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      Peter Schöber

      „ERKENNE DICH SELBST“

      HEGELS THEORIE DER PERSÖNLICHKEIT

      © 2020 Peter Schöber

      Bild für Covergestaltung: Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Fotograf: Andres Kilger

      Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

      ISBN

      Paperback: 978-3-347-03438-9

      Hardcover: 978-3-347-03439-6

      e-Book: 978-3-347-03440-2

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      „ERKENNE DICH SELBST“

      HEGELS THEORIE DER PERSÖNLICHKEIT

      Referiert und erläutert von

      PETER SCHÖBER

      Inhalt

      1. Einführung

      2. Hegels Einleitung in die Philosophie des Geistes

      3. Der Begriff des Geistes

      3.1 Geist und Natur

      3.2 Einteilung der Welt des Geistes

      3.3 Der subjektive Geist

      4. Die Seele

      4.1 Die natürliche Seele

      4.2 Die fühlende Seele

      4.3 Die wirkliche Seele

      5. Das Bewusstsein

      5.1 Das sinnliche Bewusstsein

      5.2 Das Wahrnehmen

      5.3 Der Verstand

      5.4 Das Selbstbewusstsein

      5.5 Die Vernunft

      6. Der Geist

      6.1 Geist und Vernunft

      6.2 Der theoretische Geist

      6.3 Der praktische Geist

      6.4 Der freie Geist

      7. Anhang

      8. Literaturverzeichnis

      1. Einführung

      “Erkenne dich selbst“ - mit diesem Gebot eines griechischen Weisen1 leitet Hegel seine “Philosophie des Geistes“ ein2, die sich in den “subjektiven“, den “objektiven“ und den “absoluten“ Geist gliedert. Im Mittelpunkt dieser Studie steht Hegels Darstellung des subjektiven Geistes, in der er Aufbau und Entwicklung der Persönlichkeit, zumal des modernen Zeitalters, denkt. Im Einzelnen stellt seine Theorie die Seele des Menschen, sein Bewusstsein und Selbstbewusstsein, seinen theoretischen und praktischen Geist und schließlich die höchste Stufe der Persönlichkeitsentwicklung, den freien Geist, dar. Die Erkenntnis, die Hegel dem Leser mit seiner Theorie vermittelt, beansprucht nicht weniger, als Wahrheit, Freiheit und Vernunft in sich zu vereinigen.3 Diese Erkenntnis unterscheidet sich von den Erkenntnissen, die von den “abstrakten“ oder “endlichen“ Wissenschaften, den Einzeldisziplinen, hervorgebracht werden, ein Wissen, das häufig als ein Mittel dient, um bestimmte, begrenzte Zwecke zu erreichen.4 Doch nach Hegel ist “an sich“ auch in einem solchen Erkennen die Vernunft anwesend; schafft es doch die Voraussetzung für das philosophische Erkennen, das ja nach Hegel keine leere Spekulation sein will.

      Diese Studie beschäftigt sich also mit der modernen Persönlichkeit, wie sie Hegel in seiner Theorie des subjektiven Geistes darstellt, und, was unvermeidlich ist, auch mit einigen Kerngedanken seiner Philosophie.5 In seiner Vorgehensweise hält sich der Verfasser eng an Hegels Text, referiert dessen Gedankengang und dort, wo es ihm erforderlich erscheint, versucht er, ihn zu verdeutlichen. Allerdings ist er von Haus aus kein Philosoph, ins Feld führen kann er jedoch, dass er sich immer wieder mit dem Werk dieses überragenden Denkers, und mit den Schriften seiner bekanntesten Interpreten, auseinandergesetzt hat. Wird der Verfasser von Hegels Philosophie stets von neuem gefesselt, so interessiert er sich als Soziologe und Ökonom darüber hinaus für dessen Beitrag zur Integration und Erkenntnislehre der Sozialwissenschaften. Unschwer lassen sich in Hegels Werk vielfältige Beziehungen zu einzelnen sozialwissenschaftlichen Disziplinen und ihren Methoden entdecken, so dass er als ein Klassiker der Soziologie, vollends der Sozialphilosophie gelten kann. Überhaupt vereinigt er in seinem Denken die ganze Vielfalt wissenschaftlicher Erkenntnisse, und zwar von den Naturwissenschaften seiner Zeit bis hin zu den Wissenschaften vom Menschen.

