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nach, die Lücke klafft wie ein hohler Zahn in der Nische wo einst die Waschtrockenkombination stand.

      “Wodka, Elisa”, sagt Lea, “das hat wenigstens Mama so erzählt. Ich habe sie kurz kontaktiert.”

      “Lea...!”

      “Ist schon okay ich verschwinde, wenn du Schwimmen gehst hast du sicher auch nicht mehr an.”

      Viel warmes Wasser schmeichelt seiner Haut und ein Drink unter prickelndem Strahl ist sicher eine neue Dimension in seinem Leben, keine Schlechte bemerkt er, und wie das Down in den Ausguss spült. Natürlich kann er gleich noch in Windeseile den Text sich reinziehen und dann bei dieser Kommissarin vor der Tür stehen und alles mit ihr durchgehen... könnte, könnte! Einen riesen Korb auf seinen Notsitz laden! Oder von einem Hünen der seine Rechte demonstriert sein Gebiss präpariert bekommen!

      Er stellt das Wasser auf kalt, eiskalt und erscheint irgendwann zwischen Strophe eins und zehn mitten im Heavy Metal zwischen Knoblauch und Oreganodüften bei Lea und dem fleißigen Joseph. Er darf sogar noch wählen zwischen Thunfisch, Salami und Spinat. Heute geht nichts mehr, also klappt er den Teigdeckel unpoetisch zusammen und verzieht sich mit der Schachtel auf seinen Sessel. Jongliert die Käse überbackene Pappe erfolgreich über seinen Norwegerpullover und genießt den Geschmack gleich Null. Das muss nicht an dem Pizza-Gigolo liegen. Das kann auch die Gänsehaut sein die er bei seinen zurückschweifenden Gedanken an diesen Morgen bekommt: …so, der Regierungspräsident wird fickerich. Wahlen stehen an und diese Schule ist sein privates Lieblingskind was er ins Leben rief, um ganz neue Wege in der Schulpolitik aufzuzeigen. Elisa Emilian, warum hast du dich da rein zerren lassen? Warum ist das Streetworker-Café wirklich abgebrannt? Und warum stand der Stadtdirektor unvermittelt neben ihm in den Trümmern und hat ihm ohne Umschweife neue größere Räume angeboten, sogar verkniffenen Auges mit einem Etat gewunken?

      Bei einem zweiten Wodka widmet er sich mit seiner Brille, die er verstohlen an die Oberfläche befördert den drei Fällen der Soko 9350, bis ihm die Augen zufallen.

      6

      Rebecca Eden genieß den täglichen Spaziergang von der Aderstraße zum Polizeipräsidium am Jürgensplatz. Zwar sind die ersten Meter trist und egal in welche Richtung man sich bewegt, bläst einem, ein rauer Wind entgegen zwischen den Häuserreihen, aber hat man das LVA Gebäude auf der Linken passiert wird der Weg angenehm. Sie überquert die Friedrichstraße und lässt den Graf Adolfplatz rechts liegen, dann taucht sie in den Park des Schwanenspiegels ein. Hier ist die Zeit mitten in der City anders getaktet.

      Der Alte mit der Baskenmütze irrt wie jeden Morgen murmelnd durch die Anlage. Wenn erst die Sonne ihre volle Kraft am Mittag erreicht hat wagen sich die ausgesetzten Schmuckschildkröten wieder auf den umgestürzten Stamm im Wasser und recken wie Schindeln übereinanderliegend die Köpfe in die Luft. Sie geht über die kleine Brücke und betritt die Wasserstraße. Einziges Parkeldorado in Düsseldorf und Geheimtipp, denn die dem Park zugewandt Seite ist für jedermann frei und verlangt nicht nach dem Anwohnerparkausweis, jedoch nicht ohne Tücken.

      Am Portal im Präsidium trifft Rebecca der Montagmorgen mit voller Härte. Sie ist weder ausgeschlafen noch gut gelaunt. Auch die fröhliche Bettina die sie auf dem Gang findet und mit der sie gemeinsam das Büro der Soko betritt ändert da wenig. Rebecca steckt noch die Fahrt in die Eifel zu den Eltern des toten Mädchens in den Knochen. Karsten und Bettina hatten sich erfolgreich gedrückt, so übernahm sie es selbst den unangenehmen Part und anschließend die Begegnung mit ihrem Ex-Mann zu Hause.

      “Ich würde mich nur zu gerne bei Emilian auf die Couch legen”, sagt Bettina.

      “Du meinst für ihn”, sagt Rebecca.

