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des Geschehens abzusichern.

      Und schon bald darauf landeten zwei Helikopter der Flugpolizei aus Innsbruck, die mit Bergunfällen erfahrene Kriminalbeamte und ein Einsatzteam der COBRA16 an den Tatort brachten.

      „Ich bin Oberstleutnant Franz Dirnberger vom EKO17 COBRA aus Innsbruck“, stellte sich der Einsatzleiter des COBRA-Teams jetzt vor. „Und ihr seid’s die deutschen Kollegen, die anscheinend den richtigen Riecher bei dieser Suche hatten.“

      „Sieht wohl ganz so aus, auch wenn wir nur Glück und scharfe Augen hatten“, erwiderte Michael Wagner umgehend. „Ich bin PHK Michael Wagner und das ist mein Freund und Kollege EPHK Theo Stein“, stellte er sich und seinen Pilotenkameraden jetzt vor.

      „Die Reservepolizisten aus Bayern – ich hab’ schon von dir und deinen Eskapaden bei der Jagd nach den auch von uns gesuchten Falcone-Vettern gehört“, sagte Franz Dirnberger dann in Richtung von Michael Wagner.

      „Tut mir leid, dass eure Leute und die Italiener bisher nur die gräflichen Väter dieser beiden Dreckskerle gefasst haben.“

      „Danke Franz – vor allem für deine ehrliche Anteilnahme“, entgegnete Michael mit ernster Miene. Doch sofort verdrängte er die schmerzliche Erinnerung an den gewaltsamen Tod seiner Eltern wieder aus seinen Gedanken.

      „Ihr müsst nachher unbedingt noch die Aussage der Almwirtin aufnehmen“, ergänzte er dann.

      „Sie heißt übrigens Resi Kornbichler und sie hat die beiden Männer aus dem Hubschrauber gestern bei der Landung getroffen. Da sie recht pfiffig zu sein scheint, denke ich, dass sie euch eine gute Personenbeschreibung liefern kann.

      Außerdem hat sie uns alle nachher zu ’ner Brotzeit in ihre Alm eingeladen. Wir werden jedenfalls hingehen, denn wir sind schon seit heute Vormittag unterwegs und brauchen so langsam mal was zwischen die Kiemen.“

      „Okay, wir kommen mit“, antwortete Franz Dirnberger mit einem hintergründigen Lächeln sofort.

      „Wir sind nämlich auch schon seit heut’ in der Früh ununterbrochen auf den Beinen. Und eine Tiroler Brotzeit ist schließlich nicht zu verachten, zumal wenn sie von meiner Tante Resi zubereitet wird.“

      „Deine Tante? – Du kennst die Frau?“, fragte Michael Wagner überrascht.

      „Ja, ich bin nämlich in Scharnitz geboren und aufgewachsen und meine Tante Resi ist die ältere Schwester meiner Mutter. Trotz ihrer achtzig Lenze lässt sie es sich – auch nach dem Tod ihres Alois – noch immer nicht nehmen, ihre Alm weiterhin zu bewirtschaften. Bin mal gespannt, was sie sagt, wenn ich nachher durch die Tür komme.“

      „Deine Tante ist doch noch keine Achtzig, jetzt flunkerst du uns was vor. Aussehen tut sie nämlich höchstens wie Mitte Fünfzig“, meinte Theo Stein daraufhin mit erstaunter Miene.

      „Doch, ich erzähl euch keinen Schmarrn. Die Resi hat sich nur sehr gut gehalten. Die frische Bergluft, ihre Arbeit und das gesunde Essen – ihr versteht?“

      Noch während dieser überaus herzlichen Begrüßung hatten die mitgereisten Kriminaltechniker begonnen, die Leiche des Piloten zu untersuchen und anschließend auf einer Trage zu bergen, um sie gleich danach mit einem der österreichischen Polizeihubschrauber in die Gerichtsmedizin nach Innsbruck zu fliegen.

      „Gut, ich glaube wir können nach der Brotzeit hier abhauen und nachhause fliegen. Die Österreicher haben das Weitere sicher auch ohne uns im Griff,“ meinte Michael Wagner, nach einer Weile, als ihm Theo Stein direkt widersprach.

      „Nöh, mein verehrter Boss. Es wird nämlich langsam dunkel. Deshalb schlage ich vor, dass wir nachher erstmal nach Innsbruck fliegen. Warum? Nun, unsere Tanks sind nach der langen Suche zu gut dreiviertel leer.

      Wir würden die rund 150 Kilometer nach Hause zwar noch locker schaffen, aber als erfahrener Bergpilot fliege ich – trotz unserer tollen Nachtsicht-Ausrüstung – nicht gerne im Dunkeln, und schon gar nicht ohne ausreichende Spritreserven.

