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       Alfred Bekker

      © Roman by Author

      © dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/Cassiopeiapress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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      Die Hauptpersonen des Romans:

      Lorne Rogers – Nach außen hin spielt er den erfolgreichen Geschäftsmann. Er ist aber ein Wolf im Schafspelz.

      Maggie Taylor – Eine mutige Frau, die ohne die Hilfe ihres Mannes zurechtzukommen versucht.

      Ben Shaw – Warum der alte sympathische Barkeeper plötzlich den Tod an seinen Fersen hat, ist allen ein Rätsel.

      Arthur Douglas – Er könnte Bount Reiniger helfen, aber er hat zu viel Angst.

      June March – ist Bounts Assistentin und hilft ihm bei seinen Fällen.

      Bount Reiniger – ist Privatdetektiv.

      1

      Der Anruf kam gegen 19 Uhr. June March war vor einer Stunde nach Hause gegangen, deshalb nahm Bount Reiniger ihn selbst entgegen.

      „Hier ist Jay Pepper, Mister Reiniger“, sagte eine vibrierende Stimme. Das hörte sich zweifellos nach Angst an.

      „Ja, Mister Pepper?“, sagte Bount Reiniger. Der Mann war seit vierundzwanzig Stunden sein Klient. Bount hatte versprochen, ihm zu helfen. Es hatte sich aber noch keine Möglichkeit ergeben, dieses Versprechen einzulösen.

      Wurde Pepper etwa schon ungeduldig? Auch solche Klienten gab’s hin und wieder. Denen sagte Bount dann zumeist, dass gut Ding Weile brauche. Er konnte schließlich nicht hexen.

      „Was gibt’s, Mister Pepper?“, fragte Bount.

      Der Mann am anderen Ende des Drahtes druckste herum.

      „Immer frei von der Leber weg“, ermunterte ihn Bount Reiniger. „Was haben Sie auf dem Herzen?“

      „Hören Sie, Mister Reiniger, es liegt mir fern, Ihnen zu nahe treten zu wollen, aber es war vielleicht doch ein Fehler, Sie zu engagieren.“

      „Finde ich nicht.“

      „Sie sind bestimmt ein großartiger Privatdetektiv … aber … Naja, ich meine, selbst Sie können Ihre Augen nicht überall haben. Verstehen Sie mich?“

      „Nein“, sagte Bount, obwohl er sehr gut heraushörte, was Pepper wollte. „Drücken Sie sich ein bisschen klarer aus“, verlangte er.

      „Also es ist etwas im Gange, und ich war gestern bei Ihnen und bat Sie um Hilfe.“

      „Kann sein, dass Sie’s nicht für möglich halten, aber daran erinnere ich mich noch.“

      „Sehen Sie, und heute möchte ich Sie bitten, zu vergessen, dass ich bei Ihnen war. Ich habe die Angelegenheit zu eng gesehen und darauf etwas hysterisch reagiert. Mittlerweile hatte ich genug Zeit, mir die Geschichte in aller Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen. Ich denke jetzt, dass kein Grund vorliegt, deswegen gleich einen Mann wie Sie zu bemühen. Sie haben bestimmt Wichtigeres zu tun.“

      „Zufälligerweise gerade nicht“, gab Bount Reiniger ärgerlich zurück.

      Jay Pepper wollte ihn für dumm verkaufen, und dagegen hatte er etwas. Dem Vibrato seiner Stimme war unschwer anzumerken, dass er immer noch Angst hatte.

      Gestern hatte diese Angst Pepper in Bounts Büro getrieben, und heute veranlasste sie ihn, die Sache wieder abzublasen, weil er befürchtete, jene Leute, denen Bount auf die Füße treten sollte, könnten von seinem waghalsigen Schritt Wind bekommen.

      „Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass wir einen Vertrag haben, Mister Pepper“, sagte Bount.

      „Wir werden keinen Richter brauchen, okay? Sagen Sie mir, was Sie von mir kriegen, und ich überweise den Betrag auf Ihr Konto. Ich möchte natürlich nicht, dass Sie durch meine Schuld einen Schaden haben.“

      „Augenblick noch, Mister Pepper“, sagte Bount Reiniger schneidend. „Sie scheinen mich für einen Hampelmann zu halten, der sich bewegt, wenn man Lust hat, an seinen Fäden zu ziehen. Hat

      man keine Lust, dann hängt er eben bloß an der Wand, und man kann ihn vergessen.“

      „Aber Mister Reiniger, ich …“

      „lassen Sie mich bitte ausreden, Mister Pepper“, fiel Bount Reiniger dem Klienten ins Wort. „Ich besitze keinen Kindergarten, sondern eine Privatdetektei, und wenn jemand, der zu mir kommt, heute weiß und morgen schwarz sagt, dann mache ich mir auch meine Gedanken.“

      „Meine Güte, man wird doch noch seine Meinung ändern dürfen, Mister Reiniger.“

      „Sie haben sich innerhalb von vierundzwanzig Stunden um hundertachtzig Grad gedreht.“

      „Na und? Niemand kann mir verbieten, über Nacht klüger zu werden.“

      „Was für einen Grund haben Sie für diesen gewaltigen Kurswechsel, Pepper?“, fragte Bount eindringlich. „Hat man Sie inzwischen unter Druck gesetzt?“

      „Nein. Nein, wie kommen Sie denn darauf?“

      „So etwas soll schon vorgekommen sein.“

      „Ich schwöre Ihnen, es ist alles in Ordnung. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.“

      „Was hat Sie veranlasst, Ihren Auftrag zurückzuziehen, Mister Pepper?“, versuchte Bount weiter in den angsterfüllten Mann zu dringen. „Befürchten Sie, man könnte ein Exempel statuieren?“

      „Also ich kann mich doch noch frei entscheiden, oder?“, begehrte Jay Pepper auf. „Ich kann einen Privatdetektiv engagieren, kann ihm den Auftrag aber auch wieder entziehen, und das tue ich hiermit. Tut mir leid, wenn Ihnen das nicht passt, aber Sie müssen sich damit abfinden.“

      „Oh, so einfach geht das nicht“, widersprach Bount Reiniger. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Pepper. Ich setze mich jetzt in meinen Wagen, komme zu Ihnen, und dann sprechen wir das Problem in aller Ruhe durch.“

      „Bleiben Sie, wo Sie sind, Reiniger!“, schrie Pepper mit schriller Stimme. Klar hatte der Mann Angst, und Bount hoffte, sie ihm bei einem ausführlichen Gespräch nehmen zu können.

      Er legte auf und erhob sich, um sein Office zu verlassen.

      2

      Der dunkelblaue Dodge rollte in einer dämmerigen Seitenstraße aus. Zwei Männer verließen das Fahrzeug.

      Die Männer waren Killer, und sie befanden sich auf dem Weg zu Jay Pepper, denn es war richtig, was Bount Reiniger vermutete: Es sollte ein Exempel statuiert werden,

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