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Fiona - Wiederkehrer. Zsolt Majsai
Читать онлайн.Название Fiona - Wiederkehrer
Год выпуска 0
isbn 9783956672651
Автор произведения Zsolt Majsai
Жанр Языкознание
Серия Die Kristallwelten-Saga
Издательство Bookwire
Endlich hebt er den Kopf. „Vermutlich haben Sie recht, Peter, und ich sollte Ihr Angebot annehmen. Welche Wahl habe ich denn auch?“
„Die realistisch gesehen zur Verfügung stehenden Optionen sind relativ überschaubar“, erwidere ich.
Er lächelt. „Vorsicht, Sie zerstören das Vorurteil meiner Frau über Sie, Fiona.“
„Passiert mir öfter.“
Ich habe Respekt vor Architekten. Und ich habe Respekt vor Handwerkern, die deren Vorstellungen so präzise umsetzen wie die Handwerker, die dafür gesorgt haben, dass die schwere Holztür, wahrscheinlich Mahagoni, des Büros, in dem wir uns befinden, wirklich, wirklich schalldicht ist.
In beiden Richtungen.
Blöd nur, dass nicht einmal ich rechtzeitig mitbekomme, was da passiert. Das heißt, als die Tür aufgerissen wird und ziemlich viele Menschen ins Büro stürzen, bekomme ich das mit, aber es ist eigentlich zu spät.
Da die Neuankömmlinge in Kampfanzüge gekleidet und bewaffnet sind, reagiere ich mehr oder weniger reflexartig. Meine einzige Waffe ist mein Körper, aber diese nachweislich ziemlich effektiv.
Den Ersten erwisch ich mit einem Aufwärtstritt und schnappe mir bei der Gelegenheit seine Pistole. Dann fahre ich herum und starre in eine Mündung.
Verflucht, das sind keine gewöhnlichen Menschen und sie bewegen sich verdammt schnell!
„Schön sauber bleiben“, sagt das Gesicht, das zu der Mündung gehört.
„Heute Morgen habe ich geduscht“, erwidere ich. Meine Pistole zeigt auf die Stirn in dem sprechenden Gesicht. In Filmen ist das immer eine klassische Pattsituation. Hier und jetzt, in meiner Realität, bin ich mir dessen nicht so sicher. Ich bin unsterblich, mein Gegner auch?
Doch eigentlich ist nicht diese Frage entscheidend. Die entscheidende Frage lautet: Will ich, dass andere, unschuldige Menschen sterben? Victoria, Victor, Peter, Virginia? Sie alle haben ebenfalls mindestens eine Waffe auf sich gerichtet.
Und dann sind da noch weitere Neuankömmlinge, überwiegend Männer. Insgesamt etwa zwanzig, wie eine schnelle Zählung ergibt.
„Ach ja? Umso hässlicher würden die Blutflecken wirken.“
„Oh ja, das ist wohl wahr.“ Ich mustere ihn. Er ist grob geschätzt Anfang bis Mitte Dreißig. Südländischer Typ mit braunen Locken. „Ich habe nicht das Gefühl, dass du schon wieder sterben möchtest.“
„Oh, du scheinst eine ganz Schlaue zu sein“, erwidert er spöttisch. „Aber du hast natürlich recht, Wiederkehren ist nichts, was auf Knopfdruck und immer funktioniert. Es ist ein bisschen wie Russisches Roulette. Von daher würde ich es mir gerne ersparen. Und deinen Freunden auch!“
„Wer sagt denn, dass es meine Freunde sind?“ Ich wende den Blick nicht von ihm.
„Weil du mit ihnen zusammen hier gesessen hast“, zischt er.
Ich hasse solche Diskussionen. Ich könnte ihn töten und einige weitere. Irgendeine Kugel würde mich dann erwischen. Und vermutlich nicht nur mich. Ich würde irgendwann wieder auferstehen, die anderen nicht.
Ich beschließe, dass so ein Massaker eine empfindliche Störung des Gleichgewichts darstellen würde, und lasse die Waffe sinken.
