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Den Hunnen überlisten. Pat O'Brien
Читать онлайн.Название Den Hunnen überlisten
Год выпуска 0
isbn 9783746767383
Автор произведения Pat O'Brien
Жанр Документальная литература
Издательство Bookwire
Die Deutschen sind sehr gut in dieser Arbeit und sie benutzen eine große Anzahl dieser Ballons. Es wurde als wichtiger Teil unserer Arbeit betrachtet, sie vom Himmel fernzuhalten.
Es gibt zwei Arten, mit einer Maschine einen Ballon zu jagen. Eine davon ist es, die Linien auf einer geringen Höhe zu überqueren, wobei man so niedrig fliegt, dass man von den Flugabwehrkanonen nicht gestört wird. Man fliegt in der Zwischenzeit so lange entlang, bis man die Höhe des Ballons erreicht; wenn sie ihn nicht heruntergeholt haben, eröffnet man das Feuer und die Patronen, die man verwendet, setzen ihn in Brand, wenn sie treffen.
Die andere Art ist es, nach drüben zu fliegen, wo sich die Ballons befinden, dann versetzt man die Maschine ins Trudeln, damit sie einen nicht treffen können, setzt sich über sie und eröffnet das Feuer. Wenn man über die Linien zurückfliegt, überquert man sie innerhalb ein paar Hundert Fuß. Dies ist eine der härtesten Arbeiten im Dienst. Es ist ungefährlicher, ein feindliches Flugzeug anzugreifen.
Trotzdem hatte ich mich entschieden, entweder diese Ballons zu bekommen oder sie zum Abstieg zu zwingen, und ich hoffte nur, sie würden bei der Arbeit bleiben, bis ich eine Chance auf sie hatte.
Als unsere zweistündige Arbeit vorbei war, fiel ich, während wir die Linien überquerten, aus der Formation und flog wieder zurück.
Ich befand mich auf einer Höhe von fünfzehntausend Fuß, deutlich höher als die Ballons. Ich schaltete meinen Motor ab, ließ mich durch die Wolken fallen und dachte, dass ich die Ballons etwa fünf oder sechs Meilen hinter den deutschen Linien finden würde.
Just als ich aus den Wolkenbänken kam, sah ich unter mir, etwa eintausend Fuß entfernt, eine feindliche zweisitzige Maschine, die Artillerie-Beobachtungen machte und die deutschen Kanonen dirigierte. Dies war an einem Punkt etwa vier Meilen hinter den deutschen Linien.
Offensichtlich sah mich die deutsche Artillerie und machte Bodensignale, um die Aufmerksamkeit der Hunnen-Maschine zu erhalten, da ich sah, dass der Beobachter seine Arbeit beendete und nach seiner Kanone griff, während der Pilot die Nase seiner Maschine gerade nach unten drückte.
Aber sie waren zu spät dran, um mir zu entkommen. Ich tauchte mit hoher Geschwindigkeit, vielleicht zweihundert Meilen pro Stunde, und schoss dabei so schnell wie möglich. Ihre einzige Chance war die Möglichkeit, dass die Kraft meines Sturzes meine Flügel zum Brechen bringen würde. Ich kannte die Gefahr aus dieser Richtung, aber sobald ich aus meinem Sturzflug herauskam, hatten die Hunnen ihre Chance, mich zu erwischen, und ich wusste, dass ich sie zuerst erwischen musste, und ging das Risiko ein, dass meine Flügel brechen könnten.
Glücklicherweise fanden meine ersten Kugeln ihr Ziel und ich war in der Lage, auf etwa viertausend Fuß aus meinem Sturzflug zu kommen. Sie kamen aus ihrem nicht heraus!
Aber nun ergab sich die heißeste Situation, die ich bis zu diesem Zeitpunkt in der Luft erlebt hatte. Die Tiefe meines Sturzes hatte mich in die Reichweite der Maschinenkanonen vom Boden gebracht und sie warfen ein Trommelfeuer aus Schrapnell von den Flugabwehrkanonen um mich herum, und ich hatte die Chance, »auf dem Trommelfeuer zu reiten«, wie man das beim R.F.C. nennt. Um die Situation noch interessanter zu gestalten, begannen sie damit, »brennende Zwiebeln« auf mich zu schießen.
»Brennende Zwiebeln« sind Raketen, die von einer Raketenkanone abgeschossen werden. Sie werden benutzt, um eine tieffliegende Maschine zu treffen, und sie sind bis zu einer Höhe von etwa fünftausend Fuß effektiv. Manchmal werden sie nacheinander in einer Kette aus acht Raketen abgeschossen und sie sind eines der schwierigsten Dinge, durch die man durchmuss. Wenn sie treffen, geht man zwangsläufig in Flammen auf, und dann hat’s einen erwischt.
Die ganze Zeit wurde ich auch noch von »Archie« – dem Feuer der Flugabwehrkanonen – angegriffen. Ich entwischte den Maschinenkanonen und den »brennenden Zwiebeln«, aber »Archie« erwischte mich vier- oder fünfmal. Jedes Mal, wenn ich – oder besser meine Maschine – gestopft wurde, machte es wegen der Spannung des Materials, das die Flügel bespannt, laut »Bäng«.
