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       Peter Bock

       Was ich noch sagen wollte…

      © 2020 Peter Bock

      Verlag und Druck:

      tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

      ISBN

      Paperback: 978-3-347-14780-5

      Hardcover: 978-3-347-14781-2

      e-Book: 978-3-347-14782-9

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Inhalt

       Berlin am Mittag

      Chic!

      Eine ehrliche Haut

      Erwartungen

      Fans in schweren Zeiten

      Figaro – Figaro – Fiiiigaro

      Goldene Hochzeit

      In Jahreszeiten verloren

      Kinddööp

      Krimi-Projekt

      Lachen

      Leibgericht

      Lotto

      Neulich auf der A7

      Nostalgie – höchstpersönlich

      Schweigen

      Schwerer Abschied

      Stressbewältigung

      Verbrechen!

      Warum so früh?

      Weimarer Klassik

      Was ich noch sagen wollte…

      Berlin am Mittag

      13: 00 Uhr! Ihre Annkathrin Millner begrüßt Sie herzlich zu Berlin am Mittag. Heute wieder in vertrauter Runde mit der Grünen Frau Angermann-Möhrungen, dem Liberalen Herrn Dr. Hubertus Burgstaller, rechts von ihm Frau Annegret Gräfin Dönhoff-Allenstein von der AfD. Frau Rosa Breitscheidt vertritt die Linke, dann die SPD mit Herrn Hans Kowalski, Herr Martin Riesen, CDU und schließlich aus dem schönen Bayernland, der Herr Alois Seitenreiter von der CSU.

      Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, liebe Gäste! Alles dreht sich nur noch um Corona: eine Sondersendung hier, ein Brennpunkt da und noch eine Expertenrunde. Diese Pandemie führt uns allen nachdrücklich vor Augen, wie schnell unser gewohntes Leben auf dem Kopf stehen kann. Wenn dann auch noch Strukturprobleme erschwerend hinzukommen, besteht erst recht Anlass zur Sorge. Werden wir die ständig wachsenden Kosten unseres Gesundheitssystems auch künftig noch schultern können? Müssen wir uns der Ersparnis wegen von medizinischen Teilbereichen verabschieden, die nicht unmittelbar der Lebenserhaltung und Gesundung dienen, wie etwa von der ästhetischen Chirurgie?

      Um all dies geht es uns heute an diesem wunderschönen Tag im schönen Berlin. Herr Seitenreiter eröffnet unsere Runde…

      Bei uns im schönen Bayern, um Ihr Adjektiv noch einmal aufzugreifen, verehrte Frau Millner, ist das ganz einfach: Ein richtiger Bayer muss aussehen wie ein Isar-Kiesel: rund, fest und hart. Wer nicht weiß, was gemeint ist, dem empfehle ich einen Blick auf die strammen Waden und Schenkel unserer Schuhplattler, da weiß er Bescheid. So ein Plattler ist ein gestandenes Mannsbild, ein fescher Buam. Und dazu die Maderln in ihrem Dirndl, das ist doch ein Augenschmaus! So sieht´s aus! Also, von uns aus - und da sprech´ ich für die gesamte CSU - brauchen wir keine solchen Operationen. Busen größer oder kleiner, Tätowierungen wieder weg oder Fett hier absaugen und anderswo hinspritzen – wer’s mag, aber bitte nicht die Versicherten zahlen lassen. Grundsätzlich soll man der Natur ihren Lauf lassen! Die Garmischer gehen auch nicht hin und hämmern ihren Krottenkopf zurecht, und die Berchtesgadener fummeln nicht an ihrem Watzmann rum.

      Danke, Herr Seitenreiter, für Ihre gewohnt klare Ansprache. Frau Angermann-Möhrungen dazu?

