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ist es kein Zufall, dass du existierst. Gott hat dir ein einzigartiges Paket aus vielen Elementen geschnürt: aus deinem Aussehen, deinen Talenten, deinem Herzen, deinem Köpfchen und so weiter. All das macht dich zu einem Unikat und zu etwas Besonderem.

      Natürlich haben wir auch Schwächen. Bei manchen von uns fehlen vielleicht sogar ein paar Bauteile – so wie bei mir.

      Mein Rat ist daher: Bau deine Stärken aus. So macht es dir weniger aus, wenn jemand sich deine Schwächen vorknöpft!

      Wenn du selbst von deinem Wert überzeugt bist, kann ihn dir niemand anderes absprechen. Wenn du weißt, dass Gott dich liebt und so wollte, wie du bist, dann kann dir niemand etwas anderes einreden.

      Dass wir nicht immer gut gelaunt und fröhlich sind, steht auf einem anderen Blatt. Und dass wir Fehler machen, auch. Jeder von uns fällt ab und zu auf die Nase. Oder man wird von seinen Unsicherheiten geradezu verfolgt.

      Als Jugendlicher hatte ich ab und zu ziemlich große Pickel auf der Nase. Da war ich nun, keine Arme, keine Beine, aber dafür jede Menge Pickel! Manche waren so groß, dass ich das Gefühl hatte, sie würden mir die Sicht nehmen. Was habe ich an diesen Tagen vor dem Spiegel gehadert! Erst als ich mich förmlich dazu zwang, etwas Gutes an mir zu entdecken, fand ich den Mut, um in den Tag zu starten.

      „Ich habe schöne Augen“, sagte ich mir selbst. „Das sagen die Leute immer. Das stimmt jetzt, und damit basta.“

      Ein guter Ansatz!

      Übrigens: Meine größte Angst war damals, dass mir jemand am nächsten Tag Augenringe attestieren würde. Dann wäre auch das letzte Positive noch ruiniert gewesen.

      Teenager gehen oft sehr hart mit sich selbst ins Gericht. Man vergleicht sich mit den Klassenkameraden oder Freunden und fragt sich: Warum kann ich nicht so groß sein wie er oder so hübsch wie sie oder etwas beliebter, sportlicher oder schlauer? Mit sich selbst kritisch sein, das können wir alle gut. Warum können wir uns nicht auch selbst aufbauen?

      Während meiner Schulzeit gab es Phasen, da steckte ich einen Rempler, einen Kommentar und einen Treffer nach dem anderen ein. Ich ließ den Kopf hängen und bedauerte den armen, kleinen Nick. Und dann kam plötzlich jemand vorbei und meinte: „Hey Nick, siehst gut aus heute!“ oder: „Dein Vortrag war richtig gut vorhin!“

      Ein einziges nettes Wort oder ein kleiner Zuspruch veränderte oft meinen ganzen Tag. Wochenlang zehrte ich von solchen Komplimenten und nutzte sie, um nicht immer nur Trübsal zu blasen. Ist es nicht verrückt, dass uns oft ein einziger gemeiner Kommentar völlig aus der Bahn wirft? Warum konzentrieren wir uns nicht lieber auf das Gute, auf Komplimente und das, was wir gut können?

      Hier kommt mein Vorschlag für den ersten, einfachen Schritt zur Installation deines Anti-Mobbing-Systems: Sei dein eigener Freund. Vergib dir deine Fehler, deine Schwächen und die Male, wo du versagt hast. Sei nett zu dir selbst. Richte dein Augenmerk auf das Gute.

      Was hast du zu verlieren? Eine Einstellung der Selbstannahme und -liebe wird dich enorm nach vorn bringen. Du wirst mutiger, widerstandsfähiger, ein dickes Fell entwickeln, glücklicher, positiver ins Leben schauen und liebenswerter werden. Um diesen Prozess anzustoßen, notiere einige deiner Stärken und Erfolge auf ein Blatt Papier. Mach eine Liste von den Dingen, die du gut kannst oder für die du von anderen Komplimente bekommen hast. Schreibe dazu, was du schon erreicht hast, welche Probleme du allein lösen konntest, was du alles schon repariert hast, auf welche Entscheidungen du stolz bist, was du selbst gebaut hast, welche Risiken sich ausgezahlt haben und wem du schon einmal helfen konntest, egal ob Mensch oder Tier.

