Скачать книгу

Worten weg: „Aber ich höre doch Nachrichten. So viele Tote, so viele Tote“. Da lässt sich mit Verstand nicht rankommen. Und das wird nicht enden, bevor diese Menschen völlig auf die Nase gefallen sind, oder – hoffentlich – es schaffen, einen inneren Wachstumsschritt zu vollziehen. „Regierungen lieben Krisen, denn wenn die Menschen Angst haben, sind sie eher bereit, Freiheiten gegen das Versprechen aufzugeben, die Regierung werde sich um sie kümmern.“165 „Seit Ende Februar 2020 haben sie nun die Gewissheit, dass sie breite Massen mit der Herstellung von Angst jederzeit unter Kontrolle haben, sie psychologisch perfekt steuern und in lemminghaftes Panik-Verhalten versetzen können. Die Autoritätshörigkeit der Massen ist beklemmend, ebenso ihre angstgesteuerte Bereitschaft, auf alle bürgerlichen Freiheiten zu verzichten.166 Der ehemalige Leiter eines bayerischen Gesundheitsamtes, Friedrich Pürner, stellte fest: „Aufgabe der Politik wäre es: Ängste nehmen, nicht Panik schüren. Das Gegenteil ist der Fall: Wir haben eine Panikstimmung.“167

      All dies bestätigt Le Bon. Mag der Einzelne noch so gebildet und gelehrt sein, ist sein Inneres noch auf der Stufe der Angst im Sinne der Riemannschen Grundformen, so ist die Gefahr groß, dass er einer Meinung der Massen verfällt und auf deren Niveau hinabsinkt. Die Stufe der Ich-Stärke ist in der Masse noch nicht erreicht worden. Da fragt man sich, was muss eigentlich noch geschehen, bis die Masse endlich einmal aus ihrer Ich-Schwäche aufwacht? Offensichtlich waren die Erfahrungen aus der DDR- und NS-Diktatur und ihrer beider Scheitern noch nicht lehrreich genug. Nun findet mit Corona schon wieder so eine Massenpsychose statt. Auch das wird vergehen. Aber lernen die Menschen wieder nichts daraus? Oder gäbe es Methoden, dass nicht nur einzelne Menschen ihre eigene Reife finden, sondern auch größere Massen nicht mehr verführbar werden? Wir gehen darauf in Kapitel 10 näher ein.

      146 FREUD 2020: 9.

Скачать книгу