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sich das nur, weil er sich emanzipiert hat. Er trägt nur den inneren Rhythmus in sich. Beim Pflanzlichen ist es noch im eminentesten Sinne der Fall. Und darauf möchte ich in diesen Einleitungsworten heute hinweisen. Sehen Sie, die Erde ist zunächst umgeben im Himmelsraum von dem Mond und dann den anderen Planeten unseres Planetensystems. Man hat in einer alten instinktiven Wissenschaft, in der man die Sonne zu den Planeten gerechnet hat, diese Reihenfolge gehabt: Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter, Saturn. Nun möchte ich ohne alle astronomischen Auseinandersetzungen auf das planetarische Leben hinweisen, auf das, was zusammenhängt in diesem planetarischen Leben mit dem Irdischen. Da haben wir zunächst, wenn wir hinschauen auf das irdische Leben im Großen, die Tatsache zu berücksichtigen, wie in diesem irdischen Leben im Großen wiederum eine denkbar größte Rolle spielt alles das, was ich nennen möchte das Leben der Kieselsubstanz in der Welt. Kieselsubstanz finden Sie ja zum Beispiel in unserem schönen Quarz, in die Gestalt des Prisma und der Pyramide eingeschlossen. Sie finden diese Kieselsubstanz, verbunden mit Sauerstoff, in unseren Quarzkristallen, wenn man sich den Sauerstoff wegdenkt, der im Quarz mit dem Kiesel verbunden ist, das sogenannte Silizium. So haben wir diese Substanz, die die Chemie heute zu den Elementen – Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Schwefel und so weiter – zählt, dieses Silizium, das sich mit dem Sauerstoff verbindet, so haben wir den Kiesel als ein chemisches Element. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass das, was da im Quarz als Silizium lebt, zu siebenundzwanzig bis achtundzwanzig Prozent auf unserer Erdoberfläche verbreitet ist. Alle anderen Substanzen sind in weniger Prozent vorhanden, nur der Sauerstoff in siebenundvierzig bis achtundvierzig Prozent. Es ist ungeheuer viel Silizium vorhanden. Nun gewiss, dieses Silizium, wenn es sich findet in solchen Gesteinen wie dem Quarz, so tritt es in einer solchen Form auf, die, wenn man das äußere Materielle, den Erdboden betrachtet mit seinem Pflanzenwachstum – den vergisst man eben –, keine große Bedeutung zeigt. Denn es ist nicht löslich im Wasser. Es ist wasserdurchgängig. Also mit den allgemeinen banalen, trivialen Lebensbedingungen scheint es zunächst nicht viel zu tun zu haben. Wenn Sie aber wiederum nehmen den Ackerschachtelhalm, das Equisetum, so haben Sie in ihm zu neunzig Prozent Kieselsäure drin, dasselbe, was im Quarz ist, in sehr feiner Verteilung. Aus alledem können Sie ersehen, welch ungeheure Bedeutung der Kiesel, das Silizium, haben muss. Es ist ja fast die Hälfte dessen, dem wir auf der Erde begegnen, aus Kiesel bestehend. Nun liegt das Merkwürdige vor, dass dieser Kiesel so wenig bemerkt wird, dass er sogar von den Dingen, in denen er außerordentlich wohltätig wirken kann, heute noch so ziemlich ausgeschlossen ist. In der aus der Anthroposophie hervorgehenden Medizin bildet die Kieselsubstanz einen wesentlichen Bestandteil sehr vieler Heilmittel. Ein ganzer Trakt von Krankheiten wird durch inneres Eingeben oder Baden mit Kieselsäure behandelt, fast alles das, was sich in Krankheitsfällen in abnormen Zuständen der Sinne zeigt, was nicht in inneren Sinnen, was da oder dort in den Organen Schmerzen hervorruft, weil alles das in merkwürdiger Weise beeinflusst wird gerade von Silizium. Silizium spielt aber auch überhaupt in dem, was man – man hat ja dieses althergebrachte Wort – den Haushalt der Natur nennt, die denkbar größte Rolle. Denn das Silizium ist nicht nur da vorhanden, wo wir es finden, im Quarz oder in anderem Gestein, das Silizium ist in außerordentlich feiner Verteilung auch in der Atmosphäre, es ist überall eigentlich vorhanden. Die Hälfte der uns zur Verfügung stehenden Erde ist ja eigentlich Kiesel, denn achtundvierzig Prozent sind es. (Siehe Hinweise auf Seite 247.) Sehen Sie: Was tut denn dieser Kiesel. Ja, das müssen wir uns fragen in einer hypothetischen Form. Nehmen wir einmal an, wir hätten nur die Hälfte von Kiesel in unserer Erdenumgebung, da würden wir Pflanzen haben, die alle mehr oder weniger pyramidale Formen hätten. Die Blüten würden alle verkümmert sein, und wir würden etwa die für uns so abnorm erscheinenden Kakteenformen fast in allen Pflanzen haben. Die Getreideformen würden ganz komisch ausschauen: die Halme würden nach unten dick, sogar fleischig werden, die Ähren verkümmern, wir würden keine vollen Ähren haben. Nun sehen Sie, das ist auf der einen Seite. Wir finden auf der anderen Seite, dass, wenn auch nicht so ausgebreitet wie die Kieselsubstanz, Kalksubstanz und Verwandtes wiederum überall in der Erde sich finden muss, Kalk, Kali, Natriumsubstanz sich finden muss. Wären diese wiederum weniger vorhanden, als sie sind, dann würden wir bekommen Pflanzen mit ausschließlich dünnem Stengel, Pflanzen, die etwa zum großen Teil