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Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando. Christie Golden
Читать онлайн.Название Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando
Год выпуска 0
isbn 9783736799912
Автор произведения Christie Golden
Жанр Языкознание
Серия Star Wars
Издательство Bookwire
Und er hatte gesagt, Iden würde sich „erholen“. Das bedeutete, sie war verletzt.
Gideon kam ein Gedanke. Er zögerte, aber letztlich musste er doch fragen. „Weiß … Wurde ihre Mutter …“
„Zeehay Versio wurde informiert.“ Der abgehackte Tonfall war eine Warnung, und Hask hatte nicht vor, sie zu ignorieren.
Die Versios hatten sich scheiden lassen, als Iden fünf Jahre alt gewesen war, und Gideon hatte ihre Mutter nie kennengelernt. Iden erzählte nur selten von ihr, aber er wusste, dass die beiden Kontakt hielten. Falls er sich recht erinnerte, hatte sie ihre Mutter das letzte Mal erwähnt, als Zeehay krank geworden war, aber seitdem nicht mehr. Zeehay Versio war eine Künstlerin, die im Namen der Koalition für Fortschritt zahlreiche Welten besucht hatte – zumindest vor ihrer Krankheit – , um inspirierende Plakate für das Imperium zu gestalten, die jede Kultur individuell ansprachen. Es gab niemanden, den Gideon mehr bewunderte, als den Mann, der nun vor ihm saß, aber er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es gewesen sein musste, mit ihm verheiratet zu sein, vor allem für jemanden mit Zeehays künstlerischer Ader.
Iden hatte die warme, hellbraune Haut, das schwarze Haar und die Neugier ihrer Mutter geerbt, aber ihr kräftiger Kiefer und ihre starke Persönlichkeit kamen direkt von ihrem Vater.
„Danke, dass Sie mich informiert haben, Sir“, sagte Gideon. „Aber … ich bin ziemlich sicher, dass Sie mich nicht nur von der Vorstoß hierher beordert haben, um mir mitzuteilen, dass Lieutenant Versio wohlauf ist.“
„Nein, das habe ich auch nicht. Den anderen Grund werden wir morgen um neun Uhr hier in meinem Büro besprechen. Lieutenant Versio und zwei weitere Personen werden sich bis dahin ebenfalls hier einfinden. Ich habe Ihnen ein Zimmer im Hotel Diplomat reservieren lassen. Bitte gehen Sie auf direktem Weg dorthin und sprechen Sie mit niemandem. Das wäre dann alles, Lieutenant.“
Normalerweise hätte Gideon jetzt salutiert und auf dem Absatz kehrtgemacht, aber da war noch etwas, was er fragen wollte. „Sir? Wäre es möglich, dass ich mit Iden spreche?“
Versio zog die Augenbrauen hoch. „Ich sagte doch, Sie wird morgen hier sein.“
„Ich weiß, Sir, aber … falls es möglich ist, würde ich gerne mit ihr sprechen.“
Der Admiral musterte ihn einen Moment lang, dann nickte er. „Nun gut. Ich werde ihnen die Koordinaten schicken. Sie können sie kontaktieren, sobald Sie in Ihrem Zimmer sind.“
Gideon musste nicht nachfragen; er wusste bereits, dass man das Gespräch überwachen würde.
Wenn man mit Garrick Versio zu tun hatte, wurde alles überwacht.
Unter normalen Umständen hätte man Gideon eine der Besucherunterkünfte in den Baracken zugewiesen, aber was immer der Admiral mit ihm und seiner Tochter besprechen wollte, es war offensichtlich streng geheim – ebenso wie die Identität der beiden anderen Personen.
Nicht, dass er etwas gegen seine ungewöhnliche Unterbringung einzuwenden hätte. Er lehnte sich in dem VIP-Shuttle zurück, das ihn zu einer der höchsten Ebenen der Stadtwelt brachte, 5120, nicht weit entfernt von Versios Büro im Hauptquartier des Imperialen Sicherheitsbüros und dem Regierungsbezirk.
Als er im Hotel aus dem Lift stieg, sah er nur eine Tür vor sich. Wie viele andere Gäste hatten in der illustren Geschichte des Diplomat wohl schon die völlige Ungestörtheit dieser Etage genossen? Neben dem Eingang stand eine Wache in steifer Habachtstellung.
„Identifizieren Sie sich bitte, Sir“, sagte der Mann knapp und Gideon überreichte ihm seinen Codezylinder. Die Wache scannte ihn mit einem kleinen Lesegerät, dann trat er vor und drückte die Hand gegen das rechteckige Kontrollfeld neben der Tür, woraufhin die Tür mit einem Zischen aufglitt und kühle Dunkelheit preisgab.
