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schilderte mir Doktor B., dass er auf Wunsch seiner Frau während der kirchlichen Trauung eine enge Kette um seinen Penis zu tragen hatte. Es fiel mir ausgesprochen schwer mir dies vorzustellen. Eines schönen Tages, es war an einem Freitag, als Doktor B. gerade mit mir sprach, kehrte seine Frau von ihrer wöchentlichen Shoppingtour aus Wiesbaden nach Hause zurück. Daraufhin bat mich Doktor B. am Apparat zu bleiben, er würde das Gespräch in seine Bibliothek legen. Allerdings kam er nicht mehr dazu, denn seine Frau belegte ihn, nachdem sie das Haus betreten hatte, dermaßen mit Beschlag, dass heißt sie hetzte ihn, in einem Ton, der einem Dragoner zur Ehre gereicht hätte, von einem Eck in das andere. Als erstes war der Rotwein aus dem Keller zu holen, offensichtlich erwarteten Doktor B. und seine Gattin des Abends Gäste, allerdings war dieser Gang in den Keller viermal fällig. Anschließend scheuchte sie ihren Mann nach draußen, um den Wagen zu entladen.

      So sehr sich Doktor B. auch bemühte, seine Frau empfing ihn nach jedem Gang mit immer heftigeren Schimpftiraden. Wie bereits erwähnt bemängelte Doktor B., dass die Dominanz seiner Frau in der letzten Zeit etwas nachgelassen habe. Es mag ja sein, dass ihr Interesse an körperlichen Demütigungen zu wünschen übrig ließ, allerdings die verbalen Tiefschläge dieser Dame saßen sehr treffsicher, so dass ich mir eine Steigerung nur schwerlich vorstellen kann.

      Es mag sein, dass ich das Pferd von hinten aufgezäumt habe, aber sowohl Alexander, als auch Doktor B. waren äußerst interessante und kultivierte Gesprächspartner. Ich gebe gerne zu ihre Vorlieben mögen auf den Einen oder Anderen befremdlich wirken. Aber im Gegensatz zu sehr vielen der noch folgenden Männer, waren beide eben auf ihre ganz besondere Art Highlights und gehören bestimmt nicht an das Ende dieses Buches.

      Zu Doktor B. wäre noch zu bemerken, dass nachdem ich seine Gattin sozusagen als Ohrenzeugin erleben durfte, ich mir nun sicher bin, dass er an seinem Hochzeitstag besagte Kette getragen hat.

      * * *

      Farblos

      Albert war gänzlich ohne Flair geboren. Seinem Dialekt nach zu urteilen musste er aus dem Nürnberger Raum kommen. Die erste Frage, die er mir stellte war, ob ich denn große Titten hätte, mein übriges Aussehen interessierte ihn nicht wirklich. „Ja Albert,ich habe Körbchengröße 90 E“.

      Ich hatte den Eindruck, dass ihn diese Antwort sehr glücklich machte. Er grunzte mehr oder weniger unverständlich in das Telefon, dass er große Titten lieben würde. Auf meine Frage, wie er denn aussehen würde kam folgende Antwort von Albert:

      „Ja, das ist schwer zu sagen, wie soll ich mich beschreiben.“

      Eigentlich wollte ich ihm antworten, wenn er es nicht genau wüsste, solle er doch in seinem Ausweis nachsehen. Ich unterließ diese Antwort jedoch, ich glaube sie hätte Albert zu sehr verwirrt. Im Großen und Ganzen war das Gespräch mit Albert so schwierig wie der Turmbau zu Babel.

      Nachdem sich seine erste Frage auf meine Titten bezogen hatte, fragte ich Albert meinerseits was er in Sachen Sex bevorzugen würde. Seine Antwort kam prompt:

      „Alles!“

      „Oh wie schön, auch SM?“

      Albert darauf: „Ja klar!“

      Ich muss Albert zu Gute halten, dass er vermutlich nicht genau wusste wovon er sprach.

      Ich versuchte es anders herum, ich fragte ihn ob er französisch lieben würde, den Ausdruck „oral“ hätte er wahrscheinlich für eine Infektionskrankheit gehalten.

      Alberts Antwort war ein ganz entschiedenes „Nein“. Er mochte lieber lecken! Dann offenbarte mir Albert, dass er einmal „ARAL“ ausprobieren wolle. Bei jedem Anderen hätte ich angenommen dass es sich um einen Fehler in der Aussprache handeln würde. Bei dem Eindruck den ich allerdings von Albert hatte, bin ich mir nicht sicher ob es sich bei ihm um den erwähnten Fehler in der Aussprache handelt, denn ein Tank ist bekanntlich ja ebenfalls rund...

      Nach diesem Vorspiel offenbarte mir Albert, dass er eigentlich eine feste Beziehung suche. Oh, wunderbar man konnte über Dinge sprechen wie beispielsweise Sport.

