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feixte mit.

      Und dann wirbelte Jeff plötzlich herum. Er hatte einen Revolver in der Hand.

      Verschwinden Sie, Clum. Wir haben in der Stadt etwas zu erledigen.«

      »Und was wäre das?« forschte der Mayor beharrlich.

      »Das geht Sie nichts an!«

      »Ich schätze doch!«

      Der Revolverhahn knackte. »Ich habe gesagt, Sie sollen verschwinden!«

      John Clum blickte in die grünen Augen des Banditen und nickte. »Well, ich werde gehen. Aber ich habe euch darauf aufmerksam gemacht, daß der Marshal euch die Stadt verboten hat!« Damit ging er hinaus.

      Die drei wandten sich wieder um und beschäftigten sich mit ihrem Whisky.

      Der Mayor stand mit sorgenvollem Gesicht auf dem Vorbau.

      Drüben kam eben der Richter aus der Fifth Street. Als er den Mayor gewahrte, lief er mit erhitztem Gesicht auf ihn zu und berichtete, was geschehen war.

      Clum rieb sich den grauhaarigen Kopf. »Damned, so soll die Geschichte also rollen? Hm, das haben sie sich nicht schlecht ausgedacht.«

      »Wer…?«

      »Wer? Das fragen Sie noch? Die Clantons natürlich. Sie selbst sind nicht so dumm, in Erscheinung zu treten. Ike plant seit langem einen Schlag gegen Virgil. Und höchstwahrscheinlich sieht er jetzt den Zeitpunkt gekommen. Frank Stilwell sollte den Burschen umbringen, der die Bank überfallen hat. Wyatt Earp hat es verhindert – und Stilwell festgesetzt. Wahrscheinlich störte dieser Jim Thorpe die Bande. Und nun ist alles schiefgelaufen, weil Wyatt Stilwell eingelocht hat.

      Mit irgendeinem gemeinen Trick haben sie den Marshal aus der Stadt gelockt. Und nun kommen die drei Harpers.«

      »Wer?« stammelte der Richter, der plötzlich glaubte, der Boden müsse unter seinen Füßen nachgeben.

      Glasklar stand auf einmal jener Novembertag vor ihm, an dem Wyatt Earp die drei Harpers oben in der Freemont-street nach dem Überfall auf den Inhaber des Aztec Houses gestellt hatte. Er, Richter O’Neil, hatte die drei Banditen zu einem Jahr Straflager verurteilt, das sie drüben in Fort Worth abgebüßt hatten.

      Und nun sollten ausgerechnet diese Männer wieder in Tombstone sein? – Und der Marshal war nicht da?

      O’Neil blickte den Mayor verzweifelt an. »Das kann doch nicht wahr sein, John!« stammelte er.

      »Doch, leider.«

      »Und – wo sind sie?« In diesem Augenblick hatte der Richter aber schon die drei Füchse drüben vorm Crystal Palace gesehen.

      Er wurde plötzlich aschgrau, und seine Linke tastete nach dem Herzen. Er wandte sich grußlos um und zuckelte mit kurzen, trippelnden Schritten davon.

      Jonny Behan wußte, daß er die Gefangenen um neun Uhr ins Court House zu bringen hatte.

      Es war zehn Minuten vor neun, als die drei Harpers den Crystal Palace verließen und auf die Straße traten. Sie bauten sich nebeneinander auf und gingen langsam vorwärts. Als sie die Höhe des Sheriffs Offices erreicht hatten, bleiben sie stehen.

      Aber sie warteten vergeblich.

      Jonny Behan kam nicht mit den Gefangenen heraus. Er kam überhaupt nicht.

      Und Frank Stilwell und Jim Thorpe steckten noch in ihren Zellen. Da gab Hale Harper seinem Bruder Kid einen Wink.

      Der ging mit staksigen steifen Reiterschritten auf Behans Bureau zu und öffnete die Tür.

      Stilwell stieß einen heiseren Freudenschrei aus, als er den Genossen bemerkte.

      »Kid…!« Er kannte die drei so gut, daß er zu den wenigen Menschen gehörte, die die Brüder unterscheiden konnten.

