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gab er schließlich zu. „Rick meinte, dass Brad Mendoza schon länger unter Verdacht stünde, ein Verräter zu sein, aber dass Zarranoga sicher gehen wollte. Ich konnte das allerdings nicht glauben. Schließlich kannte ich Brad ganz gut. Aber, was wir auf dem Parkplatz sahen, war eindeutig. Allerdings vermutete Mister Zarranoga eher, dass Brad für ein fremdes Syndikat arbeitete, das zurzeit versucht, den Heroinhandel in New York zu übernehmen! Dass Sie beide FBI-Agenten sind, begreife ich erst jetzt!“

      „Hatte Sie von Anfang an den Auftrag, Brad Mendoza umzubringen, falls sich der Verdacht, dass er ein Verräter ist, bestätigen sollte?“, fragte Milo.

      Gary schüttelte energisch den Kopf. „Es ist möglich, dass Rick den Auftrag hatte. Ich selbst wusste von nichts. Ich war nur dabei, um Rick zu helfen und habe getan, was er gesagt hat. Als Brad sich auf den Rückweg machte, haben wir uns an die Verfolgung gemacht und dann hat Rick mir ins Lenkrad gegriffen, als ich versuchte, das Motorrad zu überholen.“

      Ich lächelte dünn. „Was diesen Punkt angeht, sollten Sie Ihre Aussage noch mal überdenken.“

      „Es ist die Wahrheit!“

      „Für mich klingt das wie eine Schutzbehauptung. Aber so leicht werden Sie aus der Sache nicht herauskommen. Versuchter Mord war allein schon das Abdrängen von der Straße. Mit viel Glück und geschickten Anwälten vielleicht versuchter Totschlag. Aber das hängst auch davon ab, was Ihr Freund Rick zum Sachverhalt sagt und welche Version am Ende in der Lage ist, eine Jury zu überzeugen. Und ehrlich gesagt glaube ich eher an eine gemeinschaftlich durchgeführte Tat. Aber das müssen andere entscheiden.“

      „Wo finden wir Rick?“, meldete sich jetzt Milo zu Wort.

      „Er bewohnt ein Zimmer über dem Latin Pop.“

      „Brad Mendoza hat uns darüber informiert, dass ein Hitman mit Tarnnamen Road Killer in der Stadt ist“, erklärte ich. „Haben Sie eine Ahnung, wer seine Quelle gewesen sein könnte?“

      „Nein, tut mir leid. Ich habe nicht die leiseste Ahnung! Aber ich habe von dieser Geschichte auch schon gehört. Fragen Sie Mister Zarranoga!“

      „Leider ist das nicht mehr möglich!“, eröffnete ich ihm.

      Er runzelte die Stirn. „Wieso nicht?“

      „Murray Zarranoga wurde ermordet, kurz nachdem er das Gericht gegen Kaution als freier Mann verlassen hatte! Und zwar auf eine Weise, die die Handschrift des Road Killers trägt!“

      Gary Bento wurde blass.

      „Wenn Sie darüber irgendetwas wissen, dann würden Sie bei der Staatsanwaltschaft mit Sicherheit offene Türen im Hinblick auf einen Deal einrennen, denn die Ergreifung dieses Profikillers hat höchste Priorität!“, legte ihm Milo eine Kooperation nahe.

      Ein Ruck ging durch Gary Bento. Er beugte sich etwas nach vorn.

      „Vielleicht könnte ich Ihnen tatsächlich weiter helfen!“

      „Dann reden Sie!“, forderte Milo.

      Gary Bento verzog das Gesicht zu einem spöttischen Lächeln.

      „Nicht so ungeduldig, G-man! Bevor ich mich darauf einlasse, möchte ich tatsächlich zuerst mit einem Anwalt und anschließend mit dem Staatsanwalt reden. Ohne konkrete Garantien läuft da nichts!“

      14

      Als unsere Kollegen Clive Caravaggio und Orry Medina am Tatort in der West 111th Street ankamen, stauten sich dort bereits die Einsatzfahrzeuge der City Police, des Emergency Service und der Feuerwehr.

      Bevor die Erkennungsdienstler der SRD ihre Arbeit machen konnten, hatte man zunächst einmal den Brand löschen müssen, was sich als ziemlich schwierig erwiesen hatte.

      Leider gingen Löscharbeiten so gut wie immer mit einer Vernichtung von Beweisen einher.

      Das war überhaupt nicht zu vermeiden.

