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gib mir die Tasche.“

      „Der junge Mann hat dir aber besonders gut gefallen.“

      „Ich gebe zu, so was bekommt man nicht alle Tage zu sehen“, meint Barbara.

      Unser Boot wurde bereits von einem Angestellten des Hotels geputzt und war nun startklar. „Nur tanken müssen wir noch, das war so vereinbart.“

      „Wir werden uns die Regatter vom See aus ansehen und vielleicht zum Mittagessen irgendwo an einem schönen Strand anlegen.“

      „Gute Idee“, meint Barbara. Sie setzt sich noch einen Strohhut auf und dann legen wir ab. Wir tuckern so gemütlich vor uns hin und beobachten die Vorbereitungen für die Wettfahrt. Eine kaum überschaubare Menge toller Boote sind zum Wettkampf angetreten. Durch das Fernglas haben wir einen super Überblick. In einer halben Stunde ist Start, einige können es kaum noch erwarten und kreisen schon um die Startlinie um eine gute Position einzunehmen. Andere wiederum trainieren noch das Handling mit ihrem Boot.

      „Wir sollten auch mal mit einem Segelboot eine Ausfahrt machen, hier gibt es wirklich schöne Boote zu mieten.“ Barbara kann sich dafür nicht begeistern. Sie meint: „Da liege ich lieber in der Sonne und genieße das Leben. Mit einem Glas Champus in der Hand.“

      „Ich lasse dich jetzt mal ein Stückchen hinterher schwimmen.“

      „Viel zu kalt“, meint Barbara. „Das ist nichts für das Kind.“

      „Du willst wohl jetzt unbedingt ein Kind?“

      „Warum nicht?“

      „Aber ich will keinen Kinderstress, wenn es kommt gut, aber wenn es nicht kommt auch gut.“

      „Ach, so siehst du dass?“ Barbara erregt sich heftig und schimpft gleich weiter:

      „Wo hast Du eigentlich gedacht, dass wir mal wohnen werden? Hier steht eine dringende Frage im Raum. Wie sollen unsere Kinder mal erzogen werden? Italienisch, Deutsch, was glaubst Du denn?“

      „Jetzt sprichst Du schon von Kindern. Wie viele willst Du denn?“ Meine ich.

      „Auf jeden Fall einen Buben und anschließend noch ein Mädchen.“

      „Hast Du schon ein Rezept, wie man das anstellt?“

      „Nein dass nicht, ich hörte nur, dass man viel üben soll.“ Nun muss Barbara lachen. Dann unterbrechen wir unsere Diskussion um den Start der Boote zu beobachten. Ein Kanonenschlag, wurde zum Start gezündet. Das Feld rauscht zügig ab, schon bald haben wir sie aus den Augen verloren.

      Wir tuckern noch eine Stunde in der Bucht umher. Barbara war das zu langweilig und bat mich umzukehren. Ich gab das Boot beim Vermieter zurück und schlendere nun mit Barbara gemütlich in Richtung unseres Hotels.

      „Was machen wir nun eigentlich mit dem angebrochenen Tag?“, frage ich so nebenbei.

      „So richtig faulenzen“, meint Barbara.

      Wir beschlossen einige Läden nach einem Anzug zu durchforsten. Ich wollte einen leichten Sommeranzug. Barbara sollte ein leichtes Kostüm bekommen. Wir wollen in Brixen doch ordentlich erscheinen. Anneliese hatte uns zur gemeinsamen Besprechung wegen des Neubaus gebeten.

      „Muss ich bei Anneliese eigentlich Eifersüchtig sein?“ Fragt Barbara.

      „Nein, auf keinen Fall, sie ist eine echte Kameradin, du wirst mal froh um sie sein, wenn du Hilfe mit den Kindern brauchst.“

      „Du Ekel, Du wirst mich doch nicht alleine mit den Kindern in Brixen sitzen lassen?“

      „Aber in Italien hab ich meine Arbeit und meine Brötchengeber. Entschuldigung, mein Handy klingelt.“

      „Kannst Du nicht einmal dein Handy im Hotel lassen? Niemals haben wir Ruhe davon.“

      Es ist Giovanni, ich bin erstaunt und frage: „Wie geht es Dir altes Haus?“

      „Wir wollen nun doch die Villa in San Remo in Angriff nehmen, da dachten wir an Dich, wehr kennt sie besser als Du?“

      „Was wollt ihr denn daraus machen? Vielleicht ein Edel-Puff?“

      „Aber ich bitte Dich. Es wird eine hoch herrschaftliche Villa, wir haben schon einen Käufer dafür.“

      „Das hört sich gut an.“ Meine ich entspannt.