gewundene Stengel hätten, wir würden lauter Schlingpflanzen bekommen. Die Blüten würden zwar auseinandergehen, aber sie würden taub sein, sie würden auch keine besonderen Nährstoffe liefern. Nur in dem Equilibrium, in dem Zusammenwirken dieser beiden Kräfte – wenn ich zwei Substanzen herausgreife –, in dem Zusammenwirken von kalkähnlichen und kieselähnlichen Substanzen gedeiht das Pflanzenleben in der Form, wie wir es heute sehen. Nun aber wiederum weiter. Sehen Sie, das alles, was im Kieseligen lebt, hat Kräfte, die nicht von der Erde stammen, sondern von den sogenannten sonnenfernen Planeten: Mars, Jupiter, Saturn. Dasjenige, was ausgeht von diesen Planeten, wirkt auf dem Umwege durch das Kieselige und Verwandtes auf das Pflanzenleben. Aber von all demjenigen, was erdennahe Planeten sind: Mond, Merkur, Venus, wirken die Kräfte auf dem Umwege des Kalkigen auf das Pflanzliche, auch auf das tierische Leben der Erde herein. So können wir sprechen jedem Acker gegenüber, der bebaut ist: da drinnen wirkt Kieseliges und wirkt Kalkiges. Im Kieseligen wirken Saturn, Jupiter, Mars, im Kalkigen Mond, Venus, Merkur. (Siehe Hinweise auf Seite 247) Nun schauen wir uns demgegenüber die Pflanzen selber an. Zweierlei müssen wir am Pflanzenleben beobachten. Das erste ist dasjenige, dass das ganze Pflanzenwesen und auch die einzelne pflanzliche Art in sich selber sich erhält, die Reproduktionskraft, die Fortpflanzungskraft entwickelt, dass also die Pflanze ihresgleichen hervorbringen kann und so weiter. Das ist das eine. Das andere ist, dass die Pflanze als ein Wesen eines verhältnismäßig niederen Naturreiches den Wesen der höheren Naturreiche zur Nahrung dient. Diese zwei Strömungen im Werden der Pflanze haben zunächst wenig miteinander zu tun. Denn in Bezug auf den Vorgang der Entwicklung von der Pflanzenmutter zur Pflanzentochter, Enkel und so weiter kann es den Bildekräften der Natur ganz gleichgültig sein, ob wir die Pflanze essen und uns dadurch ernähren oder nicht. Es sind zwei ganz verschiedene Interessen, die sich da drinnen äußern, und dennoch wirken in dem Kräftezusammenhang des Natürlichen die Dinge so, dass alles dasjenige, was mit der inneren Reproduktionskraft, mit dem Wachstum zusammenhängt, was dazu beiträgt, dass Pflanzengeneration auf Pflanzengeneration folgt, in dem wirkt, was von Mond, Venus, Merkur auf dem Umwege des Kalkigen vom Kosmos auf die Erde hereinwirkt. Schauen wir einfach das an, was bei solchen Pflanzen zutage tritt, die wir nicht essen, die sich einfach immer erneuern, so sehen wir so an, als ob uns nur interessieren würde, das kosmische Hereinwirken durch die Kräfte von Venus, Merkur, Mond; die sind beteiligt an dem, was auf der Erde im Pflanzenwesen sich reproduziert. Aber wenn Pflanzen im eminentesten Sinne Nahrungsmittel werden, wenn sie sich so entwickeln, dass sich in ihnen die Substanzen zum Nahrungsmittel ausgestalten für Tier und Mensch, dann sind daran beteiligt Mars, Jupiter, Saturn auf dem Umwege des Kieseligen. Das Kieselige schließt auf das Pflanzenwesen in die Weltenweiten hinaus und erweckt die Sinne des Pflanzenwesens so, dass aufgenommen wird aus allem Umkreise des Weltenalls dasjenige, was diese erdenfernen Planeten ausgestalten; daran sind beteiligt Mars, Jupiter, Saturn. Aus dem Umkreise von Mond, Venus, Merkur hingegen wird dasjenige aufgenommen, was die Pflanze zur Fortpflanzung fähig macht. Nun, das erscheint zunächst nur wie ein Gegenstand des Wissens. Aber solche Dinge, die von einem etwas weiteren Horizont hergenommen sind, führen ganz von selbst vom Erkennen auch zum Praktischen hin. Sehen Sie, wir müssen uns nun fragen, da von Mond, Venus, Merkur Kräfte auf die Erde hereingehen und diese Kräfte zur Wirksamkeit kommen im Pflanzenleben: Wodurch wird das befördert oder mehr oder weniger gehemmt? Wodurch wird befördert, dass der Mond oder der Saturn auf das Pflanzenleben wirkt, und wodurch wird es gehemmt? Wenn man beobachtet den Lauf des Jahres, so verläuft dieses ja so, dass es Regentage und Nichtregentage gibt. Der Physiker von heute untersucht ja eigentlich am Regen nur dasjenige, dass eben beim Regen mehr Wasser auf die Erde fällt als beim Nichtregnen. Und das Wasser ist ihm ein abstrakter Stoff, bestehend aus Wasserstoff und Sauerstoff, und er kennt das Wasser nur als dasjenige, was aus Wasser und Sauerstoff besteht. Wenn man das Wasser durch die Elektrolyse zerlegt, zerfällt es in zwei Stoffe, von denen sich der eine so, der andere so betätigt. Aber damit hat man noch nichts Umfassendes über das Wasser gesagt. Das Wasser birgt vieles andere noch als bloß dasjenige, was dann chemisch als Sauerstoff und Wasserstoff erscheint. Wasser ist im eminentesten Sinne dazu geeignet, denjenigen Kräften, die zum Beispiel vom Monde kommen, die Wege zu weisen im Erdenbereiche, so dass das Wasser die Verteilung der Mondenkräfte im Erdenbereiche bewirkt. Zwischen Mond und Wasser
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