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gut verstanden, Vera und sie. Das Leben hatte wieder einen Sinn bekommen.

      Die Behörden gaben ihr das kleine Mädchen. Karla und Claudia wurden oft von der Fürsorgerin besucht. Da sie die Kleine im Heim gesehen hatte, konnte sie sich mit eigenen Augen davon überzeugen, wie Claudia auflebte und wieder ein normales Kind wurde. Karla war ja bei ihr.

      Mit Mäxi freundete sie sich schnell an.

      Für ihn empfand Karla eine tiefe Zuneigung. Sie war ihm dankbar, und es sollte eine gute Ehe werden. Sie hielten zusammen, und eines Tages waren sie Vater und Mutter für Claudia. Ihre kleine Tochter war sehr glücklich.

      Jetzt lebten sie alle in einer richtigen Familie.

      ENDE

      Tödliche Kamera

      von Bernd Teuber nach Motiven von Richard Hey

      Ein Katharina Ledermacher Krimi

       Privatdetektivin Katharina Ledermacher ermittelt gegen eine Bande, die junge Frauen unter Drogen setzt und für pornografische Aufnahmen missbraucht. Trotz aller Widerstände ist sie entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen.

      Copyright

      Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

      © Roman by Author/ Titelbild: Nach Motiven von Pixabay, 2019

      © dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

      Alle Rechte vorbehalten.

       www.AlfredBekker.de

      [email protected]

      1

      Es war ein trüber Tag. Dunkle Wolken hingen am Himmel. Leichter Nieselregen fiel herab. Nasse Blätter lagen auf den Straßen und machten den Asphalt zu einer Rutschbahn. Das Wetter drückte auf die Stimmung der Menschen. Wer es sich leisten konnte, blieb zu Hause, denn bei diesen Temperaturen und Wetterverhältnissen machte das Autofahren keinen Spaß. Privatdetektivin Katharina Ledermacher konnte es sich nicht leisten, zu Hause zu bleiben. Sie mussten Geld verdienen.

      Zügig steuerte sie ihren VW-Golf durch Berlin. Auf den Straßen herrschte kaum Verkehr. Schon nach zwanzig Minuten hatte sie ihr Ziel erreicht. Katharina parkte ihren Wagen vor der zweistöckigen Villa, stieg aus und ging die acht Stufen zum Haus empor. „Hans Steinwedel“ stand auf dem Messingschild neben der Haustür. Direkt darunter befand sich der Klingelknopf. Katharina drückte zwei Mal. Mehrere Minuten vergingen. Dann wurde die Tür geöffnet. Ein etwa sechzigjähriger Mann stand im Rahmen. Er hatte einen kantigen Kopf mit spärlichem Haarwuchs, eine scharf geschnittene Nase und buschige Augenbrauen.

      „Da sind Sie ja endlich“, sagte er. „Ich fragte mich bereits, ob Sie überhaupt noch kämen.“

      Sie folgte ihm durch einen langen Flur ins Wohnzimmer. Die Jalousie vor dem Fenster war heruntergelassen. Eine Schreibtischlampe warf ihren abgeschirmten Lichtstrahl auf den großen Tisch, auf dem eine Menge Papiere unordentlich herumlagen. Der übrige Teil des Zimmers befand sich im Halbdunkel. Weder Hans Steinwedel, noch Katharina konnten sich richtig sehen.

      „Bitte, setzen Sie sich“, sagte er. „Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“

      „Nein, danke.“

      Katharina kam herüber an den Tisch, rückte sich einen Stuhl zurecht und setzte sich. Sie trug eine schwarze Jeans, eine helle Bluse und darüber eine dunkelblaue Jacke.

      Hans Steinwedel setzte sich ebenfalls. Er hielt sich im Schatten.

      „Nun, wie kann ich ihnen behilflich sein?“, fragte Katharina.

      Er zögerte einen Moment, bevor er antwortete. „Es geht um meine Enkeltochter Melissa.“

      Er zog eine Schublade auf, holte ein Foto heraus und reichte es der Detektivin. Die darauf abgebildete Frau mochte höchstens siebzehn oder achtzehn Jahre alt sein. Sie hatte lange blonde Haare, blaue Augen und eine Stupsnase.

