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der Winzergenossenschaften

      Die inzwischen mit Winzern aus Altenahr und Walporzheim zur Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr fusionierte Gemeinschaft umfasst aktuell rund 450 Mitglieder. Auf einer Rebfläche von etwa 150 Hektar bauen sie überwiegend rote Sorten an, allen voran Spätburgunder, aber auch Frühburgunder, Portugieser und Domina. Unter den weißen Rebsorten dominiert der Riesling. Besonders stolz sind die Winzer auf ihren Blanc de Noirs aus Spätburgundertrauben, der wie ein Weißwein verarbeitet wird.

      Besucher erhalten bei Führungen durch den historischen Holzfasskeller Einblick in die Geschichte der Winzergenossenschaft. Multimedia-Stationen runden das Informationsangebot über den Weinanbau und die Weinbereitung ab. Das angeschlossene Weinbaumuseum informiert mit seiner kleinen Ausstellung historischer Weinbaugeräte über den einstigen Arbeitsalltag der Ahrwinzer.

      Wer durch die Weinberge hinauf zur Saffenburg wandert, wird mit einem herrlichen Ausblick auf das Saffenburger Ländchen belohnt. Die Burgruine aus dem 11. Jahrhundert wurde 1704 durch französische Truppen zerstört. An eine einstige Bewohnerin der Burg, die 1646 verstorbene Gräfin Katharina von der Mark, erinnert das Grabmal aus schwarzem Marmor in der Mayschoßer Pfarrkirche St. Nikolaus.

      Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr • Mayschoß, Ahrrotweinstr. 42 • Tel. 0 26 43/9 36 00 • www.wg-mayschoss.de • Weinprobe (nur nach Voranmeldung) mit Kellerführung und Weinbaumuseum ab 8,50 €

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      An der malerischen Ruine des Weinguts Kloster Marienthal führt der Rotweinwanderweg durchs Ahrtal vorbei.

      IMG Kloster Marienthal

      Die Hundertseelengemeinde Marienthal liegt an der Mittelahr zwischen den Weinorten Walporzheim und Dernau. Reben schmiegen sich an die Steilhänge nördlich des Flusses. Das Ortsbild beherrscht die Ruine des ältesten Klosters im Ahrtal. Kloster Marienthal geht auf eine Stiftung der Grafen von Saffenburg aus dem nahen Mayschoß zurück. Um 1135 gründeten sie an den Hängen über der Ahr ein Augustinerinnenstift, in dem 40 Nonnen lebten und die umliegenden Landparzellen bewirtschafteten, darunter auch Weinberge. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Kloster zweimal geplündert – 1632 von schwedischen, 1646 von französischen Truppen. 1792 verließen die Nonnen das Kloster; seine Ausstattung ging an Kirchen in der Umgebung. Teile finden sich in der Pfarrkirche St. Nikolaus zu Mayschoß, der Altar steht heute in der Kirche von Arenberg in der Eifel.

      Weinprobe im Gewölbekeller

      Im Zuge der Säkularisation wurde das Marienthaler Klostergelände verkauft und wechselte mehrmals den Besitzer. 1925 zog die Staatliche Weinbaudomäne ein. Seit 2004 ist das Anwesen mit dem dazugehörigen Rebland Eigentum des »Weinguts Kloster Marienthal«. Von der Klosteranlage sind hauptsächlich die mächtigen Mauern der Kirche erhalten. Die mit Efeu bewachsene Ruine bildet heute einen stimmungsvollen architektonischen Rahmen für Veranstaltungen. Auch der Weinkeller mit seinen massiven Tonnengewölben stammt noch aus dem 12. Jh. Hier finden Weinproben statt, bei denen die Besucher neben gutseigenen Klosterweinen wie Cuvée Blanc, Cuvée Rouge, Spätburgunder Weißherbst und Spätburgunder Klostergarten auch Weine der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, der Dagernova Ahr Weinmanufaktur, des Weinguts Meyer-Näkel und weiterer Partnerweingüter verkosten können. Das Weingut Kloster Marienthal veranstaltet auch Fassweinproben, Themenabende rund um den Wein sowie Wanderungen durch die zum Gut gehörenden Weinberge. Wer mehr wandern möchte, kann ein Stück des Rotweinwanderwegs zurücklegen; er führt an Kloster Marienthal vorbei und ist zum Teil als Weinlehrpfad angelegt. Ein beliebtes Ziel ist die »Bunte Kuh« (s. >), eine Felsformation zwischen Marienthal und Walporzheim, von der aus man einen herrlichen Blick auf das Ahrtal hat.

