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eine frisch gegossene Platte nicht belastet werden! Nun kam zuerst das Fundament für die talseitige Hälfte der Vorderfront dran. Während hier der Beton abband, zogen wir die Hangwand bis auf 2,20 m Höhe und stellten dahinter gewellte Teerpappen-Platten auf, hinter die wir nach und nach groben Kies füllten, um eine Drainage zu schaffen. In der Mitte der Wand (2,4 m obere Höhe) gossen wir ein Betonlager (20 x 20cm), auf dem bald der Stahlträger der Decke zum Liegen kommen sollte, der die gesamte Stallmitte durchziehen würde.

      Als das vordere Fundament genügend abgebunden hatte, zogen wir die beiden Frontmauer-Hälften hoch bis auf 2 m Höhe. In jeder Palette Steine befinden sich welche, die innen hohl sind. Diese verlegten wir so, dass sie neben der drei Meter breiten Toröffnung zum Liegen kamen, um in ihnen, armiert mit Vierkantgeflecht einen Betonpfeiler zu gießen. Darauf kam, einmal alles abgebunden, ein armierter Betonguss von 20 x 20 cm worauf wir einen Doppel-T-Träger von 20 x 20 cm, 4 Meter lang legten. Somit kamen wir auch hier auf 2,40 m Höhe. In der Mitte des Mittelganges stellten wir nun an den Stellen, wo das Eisengeflecht aus dem Boden ragte, Betonrohre von 30 cm Durchmesser auf, mit einer Höhe von 2,40 Metern, statteten sie mit Vierkantgeflecht aus und füllten sie mit Beton, den wir durch eine darin steckende Stange gründlich ‚rührten‘, um ihn zu kompaktieren.

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      Ablegen des Tor-Sturzes

      Wochen zuvor schon hatte ich 3 Doppel-T-Träger aus Stahl bestellt von 4,66 m Länge, 40 cm Höhe und 20 cm Breite, die ich mit dem Anhänger unten im Tal abholte. Laut Herstellerauskunft trugen diese über 20 Tonnen, waren also mehr als ausreichend für die spätere Belastung. Diese legten wir nun mit dem Frontlader an der vorderen Mauer beginnend über die Pfeiler bis auf die Hangwand in ein Mörtelbett, um sie endgültig ausrichten zu können, abgestützt von in der Höhe regelbaren Gerüstteilen. War das ein gutes Gefühl, nach ein paar Korrekturen die schnurgrade Linie zu betrachten, von oben, von der Seite…

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      Auflage Doppel-T Träger Hangseite

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      Mittelträger und restliches Stallfundament

      Dieses war gewissermaßen die Krönung des ersten Bauabschnittes. Als das vollendet war, gossen wir die restlichen Betonplatten auf der Südseite des Stalles. Diese Arbeit hatten wir bis zum Ende aufgehoben, um beim Installieren des Stahlträgers nicht auf frischem Beton zu fahren. Der erste Bauabschnitt war also geschafft! Mit dem Voranschreiten des Baues hatte sich der Sommer in den Herbst verwandelt, nun stand der Winter vor der Tür. Das Wetter hatte es weitgehend gut gemeint, jetzt konnte die Kälte kommen.

      Dimitri, unser Helfer, flog für drei Monate nach Indonesien, ich fuhr zwei Wochen nach Deutschland. Um die wenigen zu melkenden Kühe kümmerte sich der Lehrling. Ich hatte ihn schwören lassen, zumindest morgens und abends da zu sein, und manchmal auch zwischendrin. Um ihn sesshafter zu machen, füllte ich ein Marmeladenglas mit einem Teil der Gras-Ernte und stellte es an seinen Sitzplatz in der Werkstatt, welche, bedingt durch den angrenzenden Heizraum ein angenehmer Aufenthaltsort war. Im Haus selber wurde nicht geraucht. Den Rest, ein Gurkenglas voll räumte ich an seinen üblichen Ort. Eines Morgens rief mich Doris an, um mir zu sagen, Jeremy sei nicht da. Wo könnte er sein? Uns fiel ein, dass er im Nachbartal Freunde hatte. Vielleicht war er dahin gelaufen? Sie fuhr hin und prompt holte sie ihn dort aus den Federn. „Die Kühe? Die Milch? Wenn die nichts fressen, geben die auch keine Milch! Ich komm ja schon!“

