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ein Elentier wird, wird er wie ein Elentier behandelt werden.

      Ja, schwatzt nur, Rivenoak; rühmt und benutzt Euren Vorteil. Es ist Euer Recht, denke ich, und ich weiß, es ist Eure Gabe. Über den Punkt werden wir nicht weiter Worte wechseln; denn alle Menschen dürfen und müssen ihren Gaben folgen. Indessen, wenn Eure Weiber anfangen, mich zu necken und zu schmähen, was, wie ich glaube, bald geschehen wird, so mögen sie bedenken, dass, wenn ein Bleichgesicht sich um sein Leben wehrt, so lang es recht und mannhaft ist, er auch mit Anstand es fahren zu lassen weiß, wenn er fühlt, dass die Zeit gekommen. Ich bin Euer Gefangner; tut Euren Willen an mir.

      Mein Bruder hat einen langen Lauf gemacht auf den Bergen und eine angenehme Fahrt auf dem Wasser, versetzte Rivenoak milder, und lächelte dabei in einer Art, die, wie der andere wusste, friedliche Absichten verriet. Er hat die Wälder gesehen; er hat das Wasser gesehen; wo gefällt es ihm am besten? Vielleicht hat er genug gesehen, um seinen Sinn zu ändern und ihn geneigt zu machen, Vernunft zu hören.

      Sprecht, Hurone, Ihr habt Etwas in Gedanken, und je eher es gesagt ist, umso eher habt Ihr meine Antwort.

      Das ist gerade herausgesprochen! In den Reden meines Freundes, des Bleichgesichts, sind keine krummen Windungen, obwohl er ein Fuchs ist im Laufen. Ich will zu ihm sprechen! seine Ohren sind jetzt weiter offen als zuvor, und seine Augen sind nicht verschlossen. Die Sumach ist ärmer als je. Früher hatte sie einen Bruder und einen Gatten. Sie hatte auch Kinder. Die Zeit ging hin, und der Gatte brach auf nach den glücklichen Jagdrevieren, ohne Lebewohl zu sagen; er ließ sie allein mit seinen Kindern. Das konnte er nicht ändern, sonst hätte er es nicht getan; der Loup Cervier war ein guter Gatte. Es war lustig, das Wildpret, und die wilden Enten und Gänse, und Bärenfleisch zu sehen, das Winters in seiner Hütte hing. Es ist jetzt dahin; es hält sich nicht bei warmem Wetter. Wer soll es wieder bringen? Manche dachten, der Bruder werde seiner Schwester nicht vergessen, und er würde im nächsten Winter sorgen, dass die Hütte nicht leer bleibe. Wir glaubten dies; aber der Panther brüllte und folgte dem Gatten auf dem Pfade des Todes. Sie wetteifern jetzt Wer zuerst die glücklichen Jagdreviere erreiche. Einige meinen, der Luchs könne am schnellsten laufen, und Einige, der Panther können am weitesten springen. Die Sumach meint, beide werden so schnell und so weit reisen, dass keiner je zurückkomme. Wer soll sie und ihre Kinder ernähren? Der Mann, der ihren Gatten und ihren Bruder ihre Hütte verlassen hieß, damit für ihn Raum würde, hineinzugehen. Er ist ein großer Jäger, und wir wissen, dass das Weib nie Mangel leiden wird.

      Ja, Hurone, das ist bald abgemacht nach Euren Begriffen; aber den Gefühlen eines weißen Mannes geht es leidig gegen den Strich. Ich habe von Männern gehört, welche ihr Leben auf diese Weise retteten, und ich habe Solche gekannt, die den Tod einer solchen Art von Gefangenschaft vorziehen würden. Was mich betrifft, ich suche mein Ende nicht, aber ich suche auch die Ehe nicht.

      Das Bleichgesicht wird sich dies bedenken, während meine Leute sich zur Beratung anschicken. Man wird ihm sagen, was geschehen wird. Er bedenke, wie hart es ist, einen Gatten und einen Bruder zu verlieren. Geht; wenn wir Euch vor uns sehen wollen, wird man den Namen Wildtöter rufen.

      Dies Gespräch war ohne alle Zeugen in der Nähe der beiden Männer geführt worden. Von der ganzen Bande, von welcher vor Kurzem der Platz wimmelte, war nur Rivenoak sichtbar. Die Übrigen schienen den Ort ganz verlassen zu haben. Selbst die Geräte, Kleider, Waffen und sonstiges Zugehör des Lagers waren gänzlich verschwunden, und die Stelle wies keine andere Merkmale von dem Schwarm, der sich darauf vor einer Stunde noch umgetrieben, als die Spuren von den Feuern und Ruheplätzen, und die zerstampfte Erde, die noch ihre Fußtapfen zeigte. Eine so plötzliche und unerwartete Veränderung erregte in nicht geringem Grade Wildtöters Erstaunen und Unruhe, denn so Etwas war ihm während seiner ganzen Erfahrung unter den Delawaren nicht vorgekommen. Er vermutete jedoch, und mit Recht, dass ein Wechsel des Lagers beabsichtigt werde, und dass man das Geheimnisvolle dieser Bewegung zu Hilfe nehme, um auf seine Seele durch Furcht zu wirken.

