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Harry in love. Christina Masch
Читать онлайн.Название Harry in love
Год выпуска 0
isbn 9783991300625
Автор произведения Christina Masch
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Ich bin hier, mein Schatz!“, rief Isabel und erhob sich von der Couch und drängelte sich zwischen Simon und Anabel zu Harry hindurch.
„Ist irgendetwas passiert?“, fragte Harry sogleich besorgt.
„Nein. Es ist alles bestens. Wir wollten gerade in den Salon gehen und eine Runde Billard spielen“, erklärte Isabel.
„Ach Du …“, kam es von Anabel. „Das habe ich ja schon Ewigkeiten nicht mehr gespielt.“
Sofort leuchteten Simons Augen auf. „Wie wäre es denn dann mit einem Doppel? Wir zwei Männer gegen Euch zwei Frauen …“, fragte Simon spontan. Da er ziemlich oft in einer Billardhalle anzutreffen war, erhoffte er sich somit einen Sieg gegen Anabel. Ungläubig schaute Harry zu ihm und Anabel herüber. Prompt trat ihm Isabel dezent auf den Fuß und sah ihn eindringlich an. Harry grinste und verstand den Wink mit dem Zaunpfahl sofort.
„Okay, Blondi. Abgemacht!“, ging Anabel auf die Herausforderung ein.
Simons Grinsen wurde sofort gehässig und er flüsterte Anabel ins Ohr: „Ich hoffe, Du weißt, worauf Du Dich da eingelassen hast?!“
Anabel schmunzelte nur in sich hinein und ergriff Isabels Hand und lief mit ihr voraus, ohne auf Simons Bemerkung etwas zu erwidern.
„Hallihallo, da sind wir wieder und ich habe auch gleich den fehlenden Rest mit im Schlepptau!“, begrüßte Anabel die anderen fünf Freunde von Harry, die bereits um einen der Billardtische herumstanden, wo Kevin und Mitch gerade gegeneinander spielten.
„Super! Wir wussten, auf Dich ist Verlass!“, ließ Vivienne stolz verlauten.
„Hey, was soll ’n das?“, fragte Simon sogleich protestierend. „Wenn ich nicht gekommen wäre, würden die zwei Weibsen noch immer wie zwei Glucken in Harrys Kämmerlein hocken!“
„Simon, Du vergreifst Dich im Ton“, warnte Harry.
„Blondi ist doch nur neidisch, weil er gerne gewusst hätte, worüber Isa und ich getratscht haben“, erwiderte Anabel und versuchte so, die Wogen wieder zu glätten. „Aber ich mache Dir einen Vorschlag, Blondi: Solltest Du uns im Billard schlagen, dann verrate ich es Dir höchstpersönlich – unter vier Augen, versteht sich!“
Sofort feixte die Menge begeistert und gesellte sich prompt um den zweiten Billardtisch. Kevin und Mitch vergaßen gänzlich ihr eigenes Spiel und reichten ihre Queues an Harry und Simon weiter. Anabel nahm sich derweil der Kugeln an und arrangierte sie nach Belieben buntdurcheinander im Triangel. Als Simon das sah, grinste er breit und ging zu Anabel herüber. „Wenn Du gestattest?!“, sagte er und übernahm die ordnungsgemäße Sortierung der Billardkugeln.
„Ich sagte doch, ich habe schon lange nicht mehr gespielt!“, erklärte Anabel naiv dreinblickend.
Isabel fing sogleich an, leise vor sich hin zu lachen. Harry knuffte ihr prompt in die Seite und sagte: „Ich würde sagen, Du, liebe Isabel, machst den Anstoß …“
„Super“, kam es wenig begeistert von Isabel.
„Ach Isa, das ist nicht schwer, hau einfach die weiße Kugel einmal über den Tisch zum bunten Haufen. Versuche aber dabei bitte die schwarze Acht nicht gleich mit einzulochen!“
„Na schön. Dann gebe ich mal mein Bestes“, seufzte Isabel und setzte zum Abstoß an. „Für Kratzer im Filzteppich übernehme ich aber keine Haftung!“ Sogleich fingen alle an zu kichern. Isabel schien wirklich eine miserable Billardspielerin zu sein. Sie staunten dann allerdings nicht schlecht, als Isabel bereits beim Anstoß gleich zwei halbe Kugeln versenkte. „Ups, das wollte ich nicht! Haben wir jetzt das Spiel verloren?“, fragte Isabel plump.
Anabel klopfte ihrer Freundin auf die Schulter. „Mach Dir mal keine Sorgen, das war gut. Aber es wäre schön gewesen, wenn Du die weiße Kugel draußen gelassen hättest.“ Fragend sah Isabel zu ihrer Freundin. „Denn jetzt sind die Herrschaften dran“, erklärte Anabel weiter. Isabel nickte verstehend und ihre Wangen schimmerten rosa.
