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      © Michael Thumser M.A., 2020

      Einbandgestaltung: Carolina Schlak

      (Foto: Pixabay)

      Autorenfoto (Seite 338): © Dr. Mechthild Habermann, 2020

      Printed in Germany.

      

Eine Publikation des Hochfranken-Feuilletons, Hof

      

Verlag und Druck: tredition GmbH,

      Halenreie 40-44, 22359 Hamburg.

      978-3-347-14402-6 (Hardcover)

      978-3-347-14401-9 (Paperback)

      978-3-347-14403-3 (e-Book)

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Michael Thumser

      Wir sind wie Stunden

      Essays

      Wir sind wie Stunden: die aus deinen Händen herniederfallen, und die dann beginnen, wenn andre gehen, und die darin enden, dass wieder neue kommen. In uns drinnen

      vergeht das Leben langsam, einer Uhr in ihrem Wandel ähnlich. Deine Hände sind ihre Kraft, wir sind die Zeiger nur, als ob sich deine Hand in uns befände.

      Du, als die Mitte, leitest uns im Kreise, denn selbst hat keiner je den Weg gefunden. So sind wir nichts als jene runde Reise, und deine Hände selber sind die Stunden.

       Für Nina und Nele,

       meine Töchter, das vergötterte „Otterngezücht“

      Inhalt

      Vorwort 8

      Immer und ewig

       Die Erfindung der Dauer

      Wie der Mensch auf Zeit und Geschichte verfiel (2020)

      Von vorgestern bis gestern

       Das Phantom, Ruhm genannt

      Zwischen Grazien und Grenadieren:

      König Friedrich II. von Preußen (2012)

       Zwei Wesen, von Göttern beneidet

      Wilhelm Heinrich Wackenroder, Ludwig Tieck und ihre Pfingstreise im Jahr 1793 (2010)

       Von Sarajevo nach Versailles

      Wilhelm II. und Franz Joseph: Zwei Kaiser und der Große Krieg (2014)

       „… und Streben nach Glück“

      Massen in Bewegung: Über Revolutionen und Widerstand (2015)

       Ernstfall Europa

      Bemerkungen zu Geschichte und Gegenwart der Staatsräson (2018)

       Völkerschlacht oder Völkerbund

      Europa als Mythos und Idee (2013)

       Das meiste geht nicht verloren, es verändert sich nur

      Einige Schlaglichter auf den Begriff Tradition (2010)

      Zwischen heute und morgen

       Wir werden, was wir sind und waren

      Erinnerung als Wegweiser in die Zukunft (2012)

       Der Albtraum der Offiziere

      Worin Frieden besteht und was man besser nicht dafür hält (2019)

       „Typisch deutsch“

      Kulturwerte zwischen Beethoven und Ballermann (2017)

       Der periphere Mensch

      Von der Schmach der Provinz und den Gründen, sie zu loben (2015)

       Paradies und Pandora

      „Carpe diem“ oder

      Wie man das Beste aus dem Leben macht (2020)

       Verdoppeltes Dasein

      Freundschaft: eine Seele in zwei Körpern? (2018)

       Der Stein rollt den Berg nicht hinauf

      Über Kreativität als Energie (2011)

       Panta rhei – Alles fließt

      Eine kleine Philosophie der Bewegung (2014)

       Es muss nicht gleich das große Fressen sein

      Bemerkungen über Askese und Genuss (2016)

       Lasst wohlbeleibte Männer um mich sein

      Aus der Gegenwart und Kulturgeschichte der Adipositas (2017)

       Da steh ich, ein entlaubter Stamm

      Über die Nacktheit (2019)

      Über den Autor

      Vorwort

      „Der Mensch erscheint im Holozän“ – eine erdgeschichtliche Binsenweisheit. Nach ihr hat Max Frisch eine apokalyptische Prosa-Arbeit, eine seiner späten und besten, benannt (s. Seiten 54 ff.). Das vorliegende Buch erscheint sozusagen im Coronozän. Zwar läutet die Corona-Pandemie, vor deren globaler Ausbreitung die Weltgesellschaft teils ratlos steht und deren Dauer sie nicht abzuschätzen vermag, wohl nicht das Ende der Menschheit ein; und sie wird, anders als das Holozän, historiografisch nicht den Rang eines Erdzeitalters erreichen. Unzweifelhaft aber hat sie das Zeug, aus der Weltgeschichte des 21. Jahrhunderts als ein Markstein herauszuragen. Insofern gehört auch sie, ohne ausgiebig Thema dieses Buchs zu sein, zu seinem Untergrund. Denn mehr oder weniger handeln alle hier versammelten Texte von Zeit und Geschichte, Fortschritt und Vergänglichkeit, von Werten und Werden, Sein und Bleiben, von Wandel und Vanitas. Geschrieben wurden sie zwischen 2010 und 2020 größtenteils als Vorträge, die der Verfasser hauptsächlich vor oberfränkischen Rotary Clubs hielt. In Buchform erscheinen sie durchweg überarbeitet, vielfach in deutlich erweiterter Fassung. Gelegentliche Bezüge auf ihre Entstehungszeit blieben (ebenso wie inhaltliche Überschneidungen) mit Absicht erhalten, weswegen das Inhaltsverzeichnis auch die Entstehungsjahre vermerkt. Als Essays wollen die Texte gelesen werden, folglich weniger als Beiträge zu den Fachwissenschaften, mit denen sie sich berühren, denn als schriftstellerische Versuche. Darum fehlen Anmerkungen, Angaben zu Quellen und Belegen sowie Literaturhinweise. Formal handelt es sich um sprachschöpferische Arbeiten eines klassischen Feuilletonisten, inhaltlich um Produkte von Zusammenschau, Kompilation und Kombination, wobei der Verfasser Ergebnisse eingehender Recherchen mit eigenen Einsichten und Hypothesen verwob, um Grundsätzliches mitzuteilen und nachvollziehbar darüber nachzudenken. Hof, im Herbst 2020

      Immer und ewig

      Die Erfindung der Dauer

      Wie der Mensch auf Zeit und Geschichte verfiel

      Der Geist des Weines

      Unter der Nummer 714 893 gewährte das Deutsche Reichspatentamt am 9. Dezember 1941 den

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