Keiner ihrer Schüsse traf mich, bis ich etwa eine Meile von unseren Linien entfernt war, und dann trafen sie meinen Motor. Glücklicherweise hatte ich noch genügend Höhe, um auf unsere Seite der Linien zu segeln, denn mein Motor war komplett außer Gefecht gesetzt. Sie spielten nur mit mir, während ich heruntersank, und ich begann zu denken, dass ich den Boden wohl treffen würde, bevor ich die Linien überquert hätte, aber es gab einen leichten Wind zu meinen Gunsten und er trug mich zwei Meilen hinter unsere Linien. Dort hatten die Ballons, auf die ich es abgesehen hatte, die Befriedigung meiner »Punktortung«. Durch die Anweisungen, die sie ihrer Artillerie mitteilen konnten, fingen sie an, meine Maschine an der Stelle zu bombardieren, wo sie lag.
Ihre spezielle Aufgabe besteht darin, die Artillerie zu dirigieren, und sie sind es genauso gewohnt wie die Artillery-Beobachtungsflugzeuge. Üblicherweise sind zwei Männer in jedem Ballon stationiert. Sie steigen auf eine Höhe von mehreren Tausend Fuß hinter ihren eigenen Linien auf und sind mit einem kabellosen Signalgerät ausgestattet. Sie sehen die Explosion ihrer eigenen Artillerie, erfassen die Entfernung und dirigieren den nächsten Schuss.
Wenn die Wetterverhältnisse für sie günstig sind, sind sie in der Lage, die Schüsse so akkurat zu leiten, dass es eine einfache Aufgabe ist, das Ziel ihres Angriffs zu zerstören. Es war ein solcher Ballon, der meine Position erfasste, mich markierte, nach Artillerie rief und damit begann, meine Maschine an der Stelle, an der sie lag, zu beschießen. Wenn ich die beiden Ballons anstatt des Flugzeugs erwischt hätte, hätte ich meine Maschine vielleicht nicht verloren, da er wahrscheinlich nach Hause gegangen wäre und sich nicht darum gekümmert hätte, meine Entfernung zu ermitteln und die Zerstörung meiner Maschine zu verursachen.
Ich landete in einem Teil des Landes, der buchstäblich von Granattrichtern überzogen war. Glücklicherweise war meine Maschine durch die erzwungene Landung nicht stark beschädigt. Ich stieg gemächlich aus, ging herum, um zu sehen, welchen Schaden sie hatte, und beschloss, dass sie einfach zu reparieren wäre. Tatsächlich dachte ich, dass, wenn ich eine Fläche zwischen den Granattrichtern fände, die lang genug wäre, um zu starten, ich in der Lage wäre, von hier aus wegzufliegen.
Ich war immer noch dabei, mein Flugzeug zu untersuchen, und überlegte die Angelegenheit mit ein paar kleinen Reparaturen, ohne einen einzelnen Gedanken an meine eigene Sicherheit zu verschwenden, als eine Granate durch die Luft schwirrte, mich auf den Boden warf und ein paar Fuß entfernt landete. Kaum hatte ich den Boden berührt, rannte ich in Deckung und kroch in einen Granattrichter. Es wäre mir lieber gewesen, wenn ich etwas weiter weggekommen wäre, aber ich wusste nicht, wo die nächste Granate explodieren würde, und dachte, dass ich hier recht sicher war, also kniete ich mich hin und ließ sie draufholzen.
Der einzige Schaden, den ich erhielt, war vom Matsch, der mir ins Gesicht und auf meine Kleider spritzte. Das war meine Einführung zum Granattrichter und ich entschied an dieser Stelle, dass die Infanterie alle Granattrichter haben konnte, die sie haben wollte, aber sie reizten mich nicht, obwohl sie viele Nächte in ihnen lebten, und ich hatte hier nur für ein paar Minuten nach Schutz gesucht.
Nachdem die Deutschen meine Maschine völlig zerstört hatten und das Feuer eingestellt hatten, wartete ich hier für einen kurzen Moment, da ich befürchtete, dass sie vielleicht auf gut Glück schossen, in der Hoffnung, mich doch noch zu erwischen. Aber offensichtlich hatten sie entschieden, dass sie genügend Granaten auf einen einzelnen Mann verschwendet hatten. Ich kroch vorsichtig heraus, schüttelte den Matsch von mir und blickte in die Richtung, in der sich meine Maschine befunden hatte. Es war nicht mal etwas für ein ansprechendes Souvenir übriggeblieben, aber trotzdem bekam ich ein paar, so wie sie waren, und ich bemerkte schnell, dass mit dem, was übrig war, nichts mehr zu machen war, also machte ich mich auf den Weg zurück zum Infanterie-Hauptquartier, wo ich in der Lage war, einen telefonischen Bericht zu erledigen.
Etwas später