Harry fragte, während er sich die weiße Kugel positionierte: „Kätzchen, hast Du überhaupt schon einmal Billard gespielt?“ Isabel räusperte sich und wandte sich beschämt ab. Harry kicherte amüsiert und ließ die weiße Kugel über den Tisch flitzen. Die rote Kugel prallte an die Bande und landete im Loch gegenüber. Simon grinste breit, denn nun war er an der Reihe. Er setzte an und versenkte die blaue Volle. Anabel zog eine Schnute, während Simon den Queue wieder an seinen besten Freund abgab. Harry lief einmal um den Tisch herum, gab Isabel im Vorbeigehen einen Kuss und stieß erneut ab. Grün fiel ins Loch. „Bell, Du bringst mir Glück!“
„Na toll!“, schnaubte Anabel wenig begeistert und lehnte sich spontan an den Tisch. Simon stand vor ihr und räusperte sich. „Was?!“, fragte Anabel verständnislos.
„Verzeihung, aber Du stehst im Weg …“
„Ich entschwinde ja schon!“, wetterte Anabel ein wenig gereizt.
„Annie, es ist doch nur ein Spiel“, erinnerte Isabel ihre Freundin.
„Ich hab aber keinen Bock, Blondi unsere Geheimnisse anzuvertrauen! Wenn die zwei so weitermachen, haben wir verloren, noch bevor ich überhaupt einmal zum Zug kam!“, beklagte sich Anabel. Simon musste unweigerlich kichern und verschoss dabei die weiße Kugel. Sogleich hellte sich Anabels Gesicht wieder auf. „Na endlich!“
„Na, dann zeig mal, was Du kannst!“, provozierte Simon Anabel.
„Dann pass mal auf …“, sagte Anabel siegessicher und positionierte sich die weiße Kugel an einer Stelle, an der keiner der restlichen Anwesenden jemals auf die Idee gekommen wäre, die Kugel hinzusetzen.
Simon entglitten sogleich die Gesichtszüge, denn ihm schwante Schlimmes. Und so war es dann auch: Anabel ließ die weiße Kugel kreuz und quer über Bande rollen und versenkte dabei vier Halbe auf einmal. Sofort jubelten die fünf Zaungäste.
Nun war Isabel wieder am Zug. Sie sah betrübt auf den Spieltisch, denn die weiße lag mehr als nur ungünstig, um die letzte halbe Kugel einlochen zu können. Harry hatte Mitleid und wollte Isabel einen kleinen Tipp geben, wo sie sich am besten hinstellen sollte, um an ihre Kugel heranzukommen. „Das ist jetzt nicht Dein Ernst!“, rief sogleich Simon aufgebracht. „Die zwei ziehen uns ab und Du willst denen auch noch zum vorzeitigen Sieg verhelfen?!“
Harry seufzte und sah mit einem Schmollmund seiner Freundin in die Augen. Zärtlich strich sie ihm über die Wange. „Ich krieg das schon hin; irgendwie …“ Ganz überzeugt klang Isabel jedoch nicht.
„Du machst das schon“, war alles, was Anabel Isabel zurief, als sich ihre Blicke trafen und Anabel ihr zuzwinkerte. Isabel verstand und vergab den Stoß. Harry war dran und schnipste eine Kugel ins Ziel. Simon tat es ihm gleich und lochte ebenfalls eine seiner vollen Kugeln ein. Anschließend war wieder Harry am Zug. Er lochte rein zufällig dabei gleich zwei Kugeln auf einmal ein und war von seinem Können selbst ein wenig überrascht. Denn sie waren nun den beiden Frauen gegenüber im Vorteil; sie brauchten jetzt nur noch die schwarze Acht einzulochen und schon hätten sie das Spiel gewonnen! Leider war Harrys letzte Kugel mittig ins Loch gefallen, so dass sie nunmehr gezwungen waren, über Bande zu spielen, um die schwarze Kugel in dem gegenüberliegenden Loch in der Mitte zu versenken.
Simon brummte. „Super!“
„Hey, sorry! Meinst Du, ich hab das mit Absicht gemacht?!“, beschwerte sich Harry auch sogleich.
Anabel grinste. „Was, ist das Loch zu schwer für Dich, Blondi? Erst große Töne spucken und dann kneifen? Na los, Großmaul, zeig, was Du kannst!“
Simon verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Alles lachte auf. Derweil atmete er noch einmal tief durch und überlegte, wie er am besten an die schwarze Acht herankommen könnte, um sie mit einem Stoß zielgenau einzulochen. Sein Ansatz war gut. Aber leider haperte es an der Umsetzung, denn statt die Acht ins Ziel zu bringen, versenkte er die letzte halbe Kugel der Mädels im Eck. „Danke“, sagte Anabel gelassen.
„Ach,