„Willkommen, Lieutenant Hask“, fuhr der Mann fort. „Falls Sie etwas brauchen, geben Sie Bescheid. Ich werde hier draußen sein.“
„Danke“, erwiderte Gideon, anschließend betrat er die gewaltige Suite, und die Beleuchtung erwachte zum Leben, um ihn zu begrüßen. Die Einrichtung war luxuriös, aber gleichzeitig auch streng. Die gegenüberliegende Wand bestand aus verstärktem Glas. Die obersten Stockwerke des Hotels befanden sich über der Wolkenschicht des Planeten, aber diese Etage lag noch darunter, sodass draußen statt des Himmels das geschäftige Treiben von Coruscant zu sehen war.
Ein paar Kunstwerke an den Wänden waren die einzigen Farbtupfer in dem ansonsten völlig in Schwarz und Weiß gehaltenen Raum: Rekrutierungsplakate aus vergangenen Jahren, sorgsam eingerahmt. Sie zeigten stolze junge Männer und Frauen, Sturmtruppen und imperiale Offiziere, vor dem stilisierten Hintergrund diverser Welten. Gideon war kein Kunstliebhaber, aber er nahm sich einen Moment Zeit, um die Plakate zu betrachten, und er fragte sich, ob Zeehay Versio sie wohl angefertigt hatte. Das junge Mädchen auf einem der Bilder, das wie gebannt zu den Sternen emporblickte, hatte jedenfalls große Ähnlichkeit mit Iden.
Seine Reisetasche noch immer über der Schulter schritt er durch den Hauptraum mit seinen schwarzen und weißen Sofas, Stühlen und Tischen und wählte aufs Geratewohl eines der anderen Zimmer. Als die Tür sich öffnete, pfiff er leise: Dieser Raum war nach Militärstandards absolut riesig.
„Nett“, murmelte er. „Sehr nett.“ Nachdem er die Tasche auf das ordentlich gemachte Bett hatte fallen lassen, ging er zu dem Holoprojektor hinüber, der auf einem kleinen Tischchen stand. Er gab die Koordinaten ein und wartete eine gefühlte Ewigkeit, auch, wenn es in Wirklichkeit nur ein paar Sekunden waren.
Und dann erschien sie vor ihm, klein und graublau. Selbst in holografischer Form war zu erkennen, dass ihr Gesicht geschwollen war und der Schatten eines Blutergusses über ihrer Schläfe lag.
Ihre Augen weiteten sich. „Gideon!“
Sie nannte ihn immer bei seinem Vornamen, außer bei offiziellen Anlässen natürlich. Kein anderer genoss dieses Privileg, nicht einmal ihr Vater. Und da Gideon sich schon lange daran gewöhnt hatte, dass jeder ihn Hask nannten, war sein Vorname wirklich zu etwas Besonderem zwischen ihnen geworden.
„Iden!“ Er merkte, dass er grinste. „Ich hatte schon geglaubt … Ich habe es gerade erst erfahren. Ich … Ich bin froh, dich zu sehen.“
Sie lächelte schwach. „Und ich freue mich, dass man mich noch sehen kann.“
„Geht es dir gut?“
Sie wurde wieder nüchtern. „Ein paar Kratzer und blaue Flecken, aber man hat mich in einen Bacta-Tank gesteckt und das Schlimmste ist bereits verheilt. Ich versuche, mich ein wenig zu erholen, aber um ehrlich zu sein, kann ich nicht schlafen.“
Es hing zwischen ihnen; diese Sache, über die sie nicht reden konnten, vermutlich auch nicht reden sollten … aber sie mussten darüber reden.
Gideon wartete geduldig. Iden hatte alles viel direkter miterlebt als er. Das war auch der Grund, warum sie jetzt in einem Medizentrum auf einem Bett saß, mehrere Kissen im Rücken und einen Holoprojektor in ihren Händen. Kurz wandte sie den Blick ab, dann sah sie ihn wieder an.
„Es ging so schnell. Mehr als eine Million Leute. Fort, einfach so.“
Er nickte, versuchte, etwas Positives an der Situation zu finden. „Aber du bist noch da. Du kannst dich glücklich schätzen.“
Sie wollte ihm das trockene Lächeln schenken, das so typisch für sie war, aber dann verzog sie das Gesicht. Die Bewegung bereitete ihr augenscheinlich Schmerzen. „Ja, sicher.“
„Tu das nicht“, entgegnete Gideon. „Es ist ein Glücksfall. Und ich für meinen Teil freue mich darüber. Genau wie deine Eltern. Ich habe heute mit dem Admiral gesprochen und er hat es selbst gesagt.“ Eine kleine Übertreibung, aber im Grunde wahr.
Iden tat Gideons Worte mit einem Schulterzucken ab.