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eigne Mutter der Elisabeth

      Ging diesen Weg, und Katharina Howard,

      Auch Lady Gray war ein gekröntes Haupt.

      Maria (nach einer Pause).

      Nein, Mortimer! Euch blendet eitle Furcht.

      Es ist die Sorge Eures treuen Herzens,

      Die Euch vergebne Schrecknisse erschafft.

      Nicht das Schafott ist’s, das ich fürchte, Sir.

      Es gibt noch andre Mittel, stillere,

      Wodurch sich die Beherrscherin von England

      Vor meinem Anspruch Ruhe schaffen kann.

      Eh’ sich ein Henker für mich findet, wird

      Noch eher sich ein Mörder dingen lassen.

      – Das ist’s, wovor ich zittre, Sir! und nie

      Setz ich des Bechers Rand an meine Lippen,

      Daß nicht ein Schauder mich ergreift, er könnte

      Kredenzt sein von der Liebe meiner Schwester.

      Mortimer.

      Nicht offenbarm, noch heimlich soll’s dem Mord

      Gelingen, Euer Leben anzutasten.

      Seid ohne Furcht! Bereitet ist schon alles,

      Zwölf edle Jünglinge des Landes sind

      In meinem Bündnis, haben heute früh

      Das Sakrament darauf empfangen, Euch

      Mit starkem Arm aus diesem Schloß zu führen.

      Graf Aubespine, der Abgesandte Frankreichs,

      Weiß um den Bund, er bietet selbst die Hände,

      Und sein Palast ist’s, wo wir uns versammeln.

      Maria.

      Ihr macht mich zittern, Sir – doch nicht für Freude.

      Mir fliegt ein böses Ahnen durch das Herz.

      Was unternehmt Ihr? Wißt ihr’s? Schrecken euch

      Nicht Babingtons, nicht Tichburns blut’ge Häupter,

      Auf Londons Brücke warnend aufgesteckt,

      Nicht das Verderben der Unzähligen,

      Die ihren Tod in gleichem Wagstück fanden

      Und meine Ketten schwerer nur gemacht?

      Unglücklicher, verführter Jüngling – flieht!

      Flieht, wenn’s noch Zeit ist – wenn der Späher Burleigh

      Nicht jetzt schon Kundschaft hat von euch, nicht schon

      In eure Mitte den Verräter mischte.

      Flieht aus dem Reiche schnell! Marien Stuart

      Hat noch kein Glücklicher beschützt.

      Mortimer.

      Mich schrecken

      Nicht Babingtons, nicht Tichburns blut’ge Häupter,

      Auf Londons Brücke warnend aufgesteckt,

      Nicht das Verderben der unzähl’gen andern,

      Die ihren Tod in gleichem Wagstück fanden;

      Sie fanden auch darin den ew’gen Ruhm,

      Und Glück schon ist’s, für Eure Rettung sterben.

      Maria.

      Umsonst! Mich rettet nicht Gewalt, nicht List.

      Der Feind ist wachsam, und die Macht ist sein.

      Nicht Paulet nur und seiner Wächter Schar,

      Ganz England hütet meines Kerkers Tore.

      Der freie Wille der Elisabeth allein

      Kann sie mir auftun.

      Mortimer.

      O das hoffet nie!

      Maria.

      Ein einz’ger Mann lebt, der sie öffnen kann.

      Mortimer.

      O nennt mir diesen Mann —

      Maria.

      Graf Leicester.

      Mortimer (tritt erstaunt zurück).

      Leicester!

      Graf Leicester! – Euer blutigster Verfolger,

      Der Günstling der Elisabeth – von diesem —

      Maria.

      Bin ich zu retten, ist’s allein durch ihn.

      – Geht zu ihm. Öffnet Euch ihm frei,

      Und zur Gewähr, daß ich’s bin, die Euch sendet,

      Bringt ihm dies Schreiben. Es enthält mein Bildnis.

      (Sie zieht ein Papier aus dem Busen, Mortimer tritt zurück und zögert es anzunehmen.)

      Nehmt hin. Ich trag es lange schon bei mir,

      Weil Eures Oheims strenge Wachsamkeit

      Mir jeden Weg zu ihm gehemmt – Euch sandte

      Mein guter Engel —

      Mortimer.

      Königin – dies Rätsel —

      Erklärt es mir —

      Maria.

      Graf Leicester wird’s Euch lösen.

      Vertraut ihm, er wird Euch vertraun – Wer kommt?

      Kennedy (eilfertig eintretend).

      Sir Paulet naht mit einem Herrn vom Hofe.

      Mortimer.

      Es ist Lord Burleigh. Faßt Euch, Königin!

      Hört es mit Gleichmut an, was er Euch bringt.

      (Er entfernt sich durch eine Seitentür, Kennedy folgt ihm.)

      Siebenter Auftritt

      Maria, Lord Burleigh, Großschatzmeister von England, und Ritter Paulet.

      Paulet.

      Ihr wünschtet heut Gewißheit Eures Schicksals,

      Gewißheit bringt Euch Seine Herrlichkeit

      Mylord von Burleigh. Tragt sei mit Ergebung.

      Maria.

      Mit Würde, hoff ich, die der Unschuld ziemt.

      Burleigh.

      Ich komme als Gesandter des Gerichts.

      Maria.

      Lord Burleigh leiht dienstfertig dem Gerichte,

      Dem er den Geist geliehn, nun auch den Mund.

      Paulet.

      Ihr sprecht, als wüßtet Ihr bereits das Urteil.

      Maria.

      Da es Lord Burleigh bringt, so weiß ich es.

      – Zur Sache, Sir.

      Burleigh.

      Ihr

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