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      Die Ergebnisse sind durchschnittlich bis überdurchschnittlich, wobei innerhalb des guten Gesamtniveaus bei einzelnen Komponenten (max. 2) unterdurchschnittliche Ausprägungsgrade vorliegen können.

       ❸ Bedingt geeignet

      Die leistungsbestimmenden Komponenten sind in der Regel durchschnittlich ausgeprägt, einige Ergebnisse (max. 3) sind deutlich unterdurchschnittlich.

       ❹ Ungeeignet

      Die überprüften Komponenten sind in ihrer Mehrzahl unterdurchschnittlich ausgeprägt.

      Eine derartige Prädikatisierung wirft natürlich verschiedene Fragen auf, erscheint aber unter dem erhobenen Anspruch – Verwendung als Entscheidungshilfe – zunächst vertretbar. Je mehr Daten und Erfahrungen vorliegen, umso aussagefähiger werden abgeleitete Schlussfolgerungen sein.

      Anhand umfangreicher Untersuchungen konnte belegt werden, dass zwischen den erhobenen psychologischen Leistungskriterien und der nachfolgenden sportlichen Entwicklung ein signifikanter Zusammenhang besteht, d.h. Sportler, die als „Besonders geeignet“ oder „Geeignet“ für die jeweilige Disziplin eingestuft wurden, haben eine erfolgreichere Leistungsentwicklung. Dies zeigt sich in der Schießleistung, in der Qualifikation für bestimmte Wettkampfhöhepunkte, in der Zugehörigkeit zu einem Kaderkreis und auch in der Einschätzung der jeweiligen Trainer.

      Für den Praktiker ist immer der trainingsmethodische Aspekt Schwerpunkt der Eignungsbestimmung. Das Training übernimmt die Rolle des Tests und ist somit die Grundlage für die Einschätzung der sportlichen Eignung. Das schließt allerdings ein, dass die leistungsbestimmenden Komponenten an Hand geeigneter Kriterien regelmäßig eingeschätzt werden, wobei zu beachten ist, dass nicht die einzelne Erhebung, sondern nur die Entwicklung konkreter Parameter über einen längeren Zeitraum von Bedeutung ist.

      Durchgeführte Längsschnittuntersuchungen belegen, dass die individuelle Trainierbarkeit der leistungsbestimmenden Komponenten ein aussagekräftiges Eignungskriterium ist.

      Aus Tabelle 6 wird deutlich, dass leistungsstarke Sportler bedeutend höhere Übungsgewinne bei gleichem Trainingsumfang aufweisen. Nicht das Ausgangsniveau, sondern die Entwicklung der leistungsbestimmenden Komponenten im Training ist für eine Talentbestimmung von Bedeutung. Demzufolge muss der Trainer den Übungsfortschritt ständig verfolgen und einschätzen.

      Nicht überall ist eine apparative bzw. computergestützte Erfassung leistungsbestimmender Regulationsvoraussetzungen möglich. Deshalb wurde für Trainer ein Beurteilungssystem entwickelt, mit dessen Hilfe ebenfalls wesentliche Informationen gewonnen werden können.

      Immer wieder wurde in Weiterbildungsveranstaltungen von Trainern die Frage gestellt, nach welchen Kriterien junge Schützen beurteilt werden sollten. Jeder Trainer schöpft mehr oder weniger aus seinem individuellen Erfahrungsschatz. Entsprechend unterschiedlich fallen die Beurteilungen aus. Es ist demzufolge auch nicht möglich, die Einschätzungen verschiedener Trainer miteinander zu vergleichen, da die psychischen Eigenschaften (Komponenten) unterschiedlich bezeichnet und interpretiert werden und somit individuell geprägte Bezugssysteme die jeweilige Einschätzung bestimmen.

      Es war deshalb von allgemeinen Interesse, ein Beurteilungssystem zu entwickeln, welches wesentliche psychische Komponenten erfasst und ihnen Merkmale und Verhaltensweisen aus der sportlichen Tätigkeit zuordnet, die vom Trainer auch beurteilt werden können.

