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und feuerte.

      Aber Farley war schneller.

      Blitzartig hatte er seinen Colt aus dem Holster gezogen und noch annähernd im selben Moment die Waffe abgefeuert. Es war ein guter Schuß.

      Der Mexikaner bekam eine Kugel mitten in die Brust. Sein Oberkörper wurde nach hinten gerissen, der Schuß, der sich aus seinem Revolver löste, ging in den blauen, wolkenlosen Himmel.

      Farley warf sich sofort zu Boden.

      Noch im Fallen feuerte er ein zweites und drittes Mal, während dort, wo er sich noch vor wenigen Sekundenbruchteilen befunden hatte, das Blei aus den Waffen der anderen nieder-regnete.

      Einer der Kerle sank getroffen zu Boden. Er schrie und hielt sich die Schulter, aber er lebte noch.

      Farley rollte sich ab, kam dann schnell wieder hoch und rettete sich mit einem Hechtsprung hinter einen etwa Hüfthohen, glatten Felsen. Die Kugeln prasselten gleich darauf in seine Richtung.

      Manche der Geschosse prallten vom massiven Gestein ab und wurden zu tückischen Querschlägern.

      Diese Männer hatten irgendetwas mit Rogers - oder Mortimer, wie er sich jetzt wohl nannte - zu tun. Welches Motiv konnten sie sonst haben, ihn - Farley - umbringen zu wollen?

      Rogers war ein käuflicher Killer, dem ein Menschenleben kaum soviel wert war, wie er in einer Pokerpartie zu ver-spielen pflegte.

      In Tucson hatte Rogers zwei Männer umgebracht. Keiner wußte weshalb, aber es gab genug Zeugen.

      Irgendjemand hatte dafür bezahlt Möglicherweiserweise arbeiteten Rogers und diese Wölfe im Augenblick für den selben Auftraggeber...

      Als der Geschoßhagel etwas nachließ, wagte Farley sich kurz aus seiner Deckung heraus.

      Aber das war ein Fehler.

      Noch bevor er einen Schuß abgeben konnte, spürte er im linken Arm plötzliuch einen Schmerz. Der Blondschopf hatte ihn erwischt!

      Farley feuerte noch einen schlecht gezielten Schuß ab, bevor er schleunigst wieder den Kopf einzog und sich hinter dem Felsen verbarg.

      Der Ärmel seiner Jacke hatte sich an einer Stelle rot verfärbt. Ein kleines Loch war zu sehen. Schwer zu sagen, ob es nur ein Streifschuß war, oder ob die Kugel noch im Fleisch steckte!

      Farley hörte das Wiehern der Pferde.

      Und dann Schritte.

      Da kam jemand heran!

      Farley tauchte hinter seiner Deckung hervor und sah den Blondschopf bei den Pferden. Dieser schoß augenblicklich auf den Marshal, aber er traf nicht. Die Kugeln gingen dicht über Farleys Kopf.

      Eine riß ihm den Hut herunter.

      Farley feuerte zurück, aber der Blondschopf war bereits wieder hinter seiner Deckung verschwunden.

      Die Kugel, die Farley ihm hinterher sandte ging ins Nichts.

      *

      Farley harrte in seiner Deckung aus und nutzte die Gelegenheit, seinen Revolver nachzuladen. Zu seinem Pferd konnte er nicht. Wenn er dorthin lief, kam er direkt durch die Schußbahn des Blondschopfs.

      Und das konnte nur tödlich für ihn enden.

      Er mußte also ersteinmal abwarten.

      Eine Patrone nach der anderen schob er in die Revolvertrommel und klappte sie dann zu.

      Dann vernahm er Schritte von hin hinten.

      Einer der Wölfe mußte einen Bogen geschlagen haben und arbeitete sich jetzt von der anderen Seite heran.

      Die unzähligen Felsbrocken, die hier wie ausgestreut lagen boten ihm dabei ideale Deckung.

      Ein schuß donnerte und traf dicht neben Farley auf den Stein. Farley feuerte zurück, aber sein Gegner war sofort wieder verschwunden.