      Daher geht am Auftanken deines kostbaren EC-635 in Innsbruck, meiner Meinung nach, kein Weg vorbei, ehe wir uns morgen früh von dort wieder in aller Ruhe auf den Heimweg machen können.

      Im Gebirge weiß man schließlich nie, was alles passieren kann. Und da ist am Ende ausreichend Treibstoff im Tank nach meiner Erfahrung stets der Schlüssel für unfallfreie Einsätze gewesen.“

      „Ich beuge mich dem erfahrenen Bergpiloten“, erwiderte Michael Wagner schelmisch grinsend, während er Theo beim Arm nahm und zusammen mit ihm und Oberstleutnant Franz Dirnberger kurz darauf zu Resis Alm marschierte.

      „Do seid’s ja ...“, fing Resi Kornbichler gerade an, als sie den dunkelhaarigen Hünen in der schwarzen Polizeiuniform der COBRA erkannte.

      „Ja Bua, was machst du denn hier?“, fragte sie überrascht, während sie mit erstaunlichem Tempo auf Franz Dirnberger zueilte und ihn ganz fest an sich drückte.

      „I hob di ja scho so lang nimmer gseng, du Hallodri“, fügte sie dann gleich an, wobei ihr ein paar Freudentränen über ihre erstaunlich straffen Backen rannen.

      „Tja Tante, du weißt, dass ich immer dann herkomme, wenn du die Polizei zur Brotzeit einlädst“, flachste Franz Dirnberger jetzt.

      „Alter Schmarrer!“, erntete er sogleich den Kommentar seiner Tante, die sich noch immer sichtbar freute, ihren Neffen endlich einmal wiederzusehen.

      „Hoggt’s euch hi. Mögt’s oan Most dazu?“, fragte sie dann, als auch Michael Wagner schon das auf den Biertischen aufgefahrene Essen lobte.

      „Das sieht ja lecker aus, Frau Kornbichler!“ „Sehr lecker sogar“, pflichtete ihm Theo Stein sogleich bei, wobei er schon das erste Stück Tiroler Specks mit leckerem Schwarzbrot und hausgemachter Butter in seinen Mund schob. „Aber wir beide müssen noch fliegen – deshalb wär’ uns ein Mineralwasser lieber.“

      „A Kracherl mögn’s, ist auch recht. Aber den Most nehmt’s mit nach Haus. Damit eure Weiberleid aa oamoi was Gscheits zum dringa kriegn.“

      Damit wuchtete Resi Kornbichler zwei große Zweiliterflaschen auf den Tisch, die von den beiden deutschen Piloten dankend entgegengenommen wurden.

      „Sag’ mal Tante Resi, meine deutschen Kollegen haben mir vorhin gesagt, dass du die Kerle aus diesem Hubschrauber gestern Nachmittag persönlich getroffen und mit ihnen gesprochen hast. Kannst du mir das nochmal erzählen?“

      „Also guad, Bua. So um via herum ist dern ihra Hubschrauba gestern do hint auf moana Wiesn gelandt und hot mir meine Kia vojogt. I hob die Deppn dann glei zur Rede gestellt. Sie hob’n gsogt, dass Ausflügler san und nur zwoa Stund zum Wandern aufn Berg genga megn. Und fürs Parken auf moana Wiesn hoben’s mer dann 100 Euro gebn.“

      “Kannst du die zwei beschreiben – aber nur, wenn dir das jetzt nicht zu viel wird?“, fragte Franz Dirnberger einfühlsam. „Spinnst jetzt – natürlich konn i des“, antwortete seine Tante vehement.

      „Der Ältere von dene zwoa hod mir schliaßlich 100 Euro gebn.“ „War das der hier?“, fragte der COBRA-Teamchef sofort weiter, während er ein Bild auf seinem mitgebrachten Tablett aufrief. „Und hast du den Jüngeren auch sehen können?“

      „Jo, der wors. Der hod mir des Geld gebn. Und der Andere war viel jünga. Mitte Zwanzig, wenn’st mi frogst. Schwarze Schneckerl-Hoa und sonnengebräunte Haut hot er ghoabt. A richtiga Italiener hoid.“

      Jetzt war es Michael Wagner, der nach dieser mitgehörten Aussage einen Verdacht zu hegen schien. Spontan öffnete er seine Brieftasche und zog zwei andere Fotos hervor, auf denen die mutmaßlichen Mörder seiner Eltern abgebildet waren – und die er schon seit deren Identifizierung mit sich herumtrug.

      „Frau Kornbichler – schauen’s doch bitte mal hier. Könnte einer von denen der zweite Mann gewesen sein?“

      Resi betrachtete die bei der Jagd auf die Goldtransporträuber nahe Augsburg vom Hubschrauber aus geschossenen, superscharfen Fotos

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