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haben diese Leute keinen Strom und keine Heizung. Die Dörfer haben keine richtigen Straßen und versinken jedes Mal bei den Monsunregenfällen. Die sogenannte faire Bezahlung mit Prämien kennen sie nicht, denn bei einem Betrieb von 1400 Mitarbeitern haben lediglich 13 Personen ein Fahrrad als Prämie erhalten. Dies stellt das faire Verhalten, das durch diese Institute bescheinigt ist, infrage. Ökonomisch heißt dies nichts anderes, als dass für 4800 Euro Endpreis des Tees der Lohn für die Pflücker lediglich 1,20 Euro beträgt. Angesprochen auf die Verhältnisse sagte der Produzent, dass diese Fairness-Untersuchung lediglich ein „Marketing-Gag“ wäre. Die Konsequenz hieraus: Immer mehr junge Leute aus diesen Bevölkerungsteilen wandern aus und die Ernten dieses so besonders guten Tees werden immer weniger. In der letzten Zeit wurde sogar von den Gewerkschaften der Teepflücker ein Streik organisiert, was wiederum zu erheblichen Produktionsausfällen führte. Eine Besonderheit dieses Tees ist, dass stets die jungen Blätter gepflückt werden müssen. Bei einer Verholzung der Blätter muss die gesamte Pflanze entfernt werden, was wiederum drei bis fünf Jahre mehr Produktionszeit in Anspruch nimmt, da eine neue Pflanze gezüchtet werden muss. In Hamburg jedoch wird dieser Tee sehr hochgepriesen, was mit einer „moralischen“ Herkunft versehen wird. Nicht nur, dass dies eine Lüge ist, es werden durch diesen Ur-Kapitalismus auch die Grundlagen für einen solchen Tee entzogen, denn immer weniger Pflücker wollen diese Tätigkeit überhaupt ausüben. Daher stellt sich die Frage an die Verfechter des Kapitalismus: Was soll das bringen, wenn letztendlich der Ast, auf dem sie selbst sitzen, abgeschnitten wird?

      Ein weiteres Beispiel stellt die Nahrungsherstellung in Deutschland und in Europa dar. Insbesondere die Discounter, die in ihrem Ursprung mit Sicherheit einen sozialen Aspekt hatten, entwickelten sich zum Paradebeispiel des Postkapitalismus. Das folgende Beispiel stellt die Extremsituation dessen dar. Es werden zum Beispiel Rosen aus Kenia nach Deutschland exportiert und der Bund von zehn Rosen für 2,50 Euro verkauft. Der Lieferant für diese Rosen erhält pro Rose lediglich 1 Cent, oder anders gesagt 10 Cent für diese zehn Rosen. Von diesem einen Cent muss er den Samen, die Mitarbeiter, das Wasser, die Verpackung und die Prüfung bezahlen. Für diese 2,50 Euro muss der Transport von Kenia nach Frankfurt, der Transport über die Straße und die Lieferung an den Standort bezahlt werden. Würde man hier eine volkswirtschaftliche Gesamtrechnung aufstellen, so würde man sehen, dass die Verluste erheblich sind. Der Lieferant und der Bauer, die diese Produkte anbauen, können auf Dauer nicht zu diesen Preisen überleben, das heißt es ist überschaubar, wann der Lieferant, der Hersteller und der Bauer aufgeben werden. Hier gehen kurzfristige Gewinnmaximierungen meist vor langfristigen Lieferungssicherungen vor.

      Ein anderes Beispiel ist noch krasser. Ein Kilo Schweinefleisch lag im Jahr 2017 bei verschiedenen Discountern bei ca. drei Euro. Wenn man jedoch betrachtet, wie diese Schweine groß geworden sind und unter welchem Leid und Stress sie gelitten haben, wie beengt sie gelebt haben, welche Nahrung sie erhalten haben und wie sie geschlachtet wurden, so darf man sich nicht wundern, dass die Qualität dieses Fleisches mangelhaft ist. Hinzu kommt, dass die Exkremente und Gülle dieser Schweine auf den Felder der benachbarten Bauern verteilt werden, was wiederum zu Nitraterhöhungen des Grundwassers führt und die Wasserwerke zwingt, die Wasserpreise zu erhöhen. Die Frage stellt sich jedem Einzelnen und vor allem an die Teile der Bevölkerung, die mit wenig finanziellen Mitteln ausgestattet ist: Warum muss man sieben Tage lang Fleisch essen? Wie wäre es damit, dass die Fleischaufnahme lediglich auf zwei bis drei Tage die Woche beschränkt würde und man stattdessen Gemüse essen würde? Dies hätte zur Konsequenz, dass weniger Schweinefleisch produziert und die Qualität des Trinkwassers besser würde.

