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mit der Zeit vielleicht verändert, verschoben, verfälscht! Sie hat mich damals vielleicht wirklich verstanden und weiß es heut nicht mehr!

      Max. Ja sag, was bist du für ein Grübler! Um dieses Weib, das du seit zwanzig Jahren vergessen, grämst du dich in diesem Augenblick von neuem?

      Anatol. Es ist dumm ... es ist krank! Aber mein Leichtsinn ist so schwermütig geworden. Ich schleppe alle meine Erinnerungen mit mir herum ... und an manchen Tagen streue ich sie aus ...

      Max. Wie einen Sack von Perlen ...

      Anatol. Und lauter falsche!

      Max. Wenn aber eine davon echt war?

       Anatol. Was hilft's ihr? Sie muß mit den andern den Fluch des Mißtrauens tragen! Man kennt sie nicht auseinander, unmöglich! Und wer weiß, vielleicht hab ich einmal das Weib geliebt, das mich wirklich verstanden, und durfte glücklich sein ... und hab es nicht gewagt ... Kommst du mit mir? (Sie gehen die Treppe hinunter.)

      Annette (rasch hereinstürzend, sieht sich um).

      Flieder (ihr nach). Wohin, wohin?

      Annette. Bist du schon wieder da?

      Flieder. Ich wußte es ja, es zog dich wieder da herauf!

      Annette. Aber was sprichst du denn? Zu wem denn?

      Flieder. Was willst du auf der Terrasse?

      Annette. Mit dir allein sein!

      Flieder. Mit mir?

      Annette. Ich wußte es ja, daß du mir folgst!

      Flieder. So?

      Annette. Es hat mich früher so geärgert, daß du mich so lange allein ließest! Und wärst du mir nicht gefolgt ... ich hätte nicht mehr glauben können, daß du mich liebst ...

      Flieder. Weißt du's nun?

      Annette. Ob ich's weiß ... mein Geliebter!

      Flieder. Ich will dir was sagen, Schatz, gehen wir!

      Annette. Wie ...?

      Flieder. Ja. Kehren wir nicht mehr unter die Menschen zurück, da unten ... Gehen wir ... allein ... zu dir ...

      Annette. Aber jetzt schon? (Zerstreut.) Schau, da geht er ...

      Flieder (sehr ärgerlich). Wer denn?

      Annette. Nun, Anatol ... und Max!

      Flieder. Was schaust du denn hinaus? Was interessiert dich denn das?

      Annette. Man wird doch etwas bemerken dürfen!

      Flieder. Aber nicht, wenn ich dir von meiner Liebe spreche! Und gerade diesen Herrn beliebst du zu bemerken!

      Annette. Am Ende gar eifersüchtig?

      Flieder. ...?

      Annette. Aber mein süßes Engerl ... auf so einen Alten!!

      (Vorhang.)

      Der einsame Weg

       Inhaltsverzeichnis

       Schauspiel in fünf Akten

       Personen

       Erster Akt

       Erste Szene

       Zweite Szene

       Dritte Szene

       Vierte Szene

       Fünfte Szene

       Sechste Szene

       Siebente Szene

       Zweiter Akt

       Erste Szene

       Zweite Szene

       Dritte Szene

       Vierte Szene

       Fünfte Szene

       Dritter Akt

       Erste Szene

       Zweite Szene

       Dritte Szene

       Vierte Szene

       Fünfte Szene

       Sechste Szene

       Siebente Szene

       Achte Szene

       Vierter Akt

       Erste Szene

       Zweite Szene

       Dritte Szene

       Vierte Szene

       Fünfte Szene

       Sechste Szene

       Siebente Szene

       Achte Szene

       Neunte Szene

       Fünfter Akt

       Erste Szene

       Zweite

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