      Er mußte schleunigst aus dieser Lage verschwinden, das war jetzt für Farley keine Frage mehr. Hier war er im Augenblick wie auf dem Präsentierteller.

      Er schnellte also hoch, feuerte noch einmal und rannte dann in geduckter Haltung vorwärts, um sich hinter den nächsten Felsen zu retten.

      Dann spürte er, wie er im Rücken getroffen wurde. Es war an der rechten Seite. Er spürte einen grausamen Schmerz, der seinen ganzen Körper zu durchfluten schien...

      Farley taumelte, stolperte noch einge Schritte vorwärts und kam dann hart zu Boden.

      Er wollte sich herumdrehen, aber da waren sie bereits über ihm. Einer trat ihm mit dem Stiefel auf das Handgelenk, so daß er die Waffe losließ.

      Er sah auf und blickte in die Revolvermündungen seiner Gegner.

      Sein Colt wurde mit einem Fußtritt ein paar Meter weit weggekickt. Einer der Wölfe spannte den Hahn seiner Waffe, hob sie etwas und zielte auf Farleys Kopf.

      "Laß das, Parry!" zischte der Blondschopf.

      "Aber warum? Er hat Delgado auf dem Gewissen!"

      "Halt's Maul, Parry. Delgado war doch nur ein dreckiger Mexikaner!"

      Der Mann, der Parry hieß, schien die Welt nicht mehr zu verstehen.

      "Er war einer von uns!"

      "Und wenn schon!"

      Parrys unrasiertes Gesicht wurde zu einer finsteren Maske.

      Er sah auf den am Boden liegenden Farley herab. Seine Augen funkelten bösartig.

      "Dreckskerl!" zischte er und verpaßte Farley einen brutalen Tritt in die verletzte Seite.

      Farley stöhnte auf.

      "Er wird sterben", erklärte dann der Blondschopf. "Schon deshalb, weil er offensichtlich zuviel weiß."

      "Dann sind wir uns ja einig!" versetzte Parry schneidend.

      Der Blondschopf nickte.

      "Aber vorher will ich von ihm wissen, wie er auf unsere Spur gekommen ist!"

      "Vielleicht ist er ja wirklich nur hinter Mortimer her...", meldete sich jetzt der Dritte.

      Der Blondschopf zuckte mit den Schultern.

      "Das wird sich erweisen, Männer. Aber wenn die schon einen Marshal hinter Mortimer herschicken, heißt das, daß wir alle in Gefahr sein können..." Er grinste zynisch. "Es gibt Methoden, die Wahrheit herauszufinden, Marshal!" wandte er sich dann an Farley. "Es liegt an Ihnen, wie leicht Ihr Tod wird, Mister!"

      Die Behandlung, die Farley jetzt zu Teil wurde, war alles andere als freundlich.

      Er bekam noch einen Tritt in die Seite, diesmal von dem Blondschopf.

      Sie durchsuchten ihn eingehend, fanden den Steckbrief und den Haftbefehl. Den Inhalt seiner Geldbörse teilten sie kurzerhand untereinander auf.

      Der Blondschopf sah nachdenklich auf den Steckbrief. Er schien nicht viel damit anfangen zu können.

      Schließlich reichte er ihn an Parry weiter.

      "Hier!" meinte. "Du kannst doch lesen, oder?"

      "Es geht. Bin vielleicht etwas aus der Übung."

      "Sag uns, was da drauf steht!"

      Es dauerte eine Weile, dann meinte Parry: "Unser Freund Mortimer - oder Rogers - scheint ein bunter Hund zu sein!

      Wird in drei Staaten wegen mehrfachen Mordes gesucht! Wenn ihr mich fragt: Es war nicht besonders klug vom Boß, so einen anzuheuern!"

      Der Blondschopf zuckte mit den Schultern.

      "Er wußte es wohl nicht. Außerdem - weshalb sollen wir uns den Kopf vom Boß zerbrechen?"

      "Auch wieder wahr..."

      Parry zerknüllte den Steckbrief und warf ihn in den Staub.

      Der Blondschopf wandte sich wieder an Farley.

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