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Robolove #2 - Operation: Copper Blood. Martina Andre
Читать онлайн.Название Robolove #2 - Operation: Copper Blood
Год выпуска 0
isbn 9788726236293
Автор произведения Martina Andre
Жанр Языкознание
Серия RoboLOVE
Издательство Bookwire
Für Lennox das Zeichen, sich sein knappes Muskelshirt überzuziehen und Ed zu seinem verbeulten Wagen zu folgen, der sie drei Straßen weiter zu dem ehemaligen Industriekomplex bringen würde, in dessen unterirdische Hallen sich normalerweise weder die Cops noch Mitarbeiter der Steuerbehörden verirrten.
Kaum dass sie über einen Hintereingang kommend am Ring eingetroffen waren, brandete das erwartungsfrohe Johlen des meist männlichen Publikums auf. Ein paar ehrenamtliche Ordner hatten die Zuschauer zuvor auf Waffen durchsucht und dafür gesorgt, dass sie sich in einem angemessenen Abstand um den Ring verteilten.
Bevor es losging, konnten die Wetten über ein Holoboard abgeschlossen werden. Die meisten Teilnehmer hatten bereits auf Lennox gesetzt. Wobei es nicht nur darum ging, ob er siegte, sondern vor allem, wie schnell er seine Gegner von der Matte schickte.
Im Vorbeigehen hatte Lennox sich die bedauernswerten Robots angesehen, bei denen er nicht sicher war, ob sie tatsächlich keinerlei Bewusstsein besaßen. Ihre Konstrukteure hatten sich zwar um ein menschliches Aussehen bemüht, doch weder Stimme noch Gesichtsausdruck waren mit einem Menschen zu vergleichen. Umso erstaunlicher war es, dass manche von ihnen versuchten, sich heimlich davonzumachen, scheinbar um dem Kampf zu entkommen. Allerdings wurden sie von Eds Gehilfen gnadenlos wieder eingesammelt.
Nachdem Lennox sich warm geboxt hatte, wollte er gerade in den Ring steigen, als die zuvor sorgfältig verschlossenen Türen der mit Menschen überfüllten Halle unvermittelt aufsprangen. Für einen Moment glaubte er, seinen Augen nicht zu trauen, als mehrere schwer bewaffnete Kriegsroboter hereinstürmten und rücksichtslos alles beiseiteschoben, was sich ihnen in den Weg stellte. Die Typen waren gut zwei Meter groß, breitschultrig wie ein Schrank und trugen speziell angefertigte Kampfanzüge, die ihre ausgeprägte Muskulatur besonders zur Geltung brachten.
Lennox kannte sie nur aus den Holo-Nachrichten. Normalerweise wurden sie ausschließlich auf den Killingfields eingesetzt und es war strengstens verboten ein ausrangiertes Modell auf dem Schwarzmarkt zu kaufen. Umso mehr fragte er sich, was sie in Eds verlaustem Keller zu suchen hatten. Ihre Gesichter, von denen man nur Nase, Mund und Kinn zu sehen bekam, weil sie einen Helm mit Schutzbrille trugen, wirkten um einiges menschlicher als die Gesichter der Robocops.
Dachten die Zuschauer zunächst noch, es handele sich um einen gut gemachten Scherz, begriffen sie schließlich, dass mit diesen Typen nicht zu spaßen war. Spätestens als die Robots damit begannen, jedem, der eine einigermaßen athletische Figur besaß, elektronische Fesseln anzulegen, brach Panik aus. Diejenigen, die noch eine Chance sahen zu fliehen, drängten zu einem offenstehenden Kellerschacht, der jedoch zu schmal war, um den Robots entkommen zu können.
»Lass uns abhauen«, zischte Ed, der unten am Ring den Coach mimte und nun zum Hinterausgang deutete, der den anderen durch eine Barriere versperrt war. »Hier stimmt was nicht.«
»Keine Frage«, murmelte Lennox und beeilte sich Ed zu folgen. Kurz vor dem Ausgang stellte sich ihnen ein riesiger Kämpfer in den Weg, der keinen Helm trug und so menschlich wirkte, dass Lennox zweimal hinsehen musste, ob es sich tatsächlich um einen Robot handelte. Der Kerl machte Anstalten, auch ihn festnehmen zu wollen. Aber Lennox war noch vollgepumpt mit Eds Drogencocktail und aggressiv genug, um sich zur Wehr zu setzen.
»Mach ihn fertig!«, brüllte Ed in der Hoffnung, dass er den Kerl aus dem Weg räumen würde.
Zuerst schlug Lennox dem Robot die Waffe aus der Hand und dann die Fessel. Als der Robot zurückschlug, wich Lennox dem Schlag geschickt aus und trat ihn vor die Kniegelenke. Der Robot verlor daraufhin das Gleichgewicht und krachte zu Boden.
Lennox wartete keine Sekunde und schnappte sich dessen Laserpistole. Dann packte er Ed, der noch ganz fasziniert zu sein schien, am Ärmel und zog ihn schwungvoll in Richtung Ausgang. Fast hätten sie es bis auf die Straße geschafft, als sie ohne Vorwarnung von vier weiteren Söldnern umstellt wurden.