„Eine weise Entscheidung“, sagt mein braungelockter Freund, nimmt mir die Pistole ab und schubst mich zu den anderen. „Wenn alle schön vernünftig bleiben, passiert niemanden was. Okay, alles gesichert?“
„Gesichert!“, ruft jemand von der Tür. „Wir sind allein!“
„Sehr schön.“ Er wendet sich wieder uns zu. „Setzt euch einfach alle mal hin.“
Ich lasse mich auf einen der durchaus bequemen Stühle fallen, lehne mich zurück und kreuze die Beine. Die anderen folgen, wenn auch etwas zögerlich, meinem Beispiel.
„Sehr schön“, sagt der Südlandische. „Wie schon erwähnt, geschieht niemandem etwas, wenn ihr nicht versucht die Helden zu spielen. Von euch will ich gar nichts.“
„Was willst du denn, Hugh?“, fragt Peter, mit der vertraulichen Anrede meinen Verdacht bestätigend, dass die Eindringlinge keine Fremde sind.
„Die Liste“, antwortet Hugh.
Peter schüttelt den Kopf. „Das ist ausgeschlossen und das weißt du auch.“
Bevor Hugh antworten kann, ertönt mal wieder Victorias schrille Stimme: „Sind das etwa auch Zombies?“
„Zombies?“, fragt Hugh mit großen Augen.
„Wiederkehrer“, helfe ich bereitwillig aus.
„Oh ja, werte Dame, wir sind Wiederkehrer. Haben Sie etwa ein Problem damit?“ Hugh beugt sich vor und lächelt Victoria an.
„Terror-Zombies! Ihr seid Terror-Zombies!“
Sie ist wirklich kreativ, das muss ich neidlos anerkennen.
Hugh sieht das allerdings anders. Nach einem kurzen Moment schreit er sie plötzlich an: „Hinsetzen! Klappe halten!“
Victoria, die, wohl vor Aufregung, vorhin aufgesprungen ist, lässt sich mit geweiteten Augen wieder sinken und sagt tatsächlich nichts mehr. Anscheinend ist ihr gerade klar geworden, dass die Terror-Zombies möglicherweise beleidigt reagieren könnten. Zumindest macht Hugh nicht den Eindruck, als würde ihn die Bezeichnung als Terror-Zombie kaltlassen.
„Gut“, sagt Hugh. „Nachdem nun auch das geklärt ist, können wir uns jetzt mit den wichtigen Dingen beschäftigen. Zum Beispiel mit der Liste!“
„Es gibt keine Liste“, erwidert Peter ruhig.
Hugh richtet seine Pistole plötzlich auf ihn. „Wirklich nicht? Auch nicht, wenn ich dich erschieße?“
„Dann erst recht nicht.“ Peter wirkt immer noch ruhig. Ich habe das Gefühl, seine Ruhe ist nicht gespielt.
„Und warum nicht, Professor?“
„Weil biometrische Angaben von mir notwendig sind, um an die Liste zu kommen. Auch solche, über die ich tot nicht mehr verfüge.“
„Hm. Ob ich das glauben soll?“
„Er könnte die Wahrheit sagen!“, wirft einer von seinen Begleitern ein, die bislang schweigend die Diskussion beobachtet haben. „Wenn eine Stimmprobe von ihm notwendig ist, dann brauchen wir ihn lebend.“
Hugh nickt. „Ja, das könnte natürlich sein. Nun, aber wir könnten seine Tochter erschießen.“
„Mich?“ Victoria sinkt noch mehr in sich zusammen.
„Dann kommt ihr ebenfalls nicht an die Liste.“
„Sag bloß, ihre biometrischen Daten sind ebenfalls notwendig.“
„Genau so ist es“, bestätigt Peter. „Der Tresor ist doppelt gesichert. Und es sind mehrere biometrischen Daten notwendig. Stimme, Iris und Fingerabdruck. Selbst wenn du uns also die Augen rausschneidest und die Finger abschneidest, nützt dir das nichts, denn unsere Stimmen würden dann garantiert nicht mehr zu den Proben passen.“
„Ich glaube, du lügst uns an, um euch zu retten.“
„Kannst du es dir erlauben zu riskieren, dass ich doch die Wahrheit sage?“
Faszinierend. Ich bewundere den wiedergekehrten Professor. Seine Kaltblütigkeit ist geradezu unglaublich.
„Kann mich jemand auufklären, um was es hier geht?“, erkundige ich mich.
Hugh starrt mich an, als würde er mich zum ersten Mal sehen. „Wer bist du eigentlich? Verdächtig, wie ruhig du wirkst. Bist du eine Polizistin?“
„Ach