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      „Keine Ahnung, aber sicherheitshalber gebe ich dir mal meine Handy Nummer.“

      Einen Blick auf mein Handy, vier Nachrichten. Viermal Barbara.

      Ich werde sie morgen Früh gleich zurück rufen, bestimmt schläft sie schon. Da läutet es erneut.

      „Wo bist du denn?“

      „Ich war bei Giovanni.“

      „Da bist du dann abgesoffen.“

      „So schlimm war es auch wieder nicht. Was gibt es denn so dringendes?“

      „Ich habe jemanden mit deinem Wagen angeeckt.“

      „Wie meinst du dass?“

      „Na ja, ich hab nicht rechtzeitig gebremst, da bin ich ihm hintendrauf gefahren.“

      „Hauptsache, dir ist nichts passiert. Okay, berichte weiter.“

      „Der Wagen ist zu Mercedes gebracht worden.“

      „Aha, kann ich ihn noch erkennen?“

      „So schlimm ist es nicht, nur die Haube ist ein wenig eingeknickt.“

      „Wo steht er bei Mercedes?“

      „In München. Die Polizei wollte wissen, warum ich einen italienischen Wagen fahre. Ich habe erklärt, dass ich deine Braut bin.“

      „Im Wagen sind die Versicherungsunterlagen. War dein Kontrahent sauer?“

      „Und wie. Es war ein ganz neuer Audi.“

      „Na, da hast du ja richtig zugeschlagen. Pass auf, ich gebe dir jetzt die Fax Nummer von Giovanni, da faxt du alles hin. Du nimmst dir bitte morgen einen Leihwagen, aber bitte auf meinen Namen, das bezahlt nämlich die Versicherung. Aber bitte nimm keinen Rolls.“

      „Ist ein Golf okay?“

      „Ja natürlich. Dann packst du alles um und fährst damit nach Berlin. Bist du zurück kommst, ist der Mercedes sicher fertig. Ich kenne den Meister, der wird alles regeln.“

      „Ich will es hoffen, die rechte Türe ist auch nicht mehr aufgegangen.“

      „Mach dir keine Sorgen, die von Mercedes machen das schon.“ „Ich bin ja so froh, dass du dich nicht aufregst.“

      „Dadurch wird es auch nicht besser. Außerdem ist mir das auch schon passiert.“

      Der Kaffee ist fertig, ein Crossantes ist im Kühlschrank. Nebenbei wähle ich die Nummer von Mercedes in München.

      „Herr Halberschmidt bitte!“

      „Ja bitte, ach sie sind der Italiener.“

      „Also wie sieht es aus?“

      „Ich habe mir den Wagen schon mal angesehen, wir werden etwa zehn Tage brauchen.“

      „Was wird er denn kosten?“

      „Nur eine Schätzung, so etwa zehntausend.“

      „Okay, senden sie mir bitte das Formular, für die Freigabe, dann können sie gleich anfangen.“

      Barbara will nun wissen, was los ist. „In zehn Tagen ist er fertig. Dann kannst du ihn holen.“

      „Wie teuer?“

      „Geht schon in Ordnung. Ich melde es der Versicherung, inzwischen lege ich es aus.“

      Gegen Mittag kommt eine Sekretärin von Giovanni. „Hi, Manfredo, da ist ein Fax, du sollt es unterschreiben und ich muss es sofort zurückschicken.“

      Vierzehntausend mit Mehrwertsteuer. Da hat sie aber kräftig zugeschlagen.

      Ich will gerade beginnen das Formular auszufüllen, da klopft es an der Türe.

      Als ich öffne, glaube ich meinen Augen nicht zu trauen. „Angelina, woher weißt du denn wo ich wohne?“

      „Giovanni.“ Sie nimmt mich in den Arm.