      „Ach ja Albert, treibst du eigentlich Sport?“

      „Ja,“ kam es wie aus der Pistole geschossen, „ich mag Muschi lecken!“

      Ich stellte mir gerade vor, dass diese Sportart bei allen olympischen Spielen wohl der absolute Renner wäre, vor allem was den Publikumszulauf und natürlich auch die Quoten bei Liveübertragungen im Fernsehen betraf. Allerdings kam Albert nicht mehr dazu, mir den Reiz der von ihm ausgeübten Sportart näher zu bringen, denn eine mehr als resolute weibliche Stimme forderte ihn in auf augenblicklich das Telefon aus der Hand zu legen.

      Ich frage mich bis heute, wie Albert diese Dame in die von ihm angestrebte feste Beziehung mit eingebunden hätte.

      Albert stand stellvertretend für die Männer, die weder einem Fetisch zuzuordnen waren, noch der manchmal außerordentlich reizvollen Welt der Unterwerfung. Auch waren diese Männer ohne Witz, im Großen und Ganzen waren sie wie gesagt farblos. Eine Freundin hat mich einmal darauf angesprochen, sie wollte wissen, ob es bei all den Männern vielleicht doch einige geben würde, die mich reizen würden.

      Da ich eher auf den Typ Wesley Snipes bzw. Vin Diesel stehe, eher nicht. Um es klar und deutlich auszudrücken lieber Marylin Manson als Hansi Hinterseer.

      Sicherlich im Nachhinein betrachtet, wirkte Albert etwas schwerfällig, nicht unbedingt weltgewandt, vielleicht auch etwas schüchtern. Aber Albert war eher noch eine angenehme Ausnahme im Gegensatz zu einigen seiner Geschlechtsgenossen die Sie im Weiteren Verlauf kennen lernen werden.

      * * *

      Es war immer wieder verblüffend, was Männer für selbstverständlich hielten. Selbstverständlich war die Frau immer nass, geil und natürlich auch immer willig. Dieser Zustand hatte natürlich 24 Stunden anzudauern, und dies sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr!

      Selbstverständlich war natürlich auch die Tatsache das der erste Fick – verzeihen Sie mir die Ausdrucksweise – natürlich ohne Kondom stattfand. Hierbei war erstaunlich, dass fast jeder Mann aus den neuen Bundesländern an einer Latexallergie litt!

      Auch hatte die Frau stets mehrere Vibratoren, Dildos und Liebeskugeln parat zu haben, selbstverständlich auch eine Freundin. Wenn momentan keine Freundin parat war, könnte man aber auch jederzeit eine Nachbarin dazu bitten!

      Selbstverständlich war auch, dass die Frau in einer festen Beziehung lebte, am besten verheiratet! Sie werden sich fragen, warum dieser Umstand für die Männer von so immenser Bedeutung war. Ganz einfach, eine Frau die in einer festen Beziehung lebt, wurde nicht so schnell lästig. Keine unnötigen Anrufe oder SMS.

      Allerdings eine Frau, die in einer Beziehung lebte, hatte auch irgendwo den zu einer Beziehung gehörenden Mann. Auch diese Tatsache war den meisten Männern vollkommen egal. Weitaus tragischer war für mich, dass Frauen die in einer Beziehung lebten, meist auch Kinder hatten.

      Auch dieser Umstand kümmerte die Männer wenig oder überhaupt nicht. Sie nahmen es billigend in Kauf, falls sich die Frau auf den Deal eingelassen hatte, ihren Kindern über den Weg zu laufen! Im Klartext gesagt, es interessierte keineswegs, wenn beispielsweise die achtjährige Tochter von der Schule nichtsahnend nach Hause zurückkehrte während Hugo gerade dabei war seine erbärmlichen Klimmzüge auf ihrer Mutter zu vollführen.

      Genauso selbstverständlich war für einen Großteil der Männer, dass die Frau auch jederzeit einen fahrbaren Untersatz parat hatte. Aus einem ganz einfachen Grunde, viele der Männer standen auf Parkplatzsex, auch wenn sich in ihrem Besitz weder Auto noch Führerschein befanden, oder ihr Führerschein gerade eine Kur in Flensburg machte. Dies hieß, die Männer wollten abgeholt und natürlich wieder nach Hause gebracht werden.

      So auch Eberhard, allerdings hatte er noch nie einen Führerschein besessen, infolgedessen auch kein Auto. Er konnte zwar ein Fahrrad sein Eigen nennen, aber für die Aktivitäten die er anstrebte war das etwas ungeeignet. Wie gesagt Eberhard wollte gegen 2:00 nachts abgeholt werden, und natürlich auch wieder nach Hause chauffiert werden. Eberhard

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