Скачать книгу

die Säle mehrmals durchschritten hatten, geruhten sie von einer Estrade der Hofreitschule einem Ballett maskierter Kinder zuzusehen. Danach lustwandelten die Hoheiten bis nach Mitternacht durch die Säle. Das Fest selbst dauerte bis gegen Morgen fort. Die ganze Nacht hindurch wurden alle Arten von Speisen, Getränken und Erfrischungen auf das Reichlichste serviert. Lächelnd erinnerte sich Aaron Rosenstrauch an eine Unterhaltung mit einem Hofbeamten, die er erst gestern geführt hatte. Dieser beklagte lauthals, dass nach dem großen Fest ein Viertel von den zehntausend mit der kaiserlichen Krone geprägten Tee- und Eislöffeln fehlte. Rosenstrauch hatte ihn mit folgender Plattitüde getröstet:

      »Ja, das ist Wien. Da kann man nichts machen.«

      *

      Er wandte sich an das Dienstmädel:

      »Bring’ Sie mir Hut und Überzieher. Ich werd’ jetzt was essen gehen. Ich verspür’ nämlich einen zarten Appetit.«

      Die Köchin drängte sich vor und verkündete diensteifrig:

      »Gnä’ Herr, ich moch Ihnen gern wos zum Essen. Sie müssen mir nur sagen, wos. Und Wein hamma a an guadn. Gell, Resi?«

      Das Dienstmädel nickte, und während sie ihm in den Überzieher half, flötete sie:

      »Soll i dem gnä’ Herrn vielleicht einen Gumpoldskirchner aufmachen?«

      Heinrich von Strauch winkte dankend ab, sah sich aber das Mädel erstmals genauer an. Sie hatte rote Backen, ein üppiges Dekolleté, pechschwarze Augen und ebensolches Haar. Das war ihm bisher bei den Besuchen seines Vaters glatt entgangen. Einem spontanen Impuls folgend, griff er ihr an den Hintern. Resi kreischte kokett. Heinrich von Strauch war äußerst angetan, denn für einige Sekunden hatte er ein wunderbar dralles Hinterteil in der Hand gehabt.

Скачать книгу