Скачать книгу

begann diesen Beruf zu hassen und setzte sich damit unter Druck. Was zur Folge hatte, das er immer unzufriedener wurde und den Alkohol auch als Erleichterung hin und wieder einsetzte.

      Nach sechs Jahren, als Geselle, belegte er einen Vorbereitungs - Kurs zum Meister, den er auch bestand.

      In dieser Zeit ging die Beziehung zu seiner ersten Freundin zu Ende. Er begann regelmäßig zu trinken Konflikttrinken*), und es wurde ihm schon bewusst, das irgend etwas nicht in Ordnung war.

      Geselligkeitstrinken* :

      Beim geselligen Beisammensein wird das Trinken von Alkohol ganz allgemein erwartet. Beispielsweise sind 85 Prozent der Bevölkerung der Meinung, das es zum guten Ton gehört, das man für Gäste immer alkoholische Getränke bereithält. Noch mehr als gemeinsame Mahlzeiten stärkt gemeinsames Trinken die sozialen Bindungen von Menschen, weswegen man Alkohol auch als „soziales Schmiermittel“ bezeichnet. Bei einer Reihe von Festlichkeiten ist Alkohol ein wesentlicher Teil oder zumindest ein unverzichtbares Anhängsel Beispiele hierfür sind das gemeinsame Erheben des Glases, das sich Zuprosten, Trinksprüche und Anstoßen.

      (Quelle Lindenmeyer „Lieber schlau als blau“)

      *Konflikttrinken:

      Die Abhängigkeit besteht darin, das der Betroffene in ganz bestimmten Situationen zu einem Suchtmittel greift, da er über keine anderen Lösungs- oder Bewältigungsmöglichkeiten verfügt. Es kann sich sowohl m Probleme handeln, die der Betroffene mit sich selbst hat, als auch um Konflikte, die er mit seiner Umwelt hat. Ohne die Wirkung eines Suchtmittels fühlt sich der Betroffener hilflos und ohnmächtig. Er beschreibt seinen Suchtmittelkonsum nach dem Motto „Immer wenn..“

      (Quelle Lindenmeyer „Lieber schlau als blau“)

      Thomas Hochzeit und die Geburt der Tochter

      1990 während der Weltmeisterschaft in Italien lernte Thomas seine erste Frau, Marion, kennen. Die Beziehung war zu Beginn harmonisch.

      Thomas trank jetzt regelmäßig und offen. Er brauchte nichts zu verstecken, den seine Freundin tolerierte sein Verhalten und versorgte ihn teilweise auch selbst mit Alkohol.

      Nach einem Jahr zogen Marion und Thomas zusammen. Während dieser Zeit des Kennenlernens und des miteinander Lebens registrierte Thomas bei Marion Unnachgiebigkeit. Damit kam er nicht klar.

      Marion hingegen wurde schnell bewusst, das ihr Freund regelmäßig trank. Sie erlaubte ein offenes Trinken nun nicht mehr und reagierte mit Dominanz.

      1993 wurde Marion schwanger. Obgleich für Thomas seine Beziehung eigentlich starke Risse zeigte, lies er sich in eine Ehe drängen.

      Im März 1994 wurde Marions und Thomas Tochter Nadine geboren.

      Der Vater entwickelte direkt nach der Geburt ein gutes Verhältnis zu seiner Tochter. Er wickelte die Kleine und brachte sich in die Erziehung mit ein.

      Der Tod der Mutter

      1989 war bei Emelie Darmkrebs festgestellt worden. Dieser Krebs konnte trotz einer OP nicht ganz entfernt werden. Die Erkrankung seiner Mutter belastete Thomas. Die Beziehung zu ihr war innig und vertrauensvoll. Sie gab ihm soweit es ihr möglich war, Liebe und Wärme, obgleich sie nicht immer hinter ihm stand.

      Als die Enkelin geboren wird, geht es Emelie bereits ziemlich schlecht, hin zu kommt, das ihr Mann, durch die Krankheit seiner Frau, immer ungerechter und bösartiger wurde.

      Im Juni 1995 verstirbt Thomas Mutter.

      Ca. ein Jahr später lernte Thomas Vater eine neue Frau kennen, Ilse Stein, die in einer Norddeutschen Stadt wohnt. Sie war mit einem Alkoholiker verheiratet, der schließlich verstarb.