      Bei der Erarbeitung eines in der Praxis einsetzbaren Beurteilungssystems mussten folgende Sachverhalte berücksichtigt werden:

       Ausgehend von der psychologischen Anforderungsanalyse sind jene psychischen Komponenten in das Beurteilungssystem aufzunehmen, die leistungsbestimmend sind und durch den Trainer hinreichend exakt eingeschätzt werden können.

       Die für den Trainer zu erarbeitenden Beurteilungskriterien müssen die Tätigkeit des Schützen in Training und Wettkampf charakterisieren und den psychischen Eigenschaften und Fähigkeiten eindeutig zuzuordnen sein.

       Das Beurteilungssystem soll in erster Linie Aussagen liefern, die dem Trainer trainingsmethodische und pädagogische Ableitungen ermöglichen.

       Das Beurteilungssystem soll möglichst objektiv sein und einen hinreichend verlässlichen Vergleich der von verschiedenen Trainern angefertigten Einschätzungen erlauben.

      Die genannten Forderungen beinhalten gleichzeitig eine Einschränkung: Leistungsbestimmende Komponenten, die nicht oder nur unzureichend der Beobachtung durch den Trainer zugänglich sind, wurden ausgeklammert. Dies betrifft vor allem jene psychischen Komponenten der Ausführungsregulation, deren Ausprägungsgrad mit Hilfe vorhandener apparativer und/oder computergestützter Verfahren quantitativ eingeschätzt werden kann.

      Mit dem Beurteilungssystem soll dem Trainer ein Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden, welches auf Ansatzpunkte für eine gezielte pädagogische und trainingsmethodische Beeinflussung hinweist, ohne dabei andere, bereits in der Praxis bewährte Test- und Trainingsverfahren ersetzen zu wollen.

      In die Erarbeitung des Beurteilungssystems wurden insgesamt 20 Experten (Nachwuchstrainer) einbezogen, um zu sichern, dass die zu beurteilenden Eigenschaften/Fähigkeiten

       für eine erfolgreiche Entwicklung des Schützen bedeutsam,

       trainierbar und

       einer Beobachtung zugänglich sind.

      Nach umfangreichen Befragungen und Analysen wurden folgende Eigenschaften und Fähigkeiten in das Beurteilungssystem aufgenommen:

       Psychomotorische Koordinationsfähigkeit

       Mobilisations- und Steigerungsfähigkeit

       Emotionale Stabilität

       Psychische Belastbarkeit

       Konzentrationsfähigkeit

       Lernfähigkeit

       Leistungsmotivation/Trainingseinstellung

      Für die ausgewählten psychischen Komponenten wurden Verhaltensweisen gesucht, die im Training und Wettkampf für Nachwuchsschützen typisch und für die einzuschätzenden Eigenschaften und Fähigkeiten auch diagnostisch bedeutsam sind.

      Das Inventar der verschiedenen Verhaltensweisen wurde in der Praxis erprobt. In den vorliegenden Fragebogen wurden nur Verhaltensweisen aufgenommen, bei denen eine hinreichende Urteilerübereinstimmung bezüglich der Zuordnung der jeweiligen Verhaltensweise zu einer konkreten Eigenschaft oder Fähigkeit gegeben war.

      Die praktische Anwendung bereitete den Trainern keinerlei Schwierigkeiten. Die Verhaltensweisen konnten beurteilt werden und wurden als realistisch bezeichnet. Der dafür aufzubringende Zeitaufwand erscheint durchaus vertretbar, zumal der Trainer gezwungen wird, über das Erreichen konkreter Ausbildungsziele zu reflektieren. Darin wird ein weiterer Nutzen des Verfahrens gesehen.

       Instruktion: Beurteilungssystem

      Der Trainer beurteilt, inwieweit jede der aufgeführten 35 Verhaltensweisen für einen bestimmten Sportler zutrifft.

      Antwortmöglichkeiten:

       zutreffend (2)

       teilweise zutreffend (1)

       nicht zutreffend (0)

      Für das jeweils den positiven Ausprägungsgrad kennzeichnende Verhalten gibt es zwei Punkte, für teilweise zutreffende Verhaltensweise einen Punkt. Bei 5 Fragen zu jedem Eigenschaftskomplex

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