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Horst Friedrichs

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      Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (http://write.streetlib.com) erstellt.

      Tödliche Tournee

      Roman von Horst Friedrichs

      Der Umfang dieses Buchs entspricht 127 Taschenbuchseiten.

       Jim Sherman und Bob Washburn sollen mit ihrem Truck eine Tournee begleiten und den Transport des Equipments durchführen. Als sie auf zwei Cajun-Brüder aufmerksam werden, die sich auffällig benehmen, ist denen zunächst nichts nachzuweisen. Beim großen Open-Air-Konzert auf Azalea Island kommt es jedoch zu einer Entführung, und die beiden Trucker nehmen die Spur auf.

      Copyright

      Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

       Alfred Bekker

      © Roman by Author

      © dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

      Alle Rechte vorbehalten.

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      Alles rund um Belletristik!

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      Die Hauptpersonen des Romans:

      Die „Yellow Rose Ramblers“ – Die Gruppe um die rassige Jessica James ist der neue Stern am Country & Western-Himmel der USA. Doch beim „Azalea Festival“ müssen die Ramblers für ihren Ruhm bitter bezahlen.

      Owen C. Eisenberg – Ein millionenschwerer Geschäftsmann, der die Ramblers hemmungslos vermarktet und dadurch eine Katastrophe heraufbeschwört.

      Eustache und Hilaire Pavageau – Cajuns, „Eingeborene“, aus den Bajous von Ost-Texas. Sie kennen die tückischen Sümpfe und ihre Gefahren. Und der Gewittersturm beim Azalea Festival kommt ihnen für ihre teuflischen Pläne wie gerufen.

      Jim Sherman und Bob Washburn – Mit ihrem Kenworth „Thunder“ führen sie den Konvoi der Ramblers während der Tournee. Ein Traumjob, der aber plötzlich zum Alptraum wird.

      1

      „Mir gefällt die Blondine“, sagte der borstenhaarige Mann. „Mon Dieu, was für ein Weib!“ Er sprach dieses kehlige Cajun-Französisch, das die Leute in der Umgebung vom Klang her wohl kannten, aber nicht verstehen konnten.

      Der andere setzte das Fernglas an die Augen und spähte über ein paar taugend Publikumsköpfe hinweg zur Bühne. Die schwarzhaarige Musikerin, die gerade ihre Geige stimmte, war keine geringere Klasse. Was ihn ärgerte, war die selbstherrliche Art seines Bruders.

      „Dann werden wir uns wohl um Blondy streiten müssen“, knurrte er herausfordernd. Der Borstenhaarige grinste, hob seine Bierdose und schlürfte den lauwarmen Rest. „Abwarten, wer bei den Puppen zuerst am Ball ist.“

      Der andere lachte plötzlich. „Mann, da hast du keine Chance, Bruderherz! Von Musik verstehe ich mehr als du!“ Er sprang auf, hob die Linke über den Kopf, legte die Rechte in die Hüfte, drehte sich tanzend im Kreis und brüllte in schaurigem Englisch: „There’s a yellow rose in Texas that I am goin’ to see …“

      Im Umkreis von zehn Yards drehten sich nach und nach alle um. Auf Decken und Gummikissen unter freiem Himmel hockend, beobachteten sie den sehnigen Mann in Jeans und Shirt, der mehr hüpfte als tanzte und dazu sein Lied zum Besten gab. Die meisten fingen an zu grinsen. Vereinzelt klang Applaus auf.

      Eustache Pavageau, der Borstenhaarige, wurde rot vor Wut.

      „… no other soldier knows her. No soldier, only me!“ Hilaire Pavageau, der Tanzende, stieß einen langgezogenen schrillen Schrei aus, so, wie er sich den Freudenschrei eines einsamen Cowboys vorstellte, der nach Wochen auf dem Trail endlich eine Stadt mit all ihren Annehmlichkeiten vor sich sah.

      „Schluss jetzt!“, fauchte Eustache. „Lass den Unsinn, Hilaire!“

      Hilaire hörte nicht.

      „She cried so when I left her, it nearly broke my heart …“

      Die ersten Jugendlichen in der Nähe klatschten im Takt mit. Dann fielen auch Ältere mit ein. Anfeuernde Rufe erschollen.

      Und Hilaire Pavageau ließ sich anfeuern. Erneut stimmte der Schrei des einsamen Reiters an, und er drehte sich schneller. Die Girls auf der Bühne schienen auch bereits aufmerksam zu werden. Er war auf dem besten Weg, seinem Bruderherz den Rang abzulaufen. Er grölte seinen Text weiter.

      „And if I ever find her, we never more will part!“

      Eustache schleuderte die leere Bierdose. Das Leichtmetallgeschoss traf Hilaire mit einem dumpfen Laut am Kopf.

      Der Sehnige tat, als erstarrte er jäh. Ruckartig fasste er sich mit beiden Händen an die Stirn und in den dunkelblonden Haarschopf. Nur noch sein Schnauzbart war zu sehen. Er stöhnte laut und wie unter furchtbaren Schmerzen. Dann sank er mit einer schraubenden Bewegung in sich zusammen, ächzte noch einmal und streckte sich auf der bunten Decke neben dem Karton mit den Bierdosen und der angebrochenen Stange Zigaretten aus.

      Erneut gab es Applaus für Hilaires filmreife Darstellung.

      Auf der Bühne, einem großen hölzernen Podium mit einem Dach aus hellem Segeltuch, fand die erste Mikrofonprobe statt. An beiden Seiten türmten sich Lautsprecherboxen gut drei Yards hoch. Jessica James, Belle Fortune und die Band waren vollzählig versammelt.

      Das Interesse an den ungleichen Brüdern ließ nach. Eustache, den hässlicheren der beiden, hatte ohnehin kaum jemand beachtet. Er zog die zusammengerollte Baskenmütze aus der Beintasche seiner Army-Hose. Umständlich rückte er die flache Kopfbedeckung auf seinem Borstenhaar zurecht. Über den Muskeln seines Oberkörpers spannte sich ein weißes T-Shirt mit Schmutzflecken. Das untere Ende seiner Hose steckte in Springerstiefeln, die nachlässig geschnürt waren.

      Eustache packte seinen Bruder am Oberarm und riss ihn hoch. Die grauen Augen des Borstenhaarigen funkelten schmal und tückisch. „Es reicht jetzt“, sagte er leise und drohend. „Willst du hier den großen Houdini spielen, oder was? Am besten schreist du gleich in der Gegend herum, was wir vorhaben. Kann ja jeder wissen, oder?“ Er schüttelte wütend und verständnislos den Kopf.

      Hilaire zog die Brauen zusammen. „Wer hat denn angefangen!“, knurrte er beleidigt. „Du hast es doch rausposaunt, dass du die Blondine haben willst, die süße Jessica!“

      Eustache winkte mürrisch ab. „Den Unterschied zwischen Spaß und Ernst kapierst du wohl nie. Und dass einer, der nur so tut als ob, meistens nie ernst macht, begreifen die meisten Leute, bloß du natürlich nicht.“

      „Non“, entgegnete Hilaire

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