      Clive und Orry zeigten ihre Dienstausweise einem der NYPD Officers vor, der dafür zu sorgen hatte, dass sich Passanten nicht so weit dem Ort des Geschehens näherten, dass sie die Ermittlungen behinderten.

      „Gehen Sie durch“, sagte der Officer.

      „Wer hat die Einsatzleitung?“, erkundigte sich Clive.

      „Captain Alex McConnor vom 54. Revier“, gab ihnen der Officer Auskunft. Er blickte sich suchend um und deutete dann auf einen Mann mit grauen, kurz geschorenen Haaren, Trenchcoat und einem Gesicht, das aussah wie aus Stein gemeißelt, so hart konturiert war es.

      Die beiden bedankten sich und gingen auf Captain McConnor zu.

      In seiner Nähe befand sich Dr. Brent Claus. Er wartete darauf, endlich mit seiner Arbeit beginnen und die Toten untersuchen zu können. Doch im Moment hatten noch die Brandschutzexperten des Fire Service die Priorität.

      Schließlich wollte niemand, dass die Flammen auf die Grünanlagen des nahen Jefferson Park übergriffen, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft der Mordanschlag verübt worden war.

      Clive und Orry stellten sich gegenüber McConnor kurz vor.

      Dann fragte Clive: „Und Sie sind Captain McConnor?“

      Der grauhaarige Mann nickte knapp. Sein Gesicht wurde von einem Faltenmuster überzogen.

      „Die Limousine von Murray Zarranoga ist völlig ausgebrannt. Er war gerade ausgestiegen, als der Beschuss mit Explosivprojektilen geschah. Wir haben ein paar Augenzeugen aus den umliegenden Häusern sowie Spaziergänger aus dem Park, die den Motorradfahrer gesehen haben, der für dieses Attentat verantwortlich ist.“

      McConnor berichtete Clive und Orry, dass es inzwischen fünf Tote gab. „Der Chauffeur blieb im Wagen und sehr wahrscheinlich noch ein weiterer Mann, von dem wir annehmen, dass es sich um Mister Zarranogas Anwalt William T.S. Williamson handelte. Aber ich fürchte, es wird noch eine ganze Weile dauern, bis Dr. Claus und die Kollegen der SRD etwas mehr in Erfahrung bringen können. Sie sehen ja, was hier los ist!“

      „Es hat keiner der Leibwächter überlebt?“, fragte Clive nach.

      Captain McConnor schüttelte den Kopf. „Nein. Sie standen in einer Traube um ihren Boss herum und haben vielleicht sogar noch versucht, den Angriff abzuwehren. Aber die Explosivgeschosse des Unbekannten sorgten dafür, dass in zwanzig Metern um das Auto sich nichts Lebendiges mehr hätte rühren können.“

      Clive ließ sich Namen und Adressen jener Zeugen geben, die den Motorradfahrer gesehen hatten. Orry telefonierte unterdessen mit dem Field Office, damit Verstärkung geschickt wurde.

      Jede Kleinigkeit konnte wichtig sein und so mussten alle Anwohner, die eventuell etwas gesehen haben konnten, eingehend befragt werden.

      Außerdem war es unerlässlich, die Wohnung des Ermordeten zu durchsuchen.

      Captain McConnor gab Clive die Personalien einiger Zeugen, die von seinen Leuten bereits befragt worden waren und in unmittelbarer Umgebung des Tatorts wohnten.

      Orry ließ den Blick schweifen.

      Ein Mercedes Cabriolet fiel ihm auf. Am Steuer saß ein Mann mit kantigem Gesicht und Sonnenbrille. Er schien das Geschehen am Tatort zu beobachten.

      „Wissen Sie, wer der Kerl dort ist, Captain?“, wandte sich der indianischstämmige Special Agent anschließend an den Einsatzleiter.

      Captain McConnor verengte die Augen und schüttelte nach einem kurzen Moment des Überlegens entschieden den Kopf. „Keine Ahnung, was das für ein Typ ist.“ Er wandte sich an einen der SRD-Kollegen. „Gehört der Mann im Mercedes zu euch?“

      „Nein. Jemanden, der uns nur bei der Arbeit zuschaut können wir nicht gebrauchen!“

      McConnor drehte sich wieder zu Orry und Clive herum. „Wahrscheinlich nur jemand, der so etwas endlich mal nicht nur im Fernsehen anschauen will! Neugierige gibt

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