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Interstellare Bräute® Programm Sammelband. Grace Goodwin
Читать онлайн.Название Interstellare Bräute® Programm Sammelband
Год выпуска 0
isbn 9783969874974
Автор произведения Grace Goodwin
Жанр Языкознание
Серия Interstellare Bräute® Programm
Издательство Bookwire
„Verstanden.” Das Gesicht des Captains verschwand wieder vom Bildschirm, aber Grigg lief immer aufgeregter hin und her, als er etwas vor sich her murmelte.
„Irgendetwas stimmt hier nicht. Es ist verdammt nochmal zu einfach.”
Ein riesiger Krieger mit goldenen Armbändern, ein Kriegsfürst der Atlanen, wendete sich Grigg von der Waffeneinheit aus zu. „Soll ich sie zurückrufen?”
Grigg schüttelte mit dem Kopf. „Nein, Captain Wyle hat jetzt die Führung übernommen.”
„Es sieht gut aus, Sir. Unsere Aufklärungspatrouillen haben keine zusätzliche Präsenz der Hive auf dem Mond festgestellt. Da sind nur die Integrationseinheiten.” Der Riese hatte dunkelbraunes Haar, seine Haut sah menschlicher aus als bei allen anderen Leuten, die ich bisher auf dem Raumschiff gesehen hatte. Er trug eine schwarze Panzeruniform und keine rote und an den verspannten Linien um seine Augen und um seinen Mund konnte ich erkennen, dass er genau wie Grigg nicht erfreut darüber war, während dieser Operation auf der Kommandobrücke festzusitzen.
„Ich weiß.” Grigg funkelte mich an und mir war klar, dass ich einer der Gründe war, warum er so ängstlich und nervös war. Durch das Halsband konnte ich es deutlich spüren, aber es lag einfach in der Luft. Der Druck, die Intensität dessen, was als Nächstes passieren würde. Ich wollte ihm deutlich machen, dass bei mir alles in Ordnung war. Ich hatte sehr viel beunruhigendere Situationen als diese erlebt. Ich war kein zartes Mauerblümchen, das man abschirmen und beschützen musste. Ich wollte erfahren, was da draußen los war. Ich musste es wissen.
„Es geht los.” Ein junger, weiß gekleideter Krieger sprach und alle wendeten sich fieberhaft ihren Monitoren zu. Innerhalb von Sekunden leuchteten auf mehreren Bildschirmen Schüsse auf. Explosionen und die gedämpften Kampfgeräusche erfüllten den Raum. Es war, als würde man Weltraumkrieger mit Live-Kameras in ihren Cockpits beobachten. Ein dutzend verschiedener Bildschirme folgte den Piloten, während sie die Schiffe der Hive angriffen. Die Explosionen waren für uns kaum hörbar, ebenso wie die rasanten Kommunikationen, die Stimmen der Piloten waren ein anhaltendes Gerede, das ich nicht verstehen oder einordnen konnte.
„Da sind noch zwei an deinem Heck.”
„Feuer! Feuer! Feuer! Da kommen drei von der Rückseite des Monds.”
„Ich kann sie sehen.”
„Woher kommen die? Verdammt, ich kann sie nicht sehen.”
„Wyle, ich wurde getroffen!”
„Steig aus, Brax! Sofort!”
Grigg knurrte und einer der Männer in Weiß betätigte sich hektisch an seinem Posten, er sprach mit jemanden, den ich nicht sehen konnte. Was auch immer er tat, es musste erwartet worden sein, denn Grigg wendete sich ihm sofort zu.
„Das Shuttle?”
„Nein, sie sind schon gelandet. Wir können sie frühestens in drei Minuten abholen.”
„Verdammt. Das ist nicht schnell genug.” Griggs Kiefer verkrampfte sich und ich wusste, dass er glaubte, die Krieger seien verloren.
Grigg hatte Recht. Ich beobachtete einen grellen, hellen Lichtstrahl, der sich dem Piloten im Weltraum näherte. Ich hielt den Atem an, als die Lichtkugel ihn einverleibte und seine verzweifelten Schreie den kleinen Raum erfüllten, während die Krieger in den anderen Schiffen sich daran begab, das Hive-Schiff, das auf ihn gefeuert hatte, zu zerstören.
„Bring den Bastard um!”
„Brax! Verdammt!”
„Haut ab, viertes Geschwader. Von der Oberfläche kommen noch mehr.”
„Verdammt. Wie viele sind es? Ich sehe sie nicht.”
„Ich sehe sie nicht—warte. Verdammt. Zehn. Nein, zwölf. Kann irgendjemand bestätigen, dass es jetzt zwölf sind?”