      Auch wenn Erich und Ilse relativ weit auseinander wohnten, intensivierte die Beziehung sich schnell, so das beide viel Zeit miteinander verbrachten und Ilse es auch schaffte Einfluss auf Erich zu gewinnen.

      Thomas übernimmt die Firma

      Drei Jahre nach dem Tod von Emelie, im Sommer 1998, zog der Vater sich teilweise aus dem Betrieb zurück.

      Ein notarieller Vertrag wurde geschlossen:

      Der Sohn Thomas war ab dann der Eigentümer des Betriebs, sein Vater Inhaber eines Wohnrechtes der Wohnung über der Firma, zudem bezog er ein Gehalt.

      Erich schätzte den Wert der Firma auf 950 000 DM. Dies war seine eigene Einschätzung des Firmenwertes.

      Die Grundschuld auf dem Firmengelände betrug 110 000 DM. Nur diese Summe stand in dem Vertrag.

      Die realen Schulden, die Thomas übernahm, jedoch waren mehr als doppelt so hoch. Sie lagen bei ca. 250 000 DM (Fast einhundert achtundzwanzig Tausend Euro)

      Thomas trank nun schon seit zehn Jahren regelmäßig (Spiegeltrinker*) und war überhaupt nicht in der Lage zu realisieren, was er sich auf bürdete, da die Schulden auf mehrere Verträge und Konten, auch Grundschuld mäßig auf beide Häuser, verteilt waren.

      Die Höhe des monatlichen Abtrages an die Bank lag bei ca. 2000 DM. Hinzu kamen noch die Nebenkosten des Betriebes.

      Das Wohnhaus, in dem Thomas mit seiner Familie wohnte, blieb Eigentum des Vaters, so das Thomas monatlich eine Warmmiete von 800 DM erbringen musste.

      Spiegeltrinken:

      Die Abhängigkeit besteht darin, das der Betroffene über den Tag verteilt regelmäßig Alkohol trinkt, um die Alkoholkonzentration im Blut nie unter einen bestimmten „Spiegel“ sinken zu lassen, da sonst unangenehme Entzugserscheinungen auftreten. Entzugserscheinungen können sowohl körperlich (z.B. Schwitzen, Zittern oder Erbrechen) als auch seelisch sein (z.B. Unruhe, Nervosität, Angst) Besonders deutlich erlebt sie der Betroffene morgens, wenn sein Alkoholspiegel während des nächtlichen Schlafs stark gesunken ist. Abhängige dieses Typs können lange Zeit vollkommen unauffällig bleiben. Bei entsprechend raffinierten Maximierungsstrategien merkt ihre Umwelt meist gar nicht, dass sie überhaupt „unter Stoff“ stehen, Ihr Alkoholkonsum ist insofern kontrolliert, als sie auf einmal meist nur die Menge zu sich nehmen, die sie zu Aufrechterhaltung ihres Spiegels benötigen. Darüber hinaus haben sie meist kein Verlangen danach. Räusche oder andere Auffälligkeiten durch Alkohol sind bei ihnen eher selten.

      (Quelle Lindenmeyer „Lieber schlau als blau“)

      Die Situation zwischen Thomas und Marion eskaliert

      Bei der Höhe der Belastung kann man sich vorstellen, das die Lebenshaltungskosten für die Familie nicht gerade üppig waren. Thomas musste daher wesentlich mehr arbeiten.

      Durch diese Situation blieb das Familienleben auf der Strecke. Es kam immer häufiger zu Auseinandersetzungen. Immer eingeschränkter wurde dabei auch Thomas Kontakt zu seiner Tochter.

      Durch seine Unsicherheit und wenig Selbstwertgefühl hatte Thomas nicht die Kraft sich zu Wehr zu setzen. Es ging soweit, das er bei den Auseinandersetzungen Schläge einstecken musste. Genau dieses kannte Thomas aus seiner Kindheit. Bei einem heftigen Streit mit Marion zog er sich einen Bruch des Fußes zu.

      Er befand sich in der schlimmsten Krise und Zeit seines Lebens. Da gab es Erich, der wohl merkte, das es mit „seiner“ Firma immer mehr bergab ging. Die Schuld daran gab er seinem Sohn und zeigte diesem dies auch mehr als deutlich.

      Dann waren da die hohen Schulden, mit denen Thomas nicht klar kam. Niemand, weder Vater noch Ehefrau halfen. Sie sahen anscheinend nur sich und ihn, den Alkoholiker.

      Regelmäßig oft

Скачать книгу