      „Wann kannst Du dort sein?“

      „Geht es übermorgen?“

      „Ja das ginge, gegen elf an der Baustelle.“

      „Abgemacht!“ Meint Giovanni.

      „Wo geht es jetzt wieder hin?“, fragt Barbara genervt. - „Du willst also mit dem alten Gauner zusammen arbeiten?“ „Warum nicht, ich kenne seine Trix, davon abgesehen, er hat mich nie wirklich betrogen. Alle seine kleinen Gaunereien, hab ich schnell durchschaut. Außerdem kommen wir endlich wieder in die Wohnung, du kennst sie ja kaum noch.“

      „Wir werden noch der Zugehfrau Nachricht geben, damit alles sauber ist.“

      „Also das heißt wieder mal packen.“ Bei Barbara fällt die Laune in den Keller.

      „Ich bin nun mal ein Zigeuner, es treibt mich immer wieder an einen anderen Platz.“

      „Ich will aber endlich mal wo bleiben.“, meint Barbara.

      „Wenn wir mit der Baustelle in San Remo beginnen, sind wir mindestens für ein Jahr dort.“

      „Na, hoffentlich, wird es nicht länger“, entgegnet Barbara gereizt.

      „Du kannst dann mit dem Mercedes deine Ausflüge machen und die Gegend kennen lernen. Oder willst Du mal wieder deine Schwester besuchen, dann bring ich dich nach München. Du kannst dann den Wagen mitnehmen und später nach San Remo nachkommen?“

      „Die Idee ist nicht schlecht.“ Barbara beginnt zu lachen.

      „Wie kommst Du dann weiter?“, fragt Barbara.

      „Das wird sich ergeben, notfalls nehme ich einen Leihwagen.“

      „Wir müssen unbedingt einen Laptop mitnehmen, damit wir immer erreichbar sind.“ „Das fehlt ja gerade noch, dass du dann am Abend vor diesem blöden Ding sitzt und E-Mail sendest.“

      „Warum bist Du denn so böse, sei doch froh, wenn sich etwas tut.“

      Als wir in das Hotel kommen, liegt schon Post für uns bereit. „Die zwei Briefe sind für mich“, und schon hat Barbara sie gegrapscht.

      „Erwartest Du denn Liebesbriefe?“ Fragt sie mit einem Hintergedanken.

      „Nein aber diese zwei sind von Betti und deshalb für mich.“

      „Glaubst du etwa, es hat sich für Betti die Welt verändert?“

      „Nein, sicher nicht, aber vielleicht hat sie endlich einen richtigen Freund gefunden.“ „Komm lass uns in die Lounge gehen, ich bestell uns noch einen Cognac.“

      „Nein, mir lieber einen Gin Tonic. Okay?“

      Wir suchen uns eine ruhige Ecke und vertiefen uns in die Post. Ein Steuerbescheid aus München, da hab ich schon lange drauf gewartet. „Sie langen ja ganz schön hin“, grummle ich vor mich hin. „Könntest du dich bitte leise mit deiner Post befassen, ich möchte nämlich lesen.“ „Vielleicht doch besser einen Cognac?“

      „Lass mich jetzt endlich in Ruhe.“ Eigentlich bin ich gerade in der Stimmung sie ein wenig zu ärgern. Entschließe mich aber doch besser die Ruhe zu bewahren. Ein dickes Kuvert aus Brixen, unendlich viele Fragebogen und Verwaltungsbögen. Das hab ich nun davon, dass ich unbedingt dort bauen will.

      „Betti will ihren Anteil am Objekt in Bar ausgezahlt haben.“, kommt es von Barbara.

      „Ich dachte, wir wollen schweigen“, erwidere ich.

      „Entschuldige, aber ich musste es sagen.“

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