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An diesem Punkt neige ich zur letzteren dieser beiden Optionen.«

      »Bei allem Respekt, Captain, das wäre eine übereilte Entscheidung.« B’tinzal ging auf eine der inaktiven Steuerkonsolen des Raums zu. »Obwohl unsere Bemühungen, sie zu aktivieren, bisher erfolglos waren, haben wir dennoch viel gelernt. Die dem Mechanismus innewohnende Technologie bietet grenzenlose Möglichkeiten der Erforschung. Es gibt noch viel, was wir von diesem Gerät lernen können.«

      Es entstand eine weitere Pause und B’tinzal spürte, dass der Captain über jedes einzelne Wort nachdachte. Wie viele Offiziere hatte auch J’Teglyr in seiner langen Laufbahn mit ziemlicher Sicherheit schon darüber nachgedacht, wie sich eine bestimmte Situation auf ihn und sein persönliches Ansehen positiv auswirken könnte. Es wäre eine bemerkenswerte Leistung für jeden Klingonen, dem Hohen Rat eine Beute wie die Zitadelle zu überreichen, aber noch mehr für einen Offizier von J’Teglyrs Rang und Dienstalter. Dies würde ihn sicherlich in der militärischen Führungshierarchie voranbringen. B’tinzal vermutete jedoch, dass der Captain andere, noch egoistischere Pläne für das fremde Artefakt hegen könnte. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein klingonischer Krieger seine Ehre für persönliche Vorteile besudelte.

      Sie fühlte sich in diesem Gedanken bestärkt, als er etwas tat, das ganz und gar untypisch für ihn war. J’Teglyr sagte: »Also schön, Professor. Ich werde mich in Ihrem Namen noch einmal mit dem Hohen Rat anlegen. Was kann noch getan werden, um Ihnen zu helfen?«

      B’tinzal beschloss, diese Frage zu beantworten, ohne näher auf irgendwelche Hintergedanken einzugehen. »Wir brauchen einfach die Zeit, um dieses Gerät richtig zu studieren, Captain. Ich kann keinen Zeitplan dafür vorhersagen. Schließlich handelt es sich um eine völlig neue Technologie.«

      »Ich schlage vor, Sie verdoppeln Ihre Bemühungen.« Die Diskussion endete mit einem hörbaren Klicken und B’tinzal starrte ihren nun stillen Kommunikator an.

      Kvarel ergriff das Wort: »Er weiß wirklich, wie man seine Leute ermutigt und motiviert, nicht wahr?«

      Diese Bemerkung ließ B’tinzal in schallendes Gelächter ausbrechen und sie steckte den Kommunikator wieder in ihre Tasche. »Das tut er tatsächlich. Ich für meinen Teil fühle mich mehr als bereit, den Tag anzugehen.«

      Jegliche Reaktion von Kvarel wurde abgeschnitten durch alarmierte Rufe aus einem der Korridore, die aus dem Kontrollraum herausführten. Alle, die an den verschiedenen Tischen und Stationen arbeiteten, drehten sich zu den Rufen um und sahen drei Klingonen, die in dem geschwungenen Gang auftauchten und den großen Raum betraten. Ein Soldat stützte gemeinsam mit einem von B’tinzals Wissenschaftlern einen anderen uniformierten Klingonen. Es dauerte einen weiteren Moment, bis B’tinzal erkannte, dass das linke Bein des Soldaten auf scheinbar brutale Weise unterhalb des Knies amputiert worden war.

      Mit Blick zu dem klingonischen Wissenschaftler, der dem verwundeten Soldaten half, fragte B’tinzal: »Tothar, was ist passiert?« Noch während sie die Frage stellte, glaubte sie, die Antwort zu kennen.

      Tothar brachte mit der Hilfe des anderen Soldaten seinen verwundeten Begleiter zu einem nahe gelegenen Arbeitsplatz, setzte ihn auf den Boden und lehnte ihn gegen die Konsole. Jetzt konnte B’tinzal sehen, dass das Bein unterhalb des Knies abgetrennt und oberhalb der Kniescheibe eine primitive Aderpresse angelegt worden war. Blut tränkte die Hose des Klingonen und den behelfsmäßigen Verband, der aussah, als sei er aus einem Handtuch oder Lappen gefertigt worden. Das Blut stand in deutlichem Kontrast zu dem dunklen, verkohlten Fleisch, das den Stumpf des Soldaten verunstaltete. Jemand, wahrscheinlich sein Kamerad, hatte die Wunde in der Hoffnung, einen traumatischen Blutverlust zu verhindern, in aller Eile kauterisiert. Das war eine praktische, wenn auch barbarische Methode der medizinischen Notfallbehandlung, die zweifellos irgendeiner obskuren Klausel des klingonischen Kriegerethos folgte, die B’tinzal nicht kannte.