      Weingut Kloster Marienthal • Marienthal, Klosterstr. 3–5 • Tel. 0 26 41/9 80 60 • www.weingut-kloster-marienthal.de

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      Erdverbunden und dennoch transparent: Stein, Holz und Glas bestimmen das Ambiente in der Vinothek des Rotweinguts Jean Stodden in Rech an der Ahr.

      IMG Vinothek Jean Stodden

      Für die gelungene Verbindung von Tradition und Fortschritt wurde die Vinothek des Rotweinguts Jean Stodden 2013 im Rahmen eines Architekturwettbewerbs als Höhepunkt der Weinkultur ausgezeichnet. Seit 1578 kultiviert die Winzerfamilie aus Rech bereits Reben im Ahrtal. Dieses Traditionsbewusstsein zu bewahren und gleichzeitig aufgeschlossen gegenüber Neuem zu sein, ist ein Balanceakt, der sich auch in der Architektur des Weinguts zeigt, insbesondere in der alten Lagerhalle, die die Stoddens zur repräsentativen Vinothek mit Räumen für Verkauf und Verkostung umbauen ließen.

      Tradition und Innovation

      Schlanke senkrechte Fensterstreifen strukturieren die nüchtern gehaltene Fassade und flankieren den Eingang in den Verkaufsraum. Die Innenarchitektur der Vinothek ist modern, doch keinesfalls kühl. Stein und Holz bestimmen das Ambiente und verströmen eine erdverbundene Atmosphäre, die sich auf das Essenzielle konzentriert: den Fels, auf dem die Reben wachsen, und das Holz der Eichenfässer, in dem die Weine reifen. Diese beiden Stoffe stellen die wesentlichen Elemente der architektonischen Gestaltung dar. So sind die Wände überwiegend mit Drahtkörben verkleidet, die mit Bruchsteinen aus den Weinbergen gefüllt wurden. Nicht weniger ungewöhnlich ist die Wandverkleidung aus Holz: Hierfür wurden in Parketttechnik Eichenholzlamellen aufbereitet, die nun als zeitgemäßes Wandpaneel mit dem traditionellen Schriftzug des Weinguts Jean Stodden kontrastieren. Der graubraune Steinfußboden, der beide Räume verbindet, nimmt sich bewusst zurück und lässt die Wände ihre volle Wirkung entfalten. Die schwer und massiv wirkenden Bruchsteinwände bilden einen spannungsreichen Kontrast zur Leichtigkeit der Möbel und zur teils verglasten Fassade. Die Transparenz setzt sich nach hinten hin fort: Während der Weinverkostung fällt der Blick durch die verglaste Wand auf die Edelstahltanks und Barriquefässer, in denen die Weine lagern.

      »Die Weinberge sind das Pfund, mit dem wir wuchern können«, sagt Alexander Stodden. Seine preisgekrönten Spätburgunder bestätigen ihn, sobald sie ihre Aromen in der eindrucksvollen Atmosphäre der Vinothek entfalten – vor allem, wenn während der Verkostung das Feuer im Kamin knistert.

      Jean Stodden – Das Rotweingut • Rech/Ahr, Rotweinstr. 7–9 • Tel. 0 26 43/30 01 • www.stodden.de

      WUSSTEN SIE, DASS …

      … die »Bunte Kuh« die engste Stelle des Ahrtals markiert? Bei Walporzheim öffnet sie sich zur breiteren Talsohle der Unteren Ahr.

      Ziele in der Umgebung

      SEHENSWERTES

      Die »Bunte Kuh«

      In der Nähe von Walporzheim ragt die »Bunte Kuh« über das Ahrtal. Der kuriose Name bezeichnet eine Felsnase, die hoch über dem Fluss hervorspringt. Da der Fels nicht an eine Kuh erinnert, ranken sich allerlei Sagen um seinen Namen. Ein Deutungsversuch führt in die Zeit des Spanischen Erbfolgekriegs Anfang des 18. Jh. zurück: Französische Truppen sollen im Ahrtal den dortigen Wein als »bon de goût« (»gut im Geschmack«) bezeichnet haben, was von den Ahrwinzern als »Bunte Kuh« verstanden wurde. Oberhalb des Felsens liegt das Weinhaus »Zur bunten Kuh«, von dessen Gartenterrasse man einen einzigartigen Blick hat.

      Weinhaus »Zur bunten Kuh« • Walporzheim/Ahr, Marienthaler Str. 60 • Tel. 0 26 41/3 46 06 • www.weinhaus-bunte-kuh.de

      Dernau

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