      Der Verfasser ist sich sehr wohl der Schwierigkeiten bewusst, einerseits Hegels “groteske Felsenmelodie“ (Karl Marx)6 zu verstehen und sie andererseits seinen Lesern deutlich genug darzustellen. Die einzelnen Paragraphen in Hegels Darstellung fassen seine Gedanken häufig äußerst knapp und bedürfen daher der sich anschließenden Zusätze sowie weiterer Kommentare.7 Selbstverständlich weiß der Verfasser, dass er nicht der Erste ist, der sich mit Hegels “Philosophie des Geistes“, insbesondere mit dem subjektiven Geist, auseinandersetzt, der ja Hauptgegenstand seiner Studie ist8, und gewiss erleichterten vorausgegangene Forschungen seine eigene Arbeit. Wie dem auch sei, sein Ziel ist, die wesentlichen Gedanken Hegels so getreu wie möglich zu ergründen und sie zugleich so deutlich wie möglich darzustellen. Deshalb schreitet er nicht über einzelne Textstellen hinweg, sondern verfolgt Satz für Satz den vollständigen Text, um so weit wie möglich in dessen Sinn einzudringen.9 Kann sich der Verfasser zwar, wie gesagt, nicht in die Zunft der Philosophen einreihen, so ermöglicht ihm doch seine lange Beschäftigung mit den beiden Einzelwissenschaften: (Politische) Ökonomie und Soziologie einen erleichterten Zugang zu Hegels Philosophie, wobei er sich durchaus auf diesen selbst berufen kann. Mehr noch, man könnte sogar die These wagen, dass am ehesten diejenigen, die in bestimmten Einzeldisziplinen eingeübt sind, zum Hegelschen Denken einen Zugang finden.

      Der Autor dieser Studie referiert, wie bereits ausgeführt, im Einzelnen den ihm vorliegenden Text, d. h. die einzelnen Paragraphen samt den erläuternden Zusätzen, verändert ihn häufig leicht, um ihn damit verständlicher zu machen, was aber nicht darauf hinausläuft, Hegels Sprache stilistisch zu verbessern10; fallen doch oft die Ausführungen des Verfassers notgedrungen weitschweifiger aus als der Originaltext.

      Manche Stellen in diesem, zumal in den Zusätzen dazu, bedürfen keiner Interpretation, aber immer dort, wo der Verfasser den Eindruck hat, dass es unbedingt einer bedarf, ergänzt er den Text durch eigene Erläuterungen, vor allem in den Fußnoten. Der Leser kann auch die Ausführungen des Verfassers, die sich, wie erwähnt, eng an Hegels Text halten, leicht mit dem Originaltext vergleichen. Gerade wenn sich Leser und Interpreten eng an dem Text Hegels entlangarbeiten, erschließt sich ihnen nicht nur das, was Hegel über den subjektiven Geist, also die Persönlichkeit, entwickelt hat, sondern darüber hinaus erschließen sich ihnen Kerngedanken seines gewaltigen, die Welt erfassenden und geschichtsmächtig gewordenen Werks.

      Hegels Theorie des subjektiven Geistes schließt, zumal in seiner Anthropologie, Einsichten ein, die für alle Menschen gleichermaßen gelten. Doch wird im Fortgang der Lektüre immer deutlicher, dass er vor allem die Menschen des modernen Zeitalters im Visier hat, was sich auch darin zeigt, dass seine Theorie des subjektiven am Ende in die des objektiven Geistes einmündet, bei dem es um die freiheitlichen Ordnungen, die das moderne Zeitalter11 prägen, geht, die aber schon in der Theorie des subjektiven Geistes mitgedacht oder vorausgesetzt werden.

      Wie mehrmals betont, widmet sich der Verfasser dem Teil der Hegelschen “Philosophie des Geistes“, der sich mit der Persönlichkeit beschäftigt. Hier setzt sich Hegel mit den einschlägigen wissenschaftlichen Beiträgen seiner Zeit auseinander, mit dem Ziel, sie in

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