      Ein anderes Beispiel stellt abermals den Schwachsinn des Weltkapitalismus dar: Die Textilherstellung von sogenannten „Billigmarken“ in Bangladesch, Vietnam, Kambodscha und anderen Ländern. Bedenkt man, dass ein T-Shirt einer günstigen Marke lediglich 90 Cent kostet und auf dem deutschen Markt für 6 Euro verkauft wird, so muss man fragen: Wie viele T-Shirts müssen die Näherinnen in Bangladesch pro Tag nähen, damit sie ihre 130-200 Euro pro Monat verdienen? Angesprochen auf die problematische Situation der Mitarbeiter dieser Länder, versuchen diese Marken ihre Hände in Unschuld zu waschen, indem sie auf die Gewerkschaften und die Regierungen der jeweiligen Länder hinweisen.

      Dieses Beispiel zeigt, wie viele Unternehmen in Deutschland, in Europa und in Amerika sich eines Weltkapitalismus bedienen, um angeblich kostengünstige Produkte herzustellen, damit die Deutschen, die Europäer und die Amerikaner sich anstatt eines Hemdes oder einer Hose pro Jahr mehrere Kleidungsstücke leisten können, die jedoch von minderer Qualität sind.

      Ein weiteres Beispiel ist selbst bei Markensportartikeln zu finden, die teilweise auch in Bangladesch, Vietnam oder China hergestellt werden. Hier muss die Frage hinsichtlich der Herstellungsbedingungen und der Qualität der Produkte gestellt werden. Bedenkt man, dass diese Unternehmen eine Preismarge zwischen den Herstellungskosten und dem Verkaufspreis von 600-1000% haben, so darf die Frage gestellt werden, wer der Dumme bei dieser Angelegenheit ist, ob der Konsument in Deutschland und in Europa überhaupt geschützt wird oder ob die wirtschaftspolitische Macht der Unternehmen nicht größer als der Schutz der Konsumenten ist.

      Wenn der globale Kapitalismus, der zum größten Teil in wenigen Händen - sei es in Deutschland, sei es in den Ursprungsländern dieser Güter - liegt, sich nicht ein Minimum an Verhaltensethik verordnet, dann muss er damit rechnen, dass sich in relativ kurzer Zeit Rebellionen organisieren und dass diese gesamte neoliberale und kapitalistische Anschauung aufs Höchste gefährdet werden können.

      3. BIP – Deutschland und die Welt

      Staaten nach Höhe des BIP pro Kopf (2015)

       BIP (KKP) Vergleich (IWF, 2018, Top 10, ungeordnet)

       Quelle https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei: GDP_PPP_2018_Selection.svg&lang=de

      Das Bruttoinlandsprodukt, in der Schweiz auch Bruttoinlandprodukt1 (Abkürzung: BIP; englisch gross domestic product, GDP), gibt den Gesamtwert aller Güter, d. h. Waren und Dienstleistungen an, die während eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft als Endprodukte hergestellt wurden, nach Abzug aller Vorleistungen.2 Somit werden nur alle finalen Güter, also Güter auf Stufe der Endverwendung, als Wirtschaftsleistung erfasst. Bei der Berechnung werden Güter, die nicht direkt weiterverwendet, sondern auf Lager gestellt werden, als Vorratsveränderung berücksichtigt.

      Im Unterschied zum Bruttonationaleinkommen werden bei der Berechnung des BIP nur die Leistungen im Inland erfasst, es wird das sogenannte Inlandsprinzip angewendet; die Landesgrenzen sind ausschlaggebend. Das Bruttonationaleinkommen hingegen richtet sich nach dem Inländerprinzip. Es werden hierbei auch die im Ausland erbrachten Leistungen von Inländern berücksichtigt; umgekehrt bleiben Leistungen unberücksichtigt, die Ausländer im Inland erbracht haben. Hierbei sind also die Wohnsitze der Personen ausschlaggebend.3 Werden vom BIP die Abschreibungen abgezogen, ergibt sich das Nettoinlandsprodukt (NIP).

      Das BIP ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Die Veränderungsrate des realen BIP dient als Messgröße für das Wirtschaftswachstum der Volkswirtschaften und ist damit die wichtigste Größe der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (siehe Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt).4

      Das Bruttoinlandsprodukt kann sich sowohl auf Staaten als auch auf andere administrative oder geographische Einheiten beziehen. Teilweise werden dann die Begriffe Bruttoregionalprodukt, Gross Provincial Product, Bruttoweltprodukt und andere verwendet.

      Geschichte

      Die ersten Grundsteine des BIP finden sich im 17. Jahrhundert beim britischen Ökonomen William Petty.5 Er versuchte, durch Datenerhebungen und empirische Forschungen Zusammenhänge zwischen wirtschaftlichen Entwicklungen und dem Wohlstand und der Zufriedenheit der Bürger zu finden, damit die Regierung ihre Politik mit dieser Hilfe entsprechend verbessern und Steuereinnahmen erhöhen könne. Die Überlegungen Pettys entstanden als Reaktion auf eine Krise, die aus Bürgerkriegen in England, vielen Konflikten in Schottland und Irland und dem Krieg Großbritanniens mit Frankreich bestand. Zu dieser Zeit schien das Ermitteln von Informationen über

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