      „Melissas Eltern starben vor drei Jahren bei einem Flugzeugabsturz. Deshalb habe ich mich um das Mädchen gekümmert. Aber offenbar nicht besonders gut.“

      „Ist sie verschwunden?“, wollte Katharina wissen.

      „Nein, Frau Ledermacher“, entgegnete er mit dumpfer Stimme. „Sie ist tot.“

      Er holte ein Taschentuch hervor und betupfte sich die Stirn.

      „Starb an einer Überdosis Schlaftabletten“, fuhr er fort. „Die Wohnungstür war von innen versperrt. Der Rechtsmediziner sagt, es sei Selbstmord.“

      „Aber Sie glauben nicht daran?“, vermutete Katharina.

      Der Mann senkte den Kopf. „Sie hat die Tabletten geschluckt. Das stimmt schon. Aber irgendwie stand ihr das Wasser bis zum Hals, und sie sah das vermutlich als letzten Ausweg an.“

      Hans Steinwedel sprach langsam und nachdenklich, und er hatte die Angewohnheit, Katharina dabei zu beobachten, sodass er seine Wortwahl modifizieren konnte, je nachdem, welchen Eindruck ihm seine Zuhörerin vermittelte. Auch Katharina pflegte sich dieser Methode hin und wieder zu bedienen. Aber sie fragte sich, warum sich ein Mann in seiner Situation so viel Mühe gab.

      Er nahm einen Umschlag vom Schreibtisch und reichte ihn Katharina. Die Privatdetektivin betrachtete die darin enthaltenen Nacktfotos von Melissa.

      „Das ist ziemlich harter Stoff.“

      „Ja“, stimmte er ihr zu.

      Sie steckte die Aufnahmen wieder in den Umschlag und gab ihn Steinwedel zurück.

      „Offenbar hatte sie sich mit irgendwelchen miesen Typen eingelassen“, sagte er. „Und aus diesem Grund habe ich mich an Sie gewandt.“

      Steinwedel zog ein goldenes Zigarettenetui aus der Innentasche seine Jacke, hielt es Katharina hin, erntete ein Kopfschütteln und steckte sich eine Zigarette in den Mundwinkel.

      „Melissa mag zwar Hand an sich gelegt haben, aber dazu getrieben wurde sie von den Kerlen, die hinter diesen Pornoaufnahmen stehen. Weiß der Himmel, wie viele andere junge Mädchen, die schon auf dem Gewissen haben.“ Steinwedel zog finster die Brauen zusammen. „Sie war ein ordentliches Mädchen. Wollte unbedingt Model werden, war aber sonst ordentlich und gradlinig. Das war vor einem knappen Jahr. Jetzt ist sie eine Selbstmörderin und“ - er deutete auf den Umschlag - „ das hier noch dazu. Ich will die Leute haben, die dafür verantwortlich sind.“

      „Warum wenden Sie sich dann nicht an die Polizei?“

      „Weil ich mir nicht viel davon verspreche. Wenn sie der Sache nachgehen, dann nur halbherzig. Ich brauche aber jemanden, der sich rund um die Uhr darum kümmert. Nicht nur von Berufs wegen, sondern mit persönlichem Einsatz.“

      Er nahm die Zigarette aus dem Mund und drehte sie nachdenklich zwischen Daumen und Zeigefinger.

      „Diese Kerle sollen zu spüren bekommen, dass sie einen Fehler gemacht haben. Vermitteln Sie ihnen diese Einsicht.“

      Katharina lächelte verständnisvoll. „Ich werde tun, was ich kann. Können Sie mir noch ein paar Einzelheiten geben? Wo sie wohnte, zum Beispiel?“

      Steinwedel zog eine Schublade auf. Wortlos reichte er Katharina einen großen Umschlag. „Hier drin befinden sich sämtliche Informationen, die Sie benötigen.“

      Die

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