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da nicht Verhältnis der Ehegatten selbst betroffen

       –Inlandsbezug: trotz gewöhnlichem Aufenthalt (-), Name eng mit Personalstatut verbunden

       Ergebnis:Georgios heißt also „Karamanlis“.

       III. Elterliche Sorge für Georgios

       1.Sorgerechtslage

       a)Anknüpfung Art. 16 KSÜ

       –Art. 16 Abs. 1 KSÜ: Gewöhnlicher Aufenthalt des Kindes

       b)Bestimmung des gewöhnlichen Aufenthalts

       –Gewöhnlicher Aufenthalt: Lebensmittelpunkt, rein faktisch, nicht unmittelbar vom Sorgerechtsverhältnis abgeleitet

       –Bei Kindesentführung: Integration, bisherige Rechtsprechung 6 Monate ohne Rückgabebemühungen

       –Argument aus Art. 10 lit. b sublit. i) Brüssel IIa-VO, Art. 7 Abs. 1 lit. b KSÜ: wohl auch für IPR eher 12 Monate, kann aber offenbleiben, da letztlich durch Art. 10 lit. b Brüssel IIa-VO überlagert

       c)Sorgerecht des Kostas vor Verbringung nach Griechenland Deutsches Recht jedenfalls Sorgerechtsstatut bis 2010, § 1626 Abs. 1 BGB: Gemeinsame elterliche Sorge

       Ergebnis:Elena und Kostas sind gemeinsam Inhaber der elterlichen Sorge für Georgios.

       2.Zuständigkeit für eine Sorgerechtsregelung

       a)Anwendungsbereich der Brüssel IIa-VO

       –Art. 8 ff Brüssel IIa-VO:

       –Sachlich (+): Art. 1 Abs. 1 lit. b Brüssel IIa-VO, elterliche Verantwortung umfasst elterliche Sorge und Umgangsrecht (Art. 1 Abs. 2 lit. a Brüssel IIa-VO); Ehesache nicht mehr erforderlich, anders Brüssel II-VO

       –Intertemporal (+): Art. 64 Abs. 1 iVm Art. 72 Brüssel IIa-VO: Verfahren nach dem 1.3.2005 einzuleiten

       –Räumlich-persönlich (+):

       –Gewöhnlicher Aufenthalt in Mitgliedstaat (Art. 2 Nr 3 Brüssel IIa-VO), einerlei ob Deutschland oder Griechenland

       –Kind: Brüssel IIa-VO keine Definition; Analogie zu Art. 2 KSÜ: unter 18 Jahren

       –Verhältnis zum KSÜ Art. 61 lit. a Brüssel IIa-VO

       b)Art. 8 Brüssel IIa-VO

       –Art. 8 Abs. 1 Brüssel IIa-VO, wenn Georgios gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hat, was zweifelhaft ist, da womöglich sogar über 12 Monate schon in Griechenland

       c)Art. 9 Brüssel IIa-VO

       –Art. 9 Abs. 1 Brüssel IIa-VO (-): nur Abänderungszuständigkeit, nur bei rechtmäßigem Umzug des Kindes

       d)Fortbestand der Zuständigkeit nach Art. 10 Brüssel IIa-VO

       –Art. 10 Brüssel IIa-VO

       –Bisher gewöhnlicher Aufenthalt in Deutschland (+)

       –Widerrechtlich (+) = ohne Zustimmung des mitsorgeberechtigten Kostas nach Griechenland verbracht bzw dort zurückbehalten

       –Erwerb gewöhnlichen Aufenthalts in Griechenland kann dahinstehen, bei Fehlen erst recht deutsche Gerichte zuständig

       –Art. 10 lit. a Brüssel IIa-VO: keine Zustimmung jedes Sorgeberechtigten (+)

       –Art. 10 lit. b Hs. 1 Brüssel IIa-VO: Ein Jahr Aufenthalt in Griechenland, mit Kenntnis des verletzten Sorgeberechtigten (-): Kenntnis erst 1.7.2018

       –Art. 10 lit. b sublit. i, ii, iii, iv Brüssel IIa-VO: am 3.7.2018 noch irrelevant, anders, wenn 30.6.2019 untätig verstreicht

