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       Baum des Jahres 2020: die Robinie (Robinia pseudoacacia) – Ihr Charakter: Eigenschaften und Besonderheiten

       von Andreas Roloff

       Zusammenfassung

      Am meisten fallen Robinien auf, wenn sie Ende Mai blühen: ein weißes Blütenmeer und ein einmaliger Duft, der sehr angenehm süßlich-würzig die Luft erfüllt und absolut charakteristisch ist. Zudem sind ältere Bäume eine Attraktion durch ihren bizarren Zickzack-Wuchs von Stamm und Ästen und ihre relativ lichten Kronen mit gefiederten Blättern, dazu der oft schiefe Stamm mit tiefrissiger Borke. Etwas lästig können gelegentlich die Dornen an den Zweigen und die Wurzelbrut im Baumumfeld werden, was man wissen und berücksichtigen sollte. Ansonsten beeindrucken vor allem ihre geringen Ansprüche an den Standort und ihre Trockenheitstoleranz. Die Robinie ist ein Neophyt, sie wurde erst Mitte des 17. Jahrhunderts bei uns eingeführt. Für die Zukunft ist ihr viel zuzutrauen: Sie wird von den zu erwartenden Veränderungen voraussichtlich profitieren.

       Summary

      The most impressive aspect of Black locust trees appears at the time of flowering from the end of May until June: their crowns with millions of white flowers and a unique sweet smell, which perfumes the air distinctively. Older trees look attractive due to the characteristic zigzag growth habit of trunk and branches, their light crowns with pinnate leaves, a frequently leaning trunk and a deeply fissured bark. There can be problems with the branch thorns and root suckers in the surroundings of the tree, what should be known and considered. Impressive are its low demands on site and its drought tolerance. In Europe, Black locust is a neophyte which was introduced during the 17th century. For the future there are great expectations regarding its adaptability to climate change and other challenges.

       1 Charakteristika und Erkennungsmerkmale

      Das Auffälligste am unverkennbaren und attraktiven Habitus alter Robinien ist ihr bizarrer Zickzack-Wuchs (Abbildung 1). Zudem sind die Kronen häufig schirmartig ausgebreitet.

       Abbildung 1: Bizzarer Wuchs einer alten Robinie mit Zickzack-Wuchs von Stämmlingen

      Die Zweige weisen markante Dornen auf. Diese stehen immer beidseitig des Blattstieles bzw. der Seitentriebe und zeigen so an, dass es sich um umgewandelte Nebenblätter handelt, die dem Schutz vor Verbiss dienen. Ihre Länge von bis zu 5 cm kann an Kindergärten und in Grünanlagen sowie bei Baumpflegemaßnahmen ein Problem sein.

      Knospen sucht man bei dieser Baumart vergeblich, denn diese sind unsichtbar unter der Rinde verborgen und brechen erst beim Austreiben aus ihr dort hervor, wo sich zuvor die Blattstiel-Ansatzstelle (Blattnarbe) befand. Das ist einmalig unter den hierzulande häufigen Baumarten. Robinien treiben erst spät aus, oft Anfang Mai, und sind zusammen mit der Esche die letzten Bäume. Dies liegt an ihrem ringporigen Holz, da sie im Frühjahr zunächst einen neuen Jahrring entwickeln müssen, bevor die neuen Blätter mit Wasser versorgt werden können.

      Junge Robinien können einen Jahreshöhenzuwachs von über einem Meter erreichen, zeigen also im Freistand und bei guter Wasserversorgung sehr schnelles Wachstum. Robinien gehören damit zu den schnellwachsenden Baumarten, die deshalb auch in Schnellwuchs-Plantagen angepflanzt werden. In der Jugend erfolgt das Wachstum frei (der Trieblängenzuwachs hält bis zum Spätsommer an), im Alter ist es gebunden (Beendigung vier bis sechs Wochen nach Austrieb).

      Der oft schiefe oder gebogene Stamm macht die Bäume ästhetisch attraktiv (Abbildung 2). Er ist meist kein Anzeichen für eine mangelnde Stand- oder Bruchsicherheit, da der einzelne Baum daran angepasst ist und sich mit dem Schiefstand allmählich entwickelt hat. Die Rinde wird zu einer tiefrissigen Netzborke mit ausgeprägten Furchen und Rippen sowie oft beeindruckenden Maserknollen. Zudem tritt nicht selten auffälliger Drehwuchs auf, den die Borkestrukturen widerspiegeln. Durch die eindrucksvolle Borke und den bizarren Wuchs wirken selbst jüngere Bäume oft schon viel älter.

      Robinien können Stammumfänge von 5 m (selten über 7 m) und Baumhöhen von 30 m erreichen, das Höchstalter beträgt 150 Jahre (selten bis über 300 Jahre). Gelegentlich vergreisen die Bäume sehr schnell. Die dicksten und ältesten Robinien wachsen in Ostdeutschland: Im Schlosshof von Strehla (Sachsen, Stammumfang 6,55 m, Alter 320 Jahre, Abbildung 3) und im Branitzer Park von Cottbus (Brandenburg, Stammumfang 7,65 m, Alter 172 Jahre).

      Die Blätter sind unpaarig gefiedert, d. h. sie haben ein Endfiederblättchen. Sie bestehen aus einem Stiel (der Spindel) und 11–19 Fiederblättchen und sind ökologisch als „Wegwerftriebe“ zu interpretieren, da sich der Baum wie auch bei Esche, Walnuss, Schnurbaum und Götterbaum im Herbst mit den Blattspindeln im Grunde der feinsten Verzweigungsordnung entledigt. Sehr spannend ist zu beobachten, wie sich die Blattstellung im Tagesverlauf eines Sommertages verändert: Nachts hängen die Fiederblättchen in „Schlafstellung“ herab, richten sich vor Sonnenaufgang

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