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gingen durch die leergeräumte Küche bis in den Flur. Leer. Türen zu Wohn- und Esszimmer säumten den Gang, der an der Eingangstür und der Treppe in den ersten Stock endete.

      Systematisch schlichen sie aus verschiedenen Winkeln ins Wohnzimmer, um sich zu vergewissern, dass es leer war. Nach der Überprüfung des Esszimmers war die Treppe dran. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend und immer schön am Rand, in der Hoffnung, dass die Stufen sich nicht knarzend beschwerten, rückten sie vor. Dies war die potenziell gefährlichste Stelle.

      Im ersten Stock gab es drei Schlafzimmer und ein Bad zu überprüfen. Vom Elternschlafzimmer aus, in dem sie ihren Posten errichten wollten, sah man direkt auf Taylors Haus hinunter. Fox ging nach links und drehte sich direkt ins erste Schlafzimmer, während Snow ihm von Treppenabsatz aus Deckung gab. Alles sauber. Sie wiederholten die Prozedur mit dem nächsten zwei Räumen, bis beide Männer schließlich das Elternschlafzimmer betraten … sauber. Fox lehnte sich gegen eine Wand, schwitzend vor Konzentration, und seufzte erleichtert. Snow ging näher ans Fenster in den Schatten, von außen nicht zu sehen.

      »Wir sind in Position«, sprach Fox in sein Kehlkopfmikrofon.

      »Verstanden«, erwiderte Napp.

      Snow nahm eine Wasserflasche aus seinem Gepäck und spülte sich den Mund aus, bevor er auf den Boden spuckte.

      »Hast du keine Manieren? Bist du im Stall aufgewachsen?«

      »Nein, im Zirkus.« Snow trank weiter.

      »Ah, ich seh’ schon. Und deine Mutter war die bärtige Lady?«

      Snow musste unfreiwillig lachen und verschluckte sich fast.

      »Im Ernst, wir sollen keine Spuren hinterlassen.«

      »Scheiße.« Snow wurde sein Fehler jetzt bewusst.

      Fox lachte in sich hinein. »Glaubst du, die finden deine Spucke und übersehen unsere dicken, fetten Schlammspuren? Ich zieh’ dich nur auf, Muttersöhnchen.«

      Snow entpackte seinen Rucksack und baute den Beobachtungsposten auf.

      Durch IR-Spektive behielt das Paar nun ein Auge auf dem Zielbereich, während die Minuten dahinstrichen und zu Stunden wurden. Der Regen nahm weiter zu, Blitze zuckten in der Ferne und ein Sturm zog auf. Das Haus schien um sie herum zu schrumpfen und zu wackeln.

      »Kacke. Wenn das Wetter so bleibt, bringt die Fledermaus gar nichts«, knurrte Fox.

      Im Dunkeln nickte Snow ungesehen. »Dann sollten wir besser mit dem Angriff rechnen.«

      »Glaub’ ich auch.«

      Sie warteten eine weitere Viertelstunde. Der Sturm verschlimmerte sich, bis wie auf ein Signal hin O’Connors vertraute Stimme erklang. »Fledermaus zurück zur Basis.«

      Fox las Snows Gedanken. »Wer auch sonst sollte es sich mit dem Piloten da oben gemütlich machen?«

      Zehn weitere Minuten vergingen, während der Regen gegen die Fenster schlug, bis sich Gord über Funk meldete. »Bewegung. Übers Feld. Vier X-Rays.«

      Snow schwenkte sein Spektiv und sah in Richtung von Napps und Gords Position. Eine Lücke in der Hecke beherbergte ein Gartentor. Er konnte Gestalten ausmachen, die von der Rückseite auf Taylors Haus zuhielten. Sie hielten die Köpfe gesenkt, um sich vor dem Regen zu schützen, aber irgendetwas war faul. Snow kniff die Augen zusammen. Sie schienen nicht bewaffnet zu sein. Sie blieben stehen, wandten sich dem Beobachtungsposten zu und sahen hinauf. Einer von ihnen winkte.

      »Was zum …?«

      »Die frechen Schweine. Die verarschen uns.« Fox fing an zu lachen.

      Snow sprach in sein Mikrofon. »X-Rays wissen Bescheid. Wiederhole. X-Rays wissen Bescheid.«

      »Verstanden. Bestätige«, gab Gord zurück.

      Snow beobachtete die Gruppe weiterhin, die nun umkehrte und den gleichen Weg zurücklief.

      »Abbrechen, ich wiederhole, abbrechen«, wies Fox an. Da O’Connor zurück auf dem Hubschrauberlandeplatz war, hatte er das Kommando.

