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mit roten Haaren.

      „Die Maschine braucht eine Generalüberholung!“, schimpfte Potter. „Das Ding gehört auf den Schrott, aber auf mich hört ja keiner!“

      „Wahrscheinlich deswegen, weil du auch nicht für die Kosten aufkommen musst, Frank!“

      Potter verzog das Gesicht. „Aber du, Billy, was?“

      Seit Billy Jarvis Schichtführer geworden war, spielte er sich für Potters Geschmack schrecklich auf. Dazu kam, dass Frank Potter sich ebenfalls beworben hatte. Aber Billy hatten sie vorgezogen, obwohl er fünfzehn Jahre jünger war.

      Vielleicht auch gerade weil er fünfzehn Jahre jünger war.

      Jedenfalls fand frank, dass ihm der Posten und die Zulage zugestanden hätten. Dadurch war das Verhältnis zwischen den beiden Männern in letzter Zeit vergiftet.

      „Schon seltsam“, meinte Potter. „Noch vor kurzem hast du auch darauf geschimpft, dass am falschen Ende gespart wird und wir unseren Job machen müssen, ohne richtig ausgerüstet zu sein. Hauptsache es ist billig. Aber seit man dich befördert hat, scheint dich das nicht mehr so zu stören“

      „Du redest Unsinn, Frank!“

      „Ach, ja?“

      Potter kletterte auf die Ketten des Bulldozers und schickte sich an, den Motorblock zu öffnen.

      Hundegebell lenkte ihn ab.

      Es kam immer wieder vor, dass streunende Hunde oder Katzen angelockt wurde, um den Möwen etwas von ihrer Beute wegzunehmen. Man hatte alles Mögliche versucht, um das zu verhindern. Vergeblich. Es gab immer irgendwo undichte Stellen in den Zäunen.

      Zwischen zwei Müllbergen rannte ein zotteliger grauer Terrier daher, der etwas im Maul trug.

      Ein Schäferhund verfolgte ihn.

      Der Terrier verlor den Stiefel. Beide Hunde verbissen sich kurz ineinander.

      Billy Jarvis hob eine platt gedrückte Konserve vom Boden auf. Mit seinen festen Arbeitshandschuhen bestand nicht die Gefahr sich zu schneiden. Er schleuderte das rostige Metallstück auf die beiden Hunde.

      Die stoben daraufhin davon und verschwanden zwischen den aufgetürmten Müllgebirgen.

      Billy ging auf den Stiefel zu. Es handelte sich um ein elegantes Herrenmodell. Größe 44 schätzte er.

      Der Schaft zeigte in Billys Richtung.

      Als er hineinblickte, veränderte sich sein Blick. Er wirkte verstört.

      „Frank!“, rief er. „Frank, komm mal her!“

      Frank Potter hatte sich längst wieder dem Motor des Bulldozers zugewandt. Eine dunkle Flüssigkeit rann unter der Verkleidung hervor. Ein schlechtes Zeichen, da war irgendeine Leitung geplatzt.

      „Frank, hörst du nicht?

      „Was ist denn los, verdammt noch mal?“

      „Frank, ob du es glaubst oder nicht – das sieht fast aus, als wäre in dem Stiefel noch ein Fuß!“

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      27

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      Am nächsten Morgen führten wir in Zusammenarbeit mit der City Police eine groß angelegte Aktion durch. Mr McKee hatte noch in der Nacht einen Durchsuchungsbeschluss für alle privaten und geschäftlichen Immobilien von Byron Templeton erwirkt. Er galt sowohl für die dubiose Im- und Exportfirma, deren Eigentümer er war, als auch für verschiedene Geschäfte, die er in Midtown Manhattan betrieb. Außerdem natürlich die Villa auf den Brooklyn Heights. Kollegen des zuständigen County Sheriffs nahmen sich zur gleichen Zeit auch sein Ferienhaus in der Nähe von Montauk, Long Island vor.

      Gerade letzteres erwies sich als Fundgrube.

      Kistenweise waren dort Ikonen, Gemälde und vor allem auch wertvoller Schmuck aufbewahrt worden. Schon eine oberflächliche Prüfung zeigte, dass zumindest ein Teil dieser Kunstgegenstände aus der Eremitage in St. Petersburg stammten. Sie waren in den Inventarlisten verzeichnet, die die russischen Behörden übersandt hatten.

      Man konnte annehmen, dass auch der Rest aus derselben Quelle stammte, aber auf Grund der lückenhaften Inventarlisten der Eremitage würde man wohl einen Teil davon nicht zurückverfolgen können.

      Milo und ich gehörten zusammen mit Nat Norton und Major Marenkov zu dem Teil unserer Einsatzkräfte, die sich die Villa auf den Brooklyn Heights vornahmen.

      Byron Templetons Ehefrau Kimberley war dort. Sie rief sofort ihren Anwalt an.

      „Mein Mann liegt im Koma und Sie haben nichts Besseres zu tun, als ihn zu beschuldigen, ohne, dass er die Chance hätte, sich zu verteidigen!“, giftete uns Kimberley Templeton an, als wir ihr den Beschluss aushändigten.

      In der Villa befand sich natürlich keinerlei Hehlerware.

      Dieses Risiko wären weder Templeton noch seine Frau eingegangen.

      Wenig später traf ein Mann im grauen Zweireiher ein.

      „Matt Varney von Varney & Partners“, stellte er sich vor. „Ich bin der Anwalt der Templetons! Wer immer diese Aktion angeordnet hat, wird mit Konsequenzen zu rechnen haben.“

      „Warten wir es ab“, erwiderte ich.

      Wenig später erreichten uns dann die Meldungen unserer Kollegen aus Montauk.

      Ich belehrte Mrs Kimberley Templeton über ihre Rechte. „Es fällt mir schwer zu glauben, dass Sie nichts von den Geschäften Ihres Mannes gewusst haben. Wenn Sie etwas wissen, sollten Sie jetzt mit uns zusammenarbeiten.“

      „Meine Mandantin wird Ihnen gegenüber gar keine Aussagen machen“, beharrte der Anwalt.

      „Ein Mann namens Bykov soll sich wegen einer Lieferung von Ikonen und Schmuck an Ihren Mann gewandt haben. Wissen Sie etwas darüber?“

      „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Sie sprechen“, behauptete Kimberley Templeton.

      „Wir werden Ihre Telefonlisten überprüfen – und falls sich dabei herausstellen sollte, dass es Kontakt zwischen Ihnen und Bykov gab...“

      „Ich weiß wirklich nichts darüber!“ behauptete sie. Das Foto von Bykov schaute sie sich gar nicht richtig an.

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      Am frühen Nachmittag erreichte uns ein Anruf aus dem Field Office. Mr McKee hatte bei der Bearbeitung der DNA-Vergleichsprobe von Bykovs Schwester Druck gemacht und so lag nun das Ergebnis vor.

      Es sah ernüchternd aus.

      „Was ist?“, fragte Milo.

      „Die DNA aus dem Blutfleck in

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