       –Also: vor 1.7.2019 Rückgabeantrag in Griechenland (verhindert Art. 10 lit. b sublit. i Brüssel IIa-VO) und Sorgerechtsantrag in Deutschland

       e)Örtliche Zuständigkeit

       –Brüssel IIa-VO (-): Art. 8 Abs. 1 Brüssel IIa-VO: „die Gerichte eines Mitgliedstaats“

       –FamFG: Familiensache (§ 111 Nr 2 iVm § 151 Nr 1 FamFG), keine Ehesache anhängig (§ 152 Abs. 1 FamFG)

       –§ 152 Abs. 2 FamFG: gewöhnlicher Aufenthalt des Kindes, problematisch, ob noch in Deutschland; sonst § 152 Abs. 3 FamFG Bedürfnis der Fürsorge, hier durch Art. 10 Brüssel IIa-VO vermittelt, also AG Stuttgart – Familiengericht

       Ergebnis:Deutsche Gerichte sind international zuständig zur Regelung der elterlichen Sorge; örtlich zuständig ist das AG Stuttgart – Familiengericht. Kostas ist zu raten, noch vor dem 1.7.2019 einen Sorgerechtsantrag in Deutschland und einen Rückführungsantrag in Griechenland anhängig zu machen.

       3.Auf die Sorgerechtsregelung anwendbares Recht

       a)Keine Regelung in der Brüssel IIa-VO

       –Brüssel IIa-VO: Keine Kollisionsnorm

       b)Anwendung Art. 15 KSÜ bei Zuständigkeit nach der Brüssel IIa-VO

       –Art. 15 Abs. 1 KSÜ

       –Problem: lex fori unter Brüssel IIa-Zuständigkeit

       –Lex fori-Prinzip bei allen Brüssel IIa-Zuständigkeiten

       –oder nur, wenn fiktive Zuständigkeit auch aus KSÜ

       –Unter KSÜ unproblematisch, da Art. 7 KSÜ wie Art. 10 Brüssel IIa-VO

       c)Keine Beachtung des Heimatrechts

       –Keine Art. 3 MSA entsprechende Regelung im KSÜ: Heimatrecht unerheblich

       Ergebnis:Die Sorgerechtsregelung erfolgt nach deutschem Recht.

       4.Anerkennung und Vollstreckung der Sorgeentscheidung in Griechenland

       a)Anwendung der Brüssel IIa-VO

       –Art. 21 ff Brüssel IIa-VO: sachlich anwendbar (+), persönlich anwendbar (+), intertemporal (+): Verfahren nach dem 1.3.2005 eingeleitet (Art. 64 Abs. 1, 72 Brüssel IIa-VO)

       b)Mögliche Anerkennungshindernisse

       –Entscheidung in Griechenland anzuerkennen (Art. 21 Abs. 1 Brüssel IIa-VO)

       –Versagung der Anerkennung nur gemäß Art. 23 Brüssel IIa-VO

       –Denkbar ordre public (Art. 23 lit. a Brüssel IIa-VO) wegen Kindeswohl

       –Denkbar spätere gegenteilige Regelung in Griechenland (Art. 23 lit. e Brüssel IIa-VO)

       c)Vollstreckbarerklärung, oder …

       –Soweit Vollstreckung erforderlich: Vollstreckbarerklärung (Art. 28 ff Brüssel IIa-VO)

       –Zuständiges Gericht Art. 29 Abs. 1 Brüssel IIa-VO

       –Anerkennungshindernisse verhindern Vollstreckbarerklärung

       d)… unmittelbare Vollstreckung

       –Art. 40 ff Brüssel IIa-VO: Unmittelbare Vollstreckbarkeit, wenn Entscheidung nach Art. 11 Abs. 8 Brüssel IIa-VO

       Ergebnis:Eine Sorgerechtsentscheidung deutscher Gerichte ist grundsätzlich in Griechenland anzuerkennen und für vollstreckbar zu erklären; es besteht allerdings die Möglichkeit, dass die Anerkennung versagt wird, insbesondere wenn das zuständige griechische Gericht wegen Verletzung

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