. Ihrem überraschten Ausdruck nach zu urteilen, als sie auf meine Berührungen reagiert hatte, hatte der Mann sie wohl nicht so verwöhnt, wie sie es verdiente. Ihren Worten nach zu urteilen hatte er sich ebenso wenig ihr Herz verdient. Aber das war kaum überraschend.
Er war nicht ihr markierter Partner. Ich war es.
Was auch immer sie mit ihrem Ehemann gehabt hatte, war nur vorübergehend gewesen, bis ich sie finden konnte. Ich war dem toten Mann dankbar dafür, dass er sie beschützt hatte.
Jetzt … jetzt würde alles anders werden. Ich würde nicht nur ihre Markierung auflodern lassen, sonders all ihre düsteren Wünsche und Fantasien. Und ich würde sie erfüllen. Jede. Einzelne. Davon.
Als Witwe war sie verletzlich. Ich war überrascht, dass sie noch keinen anderen Mann gefunden hatte, immerhin hatte sie nicht das Geringste