Lennox hatte genug grünen Kraftverstärker getankt, um sich auch diesen Idioten entgegenzustellen, zumal er nun eine Waffe besaß. Doch seine Gegner waren schneller und hatten Ed mit ihren Lasergewehren in Sekundenbruchteilen in mehrere Einzelteile filetiert, noch bevor Lennox auch nur einen Schuss hatte abgegeben können. Er selbst war so schockiert von Eds unvermitteltem Anblick und all dem Blut, dass er für einen Moment seine Aufmerksamkeit verlor und einen Schlag gegen den Kopf kassierte, der ihn sofort in die Bewusstlosigkeit schickte.
Nachdem er wieder zu sich gekommen war, lag er völlig nackt auf einer Art Fließband. Arme und Beine waren mit Stahlklammern fixiert, was ihm jegliche Möglichkeiten nahm, sich zu rühren. Das Band machte an verschiedenen Stationen halt, an denen Robots ohne Gesicht ihn offensichtlich auf eine Operation vorbereiteten. Seine Brust wurde mit einer blauen Strahlung sterilisiert und einer dieser gesichtslosen Assistenten jagte ihm eine Injektion in die Armvene. Was wohl eine Narkose sein sollte, die bei Lennox jedoch nicht vollständig wirkte. Er dachte, er würde sterben, als sie seinen Körper unter Einsatz langer Kanülen mit winzigen Nanobots bombardierten, die gut spürbar in seinen Eingeweiden herumschnippelten und dort irgendetwas erledigten, von dem er nicht die leiseste Ahnung hatte.
Nach dieser Tortur war er froh, noch am Leben zu sein. Aber damit war die Folter längst nicht beendet. Danach wurde er wie ein gefährliches Tier in einen Stahlkäfig gesperrt , der für die kommenden Wochen sein Zuhause sein sollte. Am nächsten Tag wurde er gezwungen, ein muskelaufbauendes Training aufzunehmen, indem man ihm weitere Substanzen spritzte und ihn unter Zwang an diversen Maschinen trainieren ließ, bis sich seine Muskulatur auf die dreifache Größe aufgepumpt hatte. Man wolle ihn – so viel hatte er inzwischen herausgefunden – zu einem Hybridsöldner umfunktionieren. Eine unselige Mischung aus Mensch und Maschine, die man gemeinsam mit den Robots auf den Killingfields einsetzen würde.
Ed hatte also recht gehabt. Menschen kämpften sehr wohl an der Front. Oder sollte er lieber sagen: Männer. Denn es waren keine Frauen unter den zukünftigen Hybridsoldaten auszumachen, obwohl er sich schwach erinnerte, einige wenige in den Zellen gesehen zu haben, die ebenso abwesend ins Leere gestarrt hatten wie die verschleppten Männer.
Doch bei Lennox liefen die Dinge offenbar ein wenig anders. Während er noch immer hellwach war, wirkten seine Leidensgenossen unter dem Einfluss der Drogen wie paralysiert und waren überhaupt nicht mehr ansprechbar. Wobei ihm klar war, dass er sich nicht anmerken lassen durfte, dass die Drogen bei ihm keine Wirkung zeigten.
Schließlich kam der Tag, an dem man ihn zusammen mit seinen umgewandelten Kameraden im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste schickte. Zuvor hatte man sie noch einmal mit Salazars Drogen vollgepumpt. Vielleicht war das der Grund, warum sie bei Lennox schwächer wirkten. Er war durch Eds Behandlung an das Zeug gewöhnt gewesen.
Ein menschlicher Offizier der Panamerikanischen Staaten mit hohen Rangabzeichen war die Reihen der Neuzugänge abgeschritten, als ob es sich um echte Soldaten handelte und nicht um seelenlose Zombies, die man für miese Zwecke missbrauchte.
Lennox hätte sich am liebsten vor Angst in die Hose gepinkelt, doch wenn er eins gelernt hatte in der kurzen Zeit, so war es, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Also setzte er eine völlig gleichgültige Miene auf und dachte an nichts, als diese Aasgeier, wie er sie nannte, mit ihren Kontrollgeräten auftauchten, um ein weiteres Mal ihre Reaktionen zu prüfen.
Lennox hatte gespürt, wie der Mann neben ihm zu zittern begann. Er hatte ihn schon die ganze Zeit beobachtet, doch er hatte sich strikt verboten ihn anzusprechen. Er war sich darüber im Klaren, dass der Kerl ihn am Ende verraten würde, wenn er auch nur einen Funken Empathie für ihn zeigte.
Nur wenige Sekunden später offenbarte sich, wie richtig er mit dieser Einschätzung gelegen hatte. Das Gerät des Robots zeigte mit einem holografischen Signal an, dass der Mann zumindest noch teilweise ein eigenes Bewusstsein besaß.
»Eliminieren«, sagte eine kalte Stimme aus dem Off. Der Robot zückte seine Waffe und setzte sie dem Mann an den Kopf, der nun hemmungslos zu schreien