      Kid Harper trat vor die Zellen und stemmte die Fäuste in die Hüften.

      Stilwell sah ihn fragend an. »Kid! Hallo, old boy! Komm, schließ den Käfig auf und laß mich raus!«

      »Wo ist der Sheriff?«

      »Weiß der Teufel, wo sich dieser Kerl wieder verkrochen hat! Komm, schließ endlich auf.«

      Mit einer Langsamkeit, die gewaltig an den Nerven des Messerwerfers zerrte, ging Kid zur Wand und holte den Schlüssel.

      Ehe er öffnete, fragte er mit tückischem Blick: »Was gibst du denn aus, Frank?«

      »Was – ich…?«

      »Ja, was ist dir die Freiheit wert?«

      »Bist du verrückt?« stammelte Stilwell entgeistert. »Vorwärts, schließ den Kasten endlich auf!«

      In einer hämischen Lache öffnete Kid Harper endlich die Zelle.

      Stilwell nahm sofort seine Waffen an sich und rannte auf die Straße.

      Kid Harper sah in Thorpes Zelle. »He, was ist mit dir?«

      Thorpe war aufgestanden. »Ich hätte nichts dagegen, wenn Sie mich auch rauslassen würden, Harper.«

      »Wer hat dich denn eingelocht?« fragte der Tramp zögernd.

      »Wyatt Earp!«

      Diese beiden Worte schienen eine Blitzreaktion bei dem Verbrecher auszulösen. Er nahm den Schlüssel und stieß ihn in das Schloß.

      Jim Thorpe trat heraus, reckte seine Glieder und nahm ebenfalls seine Waffen an sich.

      Frank Stilwell hatte draußen seine beiden Freunde begrüßt, als ihm plötzlich der Auftrag einfiel, den ihm Ike Clanton gestern gegeben hatte.

      »Augenblick noch, Boys, ich habe noch etwas zu erledigen, bin gleich wieder da!« Er rannte ins Office hinauf, blieb mitten im Raum stehen und starrte auf die offene Zellentür.

      »Suchst du mich?« hörte er da hinter sich die Stimme des Hünen aus Nogales.

      Ganz langsam wendete sich Stilwell um.

      Jim Thorpe stand neben Kid Harper und hatte die Hände auf seine Revolverkolben gestützt.

      Da kroch eine unechte Lache in Stilwells Gesicht. »Yeah, ich habe dich gesucht. Eben erst fiel mir ein, daß du ja noch in der Zelle steckst. Ich wollte dich herausholen.«

      »Wenn du nur nichts anderes wolltest«, gab Thorpe bissig zurück.

      Kid Harper knurrte. »Komm, wir haben keine Zeit, uns zu unterhalten.«

      Frank Stilwell war gerissen genug, sich gleich aus dem Staub zu machen.

      Thorpe blieb. Er hatte sich vorgenommen, auf den Sheriff zu warten, um von ihm ›sein‹ Geld zurückzufordern.

      Die Harpers ließen sich auf den Vorbauten nieder und hielten das Sheriffs Office im Auge.

      Der Nogalesman ging hinüber in den Crystal Place und stärkte sich erst einmal.

      Der Keeper sah ihn forschend an.

      »Was starren Sie mich so an, Mensch?«

      »Ich – ich dachte nur, daß ich an Ihrer Stelle auf dem schnellsten Wege Reißaus nehmen würde.«

      »Weshalb denn? Die Stadt ist doch frei. Hier kann jeder tun und lassen, was er will. Oder glauben Sie ernsthaft, daß irgend jemand Angst vor Jonny Behan hat?«

      »Ganz sicher nicht. Aber Wyatt Earp wird wiederkommen.«

      »He, das wird er sich gewaltig überlegen. Die drei Harpers sind schließlich in der Stadt.«

      Ein verächtliches Lächeln huschte über das Gesicht des Barmannes. »Glauben Sie wirklich, daß der Marshal sich etwas aus drei Männer macht?«

      »Es sind die Harpers! Und sie haben mit ihm abzurechnen.«

      Der Keeper nickte. »Ja, so wird’s wohl sein.«

      Und Jim Thorpe hatte nicht begriffen. Er baute auf

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