      »Dieser Höllenapparat«, spie Tothar und deutete in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Er verwirrt uns auf Schritt und Tritt. Gerade wenn wir denken, dass wir auch nur den kleinsten Fortschritt gemacht haben, schlägt er um sich, als ob er uns für unsere Übergriffe bestrafen wollte.«

      Der Klingone, der Tothar mit dem verletzten Soldaten geholfen hatte, sagte: »Wir haben offenbar eine weitere eingebaute Sicherheitsvorkehrung des Mechanismus ausgelöst. Wir hatten erfolgreich einen innen liegenden Durchgang geöffnet und unsere Sensorscans zeigten eine große Energieerzeugungsanlage an. Als wir versuchten, diese zu untersuchen, riegelte die Maschine den Zugang zu diesem Bereich ab. Alle inneren Luken wurden verschlossen.« Er zeigte auf seinen verletzten Kameraden. »Kventok ist ausgerutscht und während unseres Rückzugs gestürzt. Dann hat ihn eine der Luken erwischt.«

      B’tinzal ging zu dem verwundeten Klingonen und untersuchte sein verletztes Bein. Dann sah sie den Soldaten an. »Wie heißen Sie?«

      »Komaraq, Professor.«

      »Haben Sie ihn auf diese Weise behandelt?«

      »Ja.« Der Gesichtsausdruck des Klingonen blieb unbeirrt. »Nur so konnte verhindert werden, dass er verblutet.«

      »Sie haben ausgezeichnet reagiert«, versicherte Kvarel. »Sie haben ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.«

      Die Augen des Soldaten verengten sich. »Und zu welchem Zweck? Seine Tage als Krieger sind mit ziemlicher Sicherheit vorbei.«

      »Bringen Sie ihn zum Arzt«, sagte B’tinzal und zeigte auf Komaraq und einen anderen Soldaten, der als Reaktion auf die Alarmsirene hereingekommen war. »Überlassen Sie derartige Entscheidungen ihm.« Die Soldaten brachten ihren Kameraden zu der mobilen Transporterplattform, die sie vor die Zitadelle beamen würde.

      B’tinzal wandte sich an Tothar: »Was können Sie mir noch über den neuen Abschnitt erzählen, den Sie erkundet haben?«

      Tothar hatte genug Zeit gehabt, um seine Fassung zurückzugewinnen, und antwortete: »Es ist, wie Komaraq sagte. Wir haben in einem der sekundären Kontrollzentren gearbeitet und versucht, Zugang zu Bereichen unterhalb des zentralen Energiegenerators zu erhalten. Einer der Computertechniker hatte eine Möglichkeit entdeckt, auf einen geschützten Speicherkern zuzugreifen, und konnte einige der dort gespeicherten Informationen auslesen. Das wiederum führte dazu, dass wir einen Weg fanden, mehrere innere Durchgänge zu entsperren.«

      »Aber was könnte jetzt dort vor sich gehen?«

      Tothar runzelte die Stirn und hielt seinen Scanner hoch. »Soweit ich das beurteilen kann, wurde eine Reihe von Wasserzuleitungen an verschiedenen Stellen entlang des Rumpfs unter der Seeoberfläche geöffnet. Das Wasser wird in Richtung dieses neuen Abschnitts gesogen. Es könnte zur Filterung oder zur Kühlung oder zu beidem dienen. Ohne eine Möglichkeit, diesen Bereich zu erreichen, kann ich nur raten.«

      »Ist so was zum ersten Mal passiert?«, erkundigte sich B’tinzal.

      »Das erste Mal seit unserer Ankunft. Nach den Maßstäben der verfluchten Wesen, die diese Monstrosität erdacht und gebaut haben, könnte es durchaus regelmäßig vorkommen.«

      B’tinzal nickte und verarbeitete diese neuen Informationen. Abgesehen von der hartnäckigen Weigerung der Zitadelle, den wahrscheinlichen Hauptgrund für ihre Existenz – den Mechanismus des Portals, das Universen überbrücken konnte – zu aktivieren, hatte es das fremde Konstrukt auch geschafft, fast allen ihren Bemühungen zur Erforschung seiner inneren Bereiche zu trotzen. Sie hatte in ihren ersten Tagen hier viele schlaflose Nächte damit verbracht, über den Grundrissen zu brüten, die aus den Scans vom Inneren der Zitadelle zusammengestellt worden waren. Ein Großteil des Bauwerks blieb ein Rätsel, da sie und ihr Team feststellen mussten, dass ganze Bereiche der Maschine aus Materialien bestanden, die sich den Sensoren entzogen. Sie war davon überzeugt, dass sich in diesen Bereichen das Hauptkraftwerk und andere wesentliche Systeme befanden, die den Mechanismus mit Energie versorgten, der die Brücke zwischen diesem Universum und dem Zuhause der Jatohr schlug.

      Es war durchaus sinnvoll, dass diese Technologie sich in einem sicheren, durch ausgeklügelte Systeme geschützten Bereich des Gebäudes befand, um Eindringen und Manipulation zu verhindern. Bisher waren noch keine aktiven Gegenmaßnahmen gegen Eindringlinge entdeckt

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