      “Na ja, das Ergebnis wäre das Selbe”, trällert Bettina. “Weißt du eigentlich, dass viele Therapeuten es mit ihren Patientinnen treiben? Sie versetzen sie in Trance, und zwar, so dass die Frauen es nachher nicht mehr wissen oder suggerieren ihnen, dass sie an Wahnvorstellungen leiden, und dass dies nun wieder normal ist, weil die meisten Frauen sich in ihren Arzt verlieben”, sagt Bettina.

      “Klar”, bestätigt Rebecca mit wenig Ernst in der Stimme, “sie haben schließlich das Rüstzeug dazu.”

      “Ich habe von ihm geträumt. Er stand plötzlich mit einer Flasche Champagner vor der Tür und hat gleich auf dem Sofa losgelegt.”

      “Auf meinem Sofa saß Robert und hat die halbe Nacht mit mir über das Outfit unserer Tochter diskutiert, dabei finde ich ihre Schulnoten viel erwähnenswerter. Nach der Flasche Roten fiel er auf die Seite und ich war genötigt ihm heute Morgen ein Katerfrühstück zuzubereiten.”

      “Oje, aber stell dir vor, Rebecca, nur einmal von ihm therapiert werden”, haucht Bettina weich.

      “Da musst du dich in eine ziemlich lange Schlange hyperventilierender bedeutungsschwerer Upperclass-Gattinnen stellen.”

      “Wie?”

      “Der Mann ist ein Nobel-Accessoire und macht auf sozialverträglich”, sagt Rebecca.

      “Wie kommst du darauf?”, erkundigt sich Bettina.

      “Ich habe vor 5 Minuten bei ihm angerufen. Die Mailbox seines Handys ist voll, in seiner Praxis bewacht eine Löwin sein Walhalla während er, wie sie freundlich lispelt, auf einem Exklusivtermin tanzt. Zu Hause meldet sich ein super junges Ding und erklärt dir, er hätte sich schon am frühen Morgen aus dem Haus bewegt und er bleibt sicher lange weg, denn er hat ihr zum Vertreib der Langeweile seine Kreditkarte hinterlassen.”

      Berthold grüßt kopfnickend, grient verdächtig.

      “Morgen Berthold. Verdammt was riecht denn hier so?”, fragt Rebecca, “reiß doch wenigstens Einer die Fenster auf! Weißt du wie ich das nenne?”

      “Was?”

      “Einer Frau die Kreditkarte aushändigen”, sagt Berthold quengelig.

      “Leichtsinnig!”, antwortet Elisa.

      Rebecca katapultiert mit einem Ruck den Ledersessel rum. “Herr Emilian, Ihre Art in mein Leben zu platzen ist nicht gerade sehr loyal!”

      “Ich habe ihm die Pfeife erlaubt”, wirft Berthold rasch ein.

      Bettina stöhnt, “oh Mist!”

      “Weißer Rauch wäre mir lieber”, meint Rebecca. Aus lässiger Position, ein Fuß weit auf den Oberschenkel gezogen sieht Elisa sie an, lacht stillvergnügt in sich hinein. Sie grübelt über sein Dresscod. Am Sonntag erschien ihr sein irisches Auftreten normal, heute jedoch hätte sie einen Mann im Anzug erwartet.

      Elisa schiebt den Strickbund tiefer, dann klopft er die Pfeife penibel und mit voller Aufmerksamkeit im Aschenbecher aus. “Pardon, es ist ein öffentlicher Raum, ich habe mir die Wartezeit vertrieben. Übrigens, aus Norwegen.”

      “Wie bitte?”

      “Sie wollten doch wissen woher der Pullover stammt”, sagt Elisa.

      “Hat Sie nichts im Bett gehalten?”, fragt Rebecca.

      “Haben Sie schon einmal auf der Bank im Hof genächtigt?”

      “Über die Vorzüge eines Hofes verfüge ich nicht.”

      “Schade. Der Mörder ist Bachmann.”

      Das sorgt für einiges an Verblüffung im Raum die von Rebecca unterbrochen wird, “hätten Sie nicht zur Vorwarnung ihr rostiges Erkennungsmerkmal draußen abstellen können?”

      “Das war ein Leihwagen und außerdem hat mich die Bulldogge nicht auf das Gelände gelassen, ich musste mir draußen einen Parkplatz suchen. Jetzt möchte ich diese Kati sehen”, sagt Elisa.

      “Kati? Kathleen!”, präzisiert Rebecca.

      “Kati!”, wiederholt Elisa energisch, “oder ist das ein Tippfehler?” Elisa hat den Bericht aufgeschlagen und zeigt auf einen Absatz. “Ein einziges Mal kommt der Name Kati vor. Ist

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