      »Das war’s also?«

      Fox stand auf und streckte sich. »Richtig, Kleiner. An den vier Typen wird nichts dran sein. Werden sich als ansässige Sympathisanten rausstellen.« Fox betätigte die Sendetaste. »Brauch’ ein Taxi.«

      »Verstanden«, sagte Napp, eine Spur von Humor in seiner Stimme. »Schicke die RUC-Limo.«

      Fox und Snow sammelten ihre Ausrüstung ein und verließen das Haus. Snow warf einen letzten Blick aus dem Fenster und sah das Blaulicht der beiden RUC-Fahrzeuge am Gartentor. Der Regen hatte inzwischen nachgelassen und er konnte die vier Männer ausmachen, die mit erhoben Händen dastanden. Das Agenten-Duo ging denselben Weg zurück, den sie gekommen waren, über das matschige Feld bis zu ihrem Startpunkt.

      Snow erreichte die Hecke zuerst. Er duckte sich und kroch hindurch. Auf der anderen Seite stand er plötzlich Auge in Auge mit Jimmy McCracken und Marin Grew. Sie standen vor einem dunklen Kleintransporter und hielten Kalaschnikows.

      »Rühr’ dich und du bist tot!«, fauchte McCracken, seine AK-47 unmissverständlich auf Snows Kopf gerichtet.

      Eine Sekunde später erschien Fox. »Das SAS-Schwein gehört mir.« Er sprach plötzlich im reinsten Armagh-Dialekt.

      »Und wer zum Geier bist du?«

      Fox behielt seinen Blick auf McCracken, sprach aber zu Grew. »’S schon lange her, Marty-Boy.«

      Grew wirkte erstaunt. »Ist das Paddy Fox höchstpersönlich?«

      »Du kennst den?«, fragte McCracken ungläubig.

      »Früher mal.«

      »Ich bin dein Maulwurf, McCracken«, ließ Fox ihn wissen. »Ruf Dolan an, der weiß das.«

      Es herrschte ein kurzer Moment der Stille, während McCracken über Fox’ Behauptung nachdachte. »Beweis’ es. Schieß dem Burschen hier in den Kopf.«

      »Nein. Er ist lebendig mehr wert.«

      »Ist das so?«, fragte McCracken mit ruhiger Stimme. »Dann gib mir deine Pistole.«

      »Hier.« Fox öffnete langsam seine Jacke, zog mit der Rechten seine SIG hervor und bückte sich, um sie auf den Asphalt zu legen.

      Als McCrackens und Grews Augen vorübergehend der Waffe folgten, ergriff Snow die Gelegenheit und machte einen Schritt vorwärts und zur Seite. Mit dem rechten Bein trat er gegen Grews Knie. Der Ire taumelte rückwärts, aber als Snow nach dessen Gewehr griff, verlor er selbst plötzlich den Boden unter den Füßen. Er hatte Sternchen vor den Augen, als sein Kopf auf das Pflaster schlug. Eine Kältewelle rollte seine Wirbelsäule entlang. Bevor Snow sich seiner Lage bewusst war, ließ Fox schon seine Fäuste auf ihn herabregnen.

      Ein schiefes Lächeln machte sich auf McCrackens Gesicht breit. »Das reicht. Du warst so kurz davor, dir eine Kugel einzufangen, Paddy Fox. Marty, hilf deinem Kumpel, dieses Kerlchen einzupacken. Paddy, wenn nur einer von euch ‘ne falsche Bewegung macht, kriegt ihr beide ‘ne Kugel ab, kapiert?«

      »Klar.« Fox rappelte sich auf und trat dem Engländer zu guter Letzt noch ein paar Mal in den Rücken. Snow machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Wut brannte durch den Schmerz und die Verwirrung. Er war reingelegt worden; die Vierzehnte war von einem der ihren verraten worden.

      Als Fox Snow auf die Beine half, zog Grew dessen Arme zurück und fesselte ihn mit einem Kabelbinder. Grew nahm Snow die Waffe ab und riss sein Funkgerät ab. Sie beförderten Snow auf die Ladefläche des Transporters. McCracken folgte ihnen, schloss die Wagentür und der Van fuhr davon. Augenblicke später kam ein RUC-Streifenwagen den Hügel hinauf.

      McCracken lehnte sich gegen die Trennwand, Kalaschnikow immer noch auf Fox gerichtet. »Gib mir dein Funkgerät.«

      Fox tat, wie ihm geheißen. »Frohe Weihnachten.«

      Einen knappen Meter von

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