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      Winterpause

      Winterzeit – Holzschlagzeit

      In Deutschland besuchte ich außer den Verwandten auch Norbert, den Freund, der sich um Problemkinder und -jugendliche kümmerte. Da viele von ihnen mich von Besuchen bei uns in Frankreich kannten, war das natürlich ein großes Hallo und ein ganzer Käse verschwand in kürzester Zeit in den Mägen der Kinder. Inzwischen waren einige von ihnen schon in der Lehre und zeigten mir stolz ihre Berichtshefte. Einer machte eine Zimmermanns-Lehre. Seine Berichte und Zeichnungen faszinierten mich, hatte ich doch für den Holzaufbau des Stalles bisher nur vage Ideen. Ich hatte zwar in Frankreich ein sehr ausführliches Buch über Dachstühle gekauft, darin aber nicht das gefunden, was ich suchte. Der Junge zeigte mir seine Schulbücher. Wir blätterten sie gemeinsam durch. Und da fand ich das, was ich suchte! Genau die Art von Bindern, die wir brauchten! Ich schrieb mir die Buchtitel auf und bat meinen Vater, sie zu besorgen. Der hatte von seiner Zeit als Versicherer noch Kontakt zu früheren Kunden, unter anderem einem Berufschullehrer, der ihm diese Bücher überließ.

      Daheim angekommen, wollte ich mit dem Lehrling zur Belohnung seiner treuen Arbeit etwas rauchen und griff nach dem Gurkenglas. Es war leer! Der Jahresvorrat verschwunden, innerhalb von 14 Tagen! Ich rief Jeremy. „Du hast mir doch gesagt, du hast ein Glas für mich in die Werkstatt gestellt. Da war so viel drin, dass ich den Freunden auch etwas geschenkt habe. Alleine hätte ich das nie geschafft!“, erwiderte er auf meine Frage. „Aber ich hatte dir doch ein kleineres an deinen Platz gestellt! Hast du das auch noch verraucht?“, fragte ich. „Hab ich nie gesehen! Wo hast du es denn hingetan?“, wollte er wissen. „Dort!“, sagte ich und zeigte auf die Werkbank. Und da stand es noch! „Das hab ich gar nicht gesehen!“, beteuerte er. Somit blieb uns wenigstens ein bisschen, um meine Rückkehr zu feiern.

      Das war gerade recht. Somit hatten wir wenigstens klarere Köpfe. Und solange meiner noch klar war, machte ich mich an das Abändern der Pläne im Buch. Es ging vor allem darum, genügend freien Raum nach oben zu gewinnen und die Seitenpfosten mit dem Fußbodenbalken, dem Bundbalken, der quer über das ganze Gebäude ging, zu verbinden. Denn im Lehrbuch war das besagte Gebäude auf Fundamenten errichtet, bei uns würden die beiden Stützpfeiler und der Binder unten zusätzlich miteinander verbunden sein. Wichtig war zu wissen, dass das von mir im Groben entworfene Binder-System existierte und sich bewährt hatte. Das gab mir genügend Zuversicht. Denn, selbst wenn ich nicht ganz ungeschickt war, fehlten mir die Grundlagen, eine Statik zu berechnen. Meine Faustregel war: Lieber etwas dicker, dann wird es auch besser halten! Oder ich fragte Leute vom Fach.

      *

      Jetzt kam der Winter mit all seiner Macht und Schönheit! Dachten wir zuerst, er würde uns das Schlagen der Bäume für das Gebäude erschweren, so war gerade er es, der uns die Zufahrt zu den Waldparzellen ermöglichte, indem er den aufgeweichten Boden erstarren ließ. Wir hängten die Seilwinde hinten an den Traktor, beluden die Schaufel des Frontladers mit den Motorsägen und nötigem Werkzeug nebst Benzin. Dazu den Fällheber, das Sapine, Fällkeile, Axt, Ketten, Seile, Umlenk-Rollen, Markierungsspray, Verbandskasten, Metermaß, Thermosflasche mit heißem Tee. Ausgestattet mit Schnitthosen, Sicherheitsstiefeln, Helmen und Handschuhen machte ich mich mit dem Lehrling und Emanuel auf den Weg oberhalb der Schafstall-Ruine, wo genügend gute Bäume standen.

      Eigentlich hatte ich diese Bäume bei unserem Herkommen damals für ein neues Dach der danebenliegenden Ruine vorgesehen gehabt. Doch die Zeit verging, ich hatte nie wirklich Bedarf für dieses Gebäude gehabt und nicht die überflüssige Zeit, es wieder aufzubauen. Ich hatte mich darauf beschränkt, die mit schmiedeeisernen Nägeln gespickten morschen Balken zu entfernen, damit sich kein Tier verletzen konnte. Die 10 bis 15 Jahre alten Bäumchen waren weitergewachsen und schauten jetzt aus ihrer beachtlichen Höhe auf uns herab. 30 weitere Jahre waren vergangen, und die Bäume hatten die perfekte Größe und Stärke für unser Vorhaben. Wir bräuchten, laut meinen Plänen, rund 30 Stämme von 10 Meter, mit einem dünnen Ende von mindestens 20 cm, die die befahrbare Decke des Stalles ergeben sollen. Das heisst, der dazu in Frage kommende Baum muss eine Höhe von fast 20 Metern haben.

      Und da standen sie, die Bauholzspender

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