„Hier kommen noch drei. Abbrechen. Es sind zu viele.” Ich erkannte Captain Wyles Stimme. „Shuttlebesatzung, ihr müsst verschwinden. Sofort. Alle Fighter in Verteidigungsposition. Wir müssen hier verdammt nochmal weg. Kommandant Zakar? Hier ist Wyle.”
„Ich bin hier.”
„Wir stecken in Schwierigkeiten. Keines unserer Systeme hat sie erfasst, aber wir sehen fünfzehn feindliche Fighter und sie greifen an.”
„Verstanden. Einen Moment, wir kommen.”
„Schneller, Kommandant, oder wir sind alle tot.”
Grigg drehte sich zu einem der roten Krieger. „Mach das siebte und neunte bereit. Sofort. Alle Piloten. Ich will sie in sechzig Sekunden in der Luft sehen.”
Der Krieger antwortete nicht, sondern wendete sich nur seinem Posten zu und redete mit jemandem, als helle Lichter und Warngeräusche an seinem Arbeitsposten ansprangen.
Das Senken und Einzoomen, die Hochgeschwindigkeitsbewegungen auf den Bildschirmen ließen mich schwanken. Ich war dankbar für den Stuhl, an dem ich mich festhalten konnte, als mir fast übel wurde. Ich war entschlossen, nicht wegzuschauen und versuchte, die schnelllebigen Bilder, die mich benommen machten, zu verfolgen und zu verstehen. Ich war hilflos, schwach und nutzlos. Ich konnte mir nur vorstellen, wie Grigg sich fühlen musste, als seine Männer da draußen unter Beschuss lagen und starben.
Wir waren umgeben vom Kampfgeschwätz der Piloten, die miteinander sprachen und ihre Verfolger abhängten. Man hörte einen gedämpften Jubel, als die Verstärkung eintraf und die Hive-Fighter ihre Verfolgungsjagd abbrachen, kehrtmachten und in die entgegengesetzte Richtung flohen, zurück dorthin, von wo zur Hölle sie hergekommen waren.
Captain Wyles Stimme war laut und deutlich zu hören. „Sie fliehen, Sir. Sollen wir sie verfolgen?”
„Negativ. Aber ich möchte herausfinden, wie wir von einer ganzen Schwadron verdammter Hive-Aufklärer überrascht werden konnten.”
„Verstanden, Sir.”
Die Stimmung im Raum beruhigte sich wieder und wandelte sich zu einem geschäftigen Treiben wie in der Erholungsphase nach einer Explosion und ich lehnte mich im Stuhl zurück. Mein Puls hämmerte und mein Verstand raste, als die Piloten sich zurückmeldeten. Der Kampf war echt und der arme Brax war tot. Meine Neugierde aber war noch nicht gestillt. Ich wollte das Angesicht des Feindes sehen. Ich wollte wissen, mit was wir es zu tun hatten.
Ich war so angespannt, dass ich dachte, ich müsste mich übergeben. Ein Teil der Anspannung gehörte mir, aber ein nicht geringer Teil davon kam von Grigg. Ein Gefühl von Wut strömte durch ihn wie eine Flutwelle blanken Hasses, der so intensiv war, dass ich es kaum nachvollziehen konnte. Grigg hasste die Hive mit einer Vehemenz, die meinen Eingeweiden einen Tritt verpasste. Und ich hatte an diesem Krieg gezweifelt. Ich hatte an ihm gezweifelt.
An der Oberfläche aber war das Gesicht meines Partners kühl, besonnen wie Granit und ich bewunderte seine Fassade, die eiserne Kontrolle, mit der er den Sturm in seinem Inneren regierte. Ich bewunderte ihn noch mehr, als er die Crew mit ruhiger Stimme und selbstbewussten Schritten beruhigte. Seine Macht hatte das Chaos im Griff, seine Befehle allein entschieden über Leben und Tod von so vielen, hier auf dem Schiff und da draußen im Weltall, wenn sie um ihr Leben kämpften.
Der weiß gekleidete Krieger wendete sich zu Grigg. „Das Shuttle meldet zwei Überlebende in der Hive-Station, die an Bord genommen wurden, Sir.”
Griggs Schultern verkrampften sich und ein alter, tiefer Schmerz überflutete mich durch das Halsband, wie ein Knochenbruch, der nicht heilen wollte. An der Oberfläche aber war nichts zu sehen, nicht einmal ein zuckendes Augenlid oder ein winziges Stirnrunzeln. Ich wollte ihn trösten, umarmen, ihm etwas von seinem Schmerz abnehmen. „Ein medizinischer Notfall.”
„Ja, Sir.”
Grigg drehte sich zu mir und reichte mir die Hand. Sein Unterkiefer war verkrampft. Jede Linie seines Körpers war verkrampft. „Du willst das Gesicht unseres Feindes sehen, ihn verstehen?”