      Herr Seitenreiter, Ihr Bezug zur Natur ist richtig und wichtig, und da werden Sie die Grünen stets an Ihrer Seite finden. Vielleicht geht es nur mir so, aber ich fühle mich gerade schlimm erinnert an die „Gurkenkrümmungsverordnung“ des Jahres 1988, wonach eine maximale Krümmung von zehn Millimetern auf zehn Zentimeter Gesamtlänge der Frucht für Extraklasse gerade noch akzeptabel war. Diese Verordnung wurde inzwischen aus dem Verkehr gezogen, aber andere gibt es noch. Werden wir eines nicht zu fernen Tages auch Menschen in unterschiedlichen Güteklassen vorfinden? Lassen Eingriffe in die DNA es zu, dass wir unsere Kinder nach einem anzukreuzenden Merkmalskatalog „bestellen“, mit Geld-zurück-Garantie bei Nichtgefallen? Nein, wir wollen keine Designer-Menschen! Bitte keinerlei Eingriff nur mit dem Ziel, sich einer verbreiteten Schönheitsnorm zu unterwerfen! Allerdings, manche leiden unter einer schiefen Nase, finden ein Muttermal im Gesicht oder entstellende Narben unerträglich - wir Grünen respektieren das! Im wohlverstandenen Sinne und in begrenztem Maße soll es daher ästhetische Chirurgie geben, aber nicht exzessiv! Busenvergrößerung als Belohnung fürs bestandene Abitur? Keinesfalls!

      Vielen Dank, Frau Angermann-Möhrungen. Frau Breitscheidt…

      Frau Angermann-Möhrungen hat einen ganzen Strauß an Fragen aufgeworfen, jedoch die wichtigste war nicht darunter. Wieso dürfen Privatpatienten eine Chefarztbehandlung für sich beanspruchen, die moderne Gerätemedizin vielfältig nutzen, beste Medikamente und Heilmittel genießen und im Einbettzimmer bei umfassender Pflege ihrer Gesundung in Ruhe entgegensehen, während einfache Kassenpatienten nach elementarer Versorgung möglichst bald wieder ihre Arbeitskraft anzubieten haben? Wir brauchen dringend nachhaltige Eingriffe ins System und nicht in menschliches Gewebe, um dieser Diskriminierung ein Ende zu bereiten.

      Danke für Ihr Plädoyer in dieser Ihnen wichtigen Grundsatzfrage. Dem wird sich Herr Dr. Burgstaller kaum anschließen, oder?

      Natürlich nicht, gnädige Frau. Wie sollte ausgerechnet ich als Vertreter einer freiheitlichen Partei staatlichem Dirigismus das Wort reden? Wir setzen auf die Kräfte des Marktes und sind dabei bislang immer gut gefahren. Natürlich, da ist eine große Portion Populismus im Spiel. Immer wieder die berühmte Brustvergrößerung - als ob es darum allein ginge. Was ist denn mit Narbenkorrekturen, Entfernung von Hauttumoren, Transplantationen und ähnlich gearteten Maßnahmen, die für die betroffenen Menschen von großer Bedeutung sind? Wer sind wir denn, dass wir hier etwas verbieten wollen? Und noch ein Wort zur Schönheit… Sie liegt nicht allein im Auge des Betrachters, sondern scheint eine messbare Größe zu sein. In westlichen Kulturen zählen bei Frauen vor allem eine kleine Nase und ein geringer Abstand zwischen Unterlippe und Kinn, bei Männern sind es stark ausgeprägte Kieferknochen. Gutes Aussehen erhöht nicht nur die Chancen bei der Partnerwahl, auch im Job ist man deutlich im Vorteil: Attraktive Menschen sind seltener arbeitslos und verdienen mehr als unattraktive Konkurrenten. Dieser prosperierende Wirtschaftssektor schafft gut dotierte Jobs und bietet Dienstleistungen an, die nachgefragt werden, nicht zuletzt, weil sie vielen Arbeitnehmern im täglichen Leben Vorteile verschaffen. Was also soll diese Diskussion?

      Herr Dr. Burgstaller schlägt einen Bogen von der Schönheit zum Arbeitsmarkt. Warum auch nicht? Herr Kowalski?

      Wir sollten zur ursprünglichen Thematik zurückkehren, denn es geht nicht um den Gegensatz von „krank" und „gesund", sondern um „hässlich" gegen „schön", mal sehr schlicht gesprochen. Wir haben es mit zwei unterschiedlichen Kategorien zu tun, die ihre Aktivitäten auf verschiedenen Feldern entfalten. Anders ausgedrückt: Durch privat geführte Schönheitspraxen wird Kranken überhaupt nichts vorenthalten, sondern manchem Gesunden eine zusätzliche Leistung geboten. Ein Verbot solcher Einrichtungen steht bei uns nicht zur Debatte. Warum auch?

      Eine eindeutige Positionierung! Vielen Dank, Herr Kowalski. Gleich

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