      Rivenoak schritt den Gang zwischen den Bäumen dahin, sobald er gesprochen hatte, und ließ Wildtöter allein. Der Häuptling verschwand hinter dem Dickicht des Waldes, und ein Neuling in solchen Szenen hätte wähnen können, der Gefangene sei nunmehr ganz den Eingebungen seiner Klugheit überlassen gewesen. Aber der junge Mann kannte, während er einigermaßen betroffen war über den dramatischen Anstrich der Dinge, seine Feinde zu gut, um sich frei und in seinen Bewegungen ungehemmt zu glauben. Doch wusste er noch nicht, wie weit die Huronen ihre Täuschungen zu treiben beabsichtigten, und er beschloss, die Frage so bald als tunlich zur Entscheidung zu bringen. Eine Gleichgültigkeit zur Schau tragend, die er keineswegs fühlte, schlenderte er auf dem Platz herum, und kam allmälig immer näher zu der Stelle, wo er gelandet hatte, als er plötzlich seinen Schritt beschleunigte, obwohl er sorgfältig jeden Schein der Flucht vermied, und die Büsche auseinanderreißend, schritt er auf den Kiesplatz. Das Canoe war weg, und er sah auch keine Spuren davon, nachdem er zum nördlichen und südlichen Rand des Vorsprungs geschritten war und in beiden Richtungen die Küste besichtigt hatte. Es war offenbar an einen Ort gebracht worden, der ihm unbekannt und unzugänglich war, und unter Umständen, welche zeigten, dass dies die Absicht der Wilden gewesen.

      Wildtöter verstand jetzt seine wirkliche Lage besser. Er war ein Gefangner auf der schmalen Landzunge, ohne Zweifel sorgfältig bewacht, und ohne andere Mittel zu entkommen, als durch Schwimmen. Er dachte wieder an dies letzte Auskunftsmittel, aber die Gewissheit, dass man ihm das Canoe zur Verfolgung nachschicken würde, und die geringe Aussicht dieses verzweifelten Versuchs auf Erfolg schreckten ihn davon ab. Am Strand stieß er auf eine Stelle, wo die Büsche waren abgeschnitten und auf einen kleinen Haufen zusammengeworfen worden. Als er einige der obern Zweige wegnahm, fand er darunter den Leichnam des Panthers. Er wusste, dass er aufbewahrt wurde, bis die Wilden einen Begräbnisplatz fänden, wo er außer dem Bereiche des Skalpirmessers wäre. Er blickte gedankenvoll nach dem Castell hinüber; aber dort schien alles still und öde; und ein Gefühl von Einsamkeit und Verlassenheit überfiel ihn, das den düstern Ernst des Augenblicks noch erhöhte.

      Gottes Wille geschehe! murmelte der junge Mann, indem er bekümmert von dem Strand sich entfernte, und wieder unter die Bogen des Waldes trat. Gottes Wille geschehe auf Erden wie im Himmel! Ich hoffte, meine Tage würden nicht so bald gezählt sein; aber es trägt am Ende Wenig aus. Einige Winter und einige Sommer mehr, so wäre es nach dem Lauf der Natur doch vorüber gewesen. Ach ja wohl! die Jungen und Rüstigen denken selten an die Möglichkeit des Todes, bis er ihnen ins Angesicht grinst, und ihnen ankündigt, dass ihre Stunde gekommen ist!

      Während dieses Selbstgesprächs trat der Jäger auf den freien Platz, wo er zu seinem Erstaunen Hetty allein stehen sah, allem Anschein nach auf seine Zurückkunft wartend. Das Mädchen trug die Bibel unter dem Arm, und ihr Antlitz, über welchem gewöhnlich ein Schatten sanfter Schwermut lag, schien jetzt traurig und niedergeschlagen. Wildtöter trat ihr näher und sprach zu ihr.

      Arme Hetty, sagte er, in dieser letzten Zeit ist es so unruhig zugegangen, dass ich Euch ganz vergessen hatte; wir treffen uns jetzt gleichsam, um zu trauern über das was kommen wird. Ich bin verlangend zu wissen, was aus Chingachgook und Wah! geworden ist!

      Warum habt Ihr den Huronen getötet, Wildtöter? versetzte das Mädchen in vorwurfsvollem Tone. Kennt Ihr Eure zehn Gebote nicht, welche sagen: du sollst nicht töten? Sie sagen mir, Ihr habet jetzt des Weibes Gatten und Bruder erschlagen?

      Es ist wahr, meine gute Hetty, – es ist wahr wie das Evangelium, und ich will nicht leugnen, was geschehen ist. Aber Ihr müsst bedenken, Mädchen, dass Manches erlaubt ist im Krieg, was unerlaubt wäre im Frieden. Der Gatte ward erschossen in offenem Kampfe; oder offen, so weit es mich betraf, während er einen ungewöhnlich guten Schutz und Versteck hatte; – und der Bruder zog sich selbst seinen Tod zu, indem er seinen Tomahawk nach einem unbewaffneten Gefangenen warf. Seid Ihr Zeugin der Tat gewesen, Mädchen?

      Ich sah sie, und es tat mir leid, dass sie vorfiel, Wildtöter; denn ich hoffte, Ihr würdet nicht Schlag mit Schlag, sondern Böses mit Gutem vergelten.

      Ach, Hetty, das mag angehen unter den Missionären, aber in den Wäldern würde das ein unsicheres Leben machen. Der Panther gelüstete nach meinem Blut, und war töricht genug, mir Waffen in die Hände zu geben, in dem Augenblick, wo er danach trachtete. Es wäre gegen die Natur gewesen, bei einer solchen Versuchung nicht eine Hand zu erheben,

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