      „Du hast Ärger mit der Versicherung.“

      „Was weißt du denn?“

      „Giovanni.“

      „Du hast also eine Freundin, wer sagt denn das?“

      „Giovanni.“

      „Gibt es etwas, was Giovanni nicht weiß?“

      „Ich glaube nicht. Was machst du mit dem angebrochenen Abend?“

      „Lass uns irgendwo gemütlich zu Abend Essen.“

      „Gute Idee. Nimm eine Jacke mit, es ist kühler geworden. Erzähl, wie war dein erster Tag?“

      „Wir haben über die Strategie gesprochen, über die Werbung und die Kosten die auf Giovanni zukommen werden.“

      „Gefällt dir die Arbeit immer noch?“

      „Ja sicher, ich habe doch Wirtschaft studiert. Habe einen Abschluss mit eins. Alle die wir uns beworben haben, mussten diese Voraussetzungen erfüllen.“

      Wir schlendern durch die schmalen Gassen von San Remo. Die Laternen sind spärlich, an manchen Stellen, sieht man die Hand nicht vor den Augen. Aber ich kenne die Wege, bin sie mehrmals abgelaufen. Wir gehen in eine kleine gemütliche Bodega, hier kennen mich alle, ich bin Stammgast. Wir bestellen uns einen Teller Tapas und vorab ein kleines Bier.

      Plötzlich stellt Angelina fest, dass es bereits halb eins ist. Sie wird müde und will nun zu Bett. Ich begleite sie zur Villa. Wir umarmen uns heftig. Sie meint, „ich will mit dir zusammen sein.“

      Ich beginne zu überlegen. Was soll eigentlich diese neue Bekanntschaft. Ich fühle mich überrumpelt. So beschließe ich, ab morgen gehe ich auf Abstand, das nehme ich mir vor. Spätestens wenn Barbara hier ist gäbe es ja sowieso Komplikationen, die ich nicht brauche. Aber vielleicht währe ja dann Angelina schon auf dem Weg nach Amerika? Auf jeden Fall läuft mir die Sache zu schnell. So lieb sie ist, sie wird schon ihre Tücken haben. So wie ich sie ja auch habe.

      Seit dem ich in San Remo bin, hab ich noch kein einziges Mal in die Tiefgarage gesehen, ob mit dem Maserati alles okay ist. Also, gehe ich schnell in den Keller. Der Wagen ist eingestaubt, aber auf dem Dach hat wohl regelmäßig eine Katze geschlafen.

      Gegen Abend werde ich durch eine Waschstraße fahren. Da begegnet mir der Hausmeister. Ich frage ihn gleich, ob er mal zwischendurch die Batterie geladen hat.

      „Ja selbstverständlich, ich habe es gemacht, wie sie es mir aufgetragen haben.

      Auf der Baustelle hat sich der Denkmalschutz angesagt. Es sind drei Herren mit finsterer Miene. Sie haben sich schrecklich wichtig. „Darf ich die Herren in das Baubüro bitten?“

      Ich mache den Vorschlag, „Wir beginnen am besten damit, uns die Pläne anzusehen.“ Die Herren haben ihre eigenen Pläne dabei. Diese Pläne sind etwa vierzig Jahre alt, die Grundlage für die Renovierung, wie sie erklären.

      Das hab ich nicht so gerne, aber wir gehen sehr höflich mit einander um, zollen uns Respekt. So vergleichen wir erstmal die alten mit den neuen Plänen. Sofort stellt sich heraus, dass wohl nach dem Krieg einiges anders Renoviert wurde. Es zeichnet sich aber ein Weg ab, der wohl ein Kompromiss sein wird. Da geht die Türe auf und Angelina steht im Türrahmen.

      Den Herren geht das Herz auf. Ich stelle Angelina vor und sie fragt, ob sie sich dazu setzen dürfe, sie würde auch bestimmt nichts sagen. „Aber natürlich!“, meint der Chef der Kommission. Sie rollt mit den Augen und tut so, als findet sie alles toll, was die Herren meinen. So gelingt es mir auch, so manche bauliche Auflage streichen zu lassen. Nach zwei weiteren Stunden, verabschieden sich die Herren mit den Worten,

      „Sehe sie so schlimm sind wir doch gar nicht.“ Angelina lächelt die Runde und meint, „Sie sind aber auch sehr sympathisch.“

      Beim Hinausgehen stolpern die Herren fast über ihre eigenen Füße, so hat sie ihnen den Kopf verdreht. Als sie gegangen sind, meint sie, „Das

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