      Sei dein eigenes Wunder

      Eins meiner Grundprinzipien lautet: Wenn kein Wunder passiert, sei selbst eins! Nicht selten war ich als Jugendlicher deprimiert. Was mir dann half, war, meine Probleme Probleme sein zu lassen und jemand anderem zu helfen. Es hat mir so gut getan, anderen etwas Gutes zu tun. Ich bin viel stärker dadurch geworden – stark genug, um das Negative oder Verletzende an mir abprallen zu lassen.

      Ein junger Mann namens Michael schrieb mir eine E-Mail. Seine Geschichte ist ein Zeichen dafür, was für ein Segen es sein kann, anderen zum Segen zu werden.

      Ich war ein Frühchen und wurde mit einem verkrüppelten Fuß und einer schwachen Lunge geboren. Leider konnte ich nicht besonders gut atmen und musste zehn Mal an der Lunge und am rechten Auge operiert werden. Aber Gott sei Dank bin ich noch am Leben … Ich versuche, das Beste aus meiner Situation zu machen. Am Los Medanos College lasse ich mich zum Assistenzlehrer an der Sonderschule ausbilden. Schülern mit besonderen Lernbedürfnissen zu helfen, das ist mein Traum.

      Früher bin ich oft gehänselt worden. Ich habe ziemlich viel dummes Zeug ausprobiert und mich an irgendwelche Leute gehängt, um mich nicht mit meinen Problemen beschäftigen zu müssen.

      Heute kann ich mir und anderen vergeben und lasse mich nicht mehr so leicht unterkriegen. Ich lasse mich auch nicht mehr von meinen alten Gewohnheiten versklaven. Mit Freunden aus der Kirche habe ich viel in der Bibel gelesen und einiges über Gott, mich und mein Leben gelernt. Zu Ostern am 4. April 2010 habe ich mich entschieden, ein neues Leben mit Gott anzufangen und mich taufen zu lassen.

      Sitzt dir jemand im Nacken und macht dich fertig? Oder fällt es dir schwer, dich als wertvoll zu sehen? Dann arbeite einmal als Freiwilliger in einer Sozialstation, einer Einrichtung für Behinderte oder in einem Obdachlosenheim mit. Frag in deinem Bekanntenkreis, deine Lehrer oder einen Pastor nach einem Ort, wo du etwas beitragen und bewirken kannst. Ich wette, du wirst hinterher für die Erfahrung dankbar sein. Wahrscheinlich wirst du dich auch in deiner Haut wohler fühlen, und das wiederum wird dir emotionale Stärke verleihen.

      Wenn du das Gefühl hast, in deinem Leben noch nicht wirklich viel erreicht zu haben, dann stecke dir ein paar vernünftige Ziele und arbeite Schritt für Schritt darauf hin. Und wenn du etwas erreicht hast, dann genieße den Augenblick. Belohne dich ruhig einmal. Freu dich an dem, was du geschafft hast, und dann leg die Messlatte ein Stück höher.

      Hast du einmal dein Selbstvertrauen und deine Kompetenzen auf einem guten Niveau, ruh dich nicht darauf aus. Steck dir neue Ziele! So habe ich es immer gehalten.

      Oft bin ich dabei auf die Nase gefallen, sogar wortwörtlich. Auch du wirst nicht automatisch nur Erfolge haben, aber solange du dich weiter nach oben ausstreckst, wirst du solche Situationen bewältigen, die dich nach vorn bringen.

      Unser erstes Ziel ist es zwar, dich mobbingresistent zu machen, aber mit jedem Stückchen Selbstvertrauen wird auch deine generelle Fähigkeit wachsen, mit Rückschlägen und Herausforderungen umzugehen.

      Denk dran:

       Sobald du weißt, wer du bist und dich in deiner Haut wohlfühlst, kann dir niemand mehr so leicht deine Sicherheit und Lebensfreude nehmen.

       Du bist kein Zufallsprodukt, und das bedeutet: Du bist wertvoll und hast eine Zukunft mit ungeahntem Potenzial vor dir.

       Wenn du dich selbst lieben und annehmen kannst, wirst du stärker und widerstandsfähiger gegen Mobbing. So kannst du Tag für Tag daran arbeiten, ein noch besserer Mensch zu werden.

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