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inzwischen um ihn herumgestellt hatten.

      „Wir haben genau hier einen Toten gefunden.“

      Ewen zeigte auf den dunkelvioletten Rhododendronbusch hinter sich.

      „Der Mann muss gegen Mitternacht in den Park gelangt sein. Das gesamte Anwesen ist mit einem Zaun gesichert und die Kleidung des Mannes hat nicht so ausgesehen, als wäre er vorbereitet gewesen über Zäune zu klettern. Ich möchte ausschließen können, dass es an einer Stelle einen Zugang gibt. Ihre Aufgabe ist es jetzt, um den ganzen Park zu gehen und akribisch nach einer Öffnung im Zaun zu suchen. Achten Sie bitte auch auf eventuelle Spuren, die sich an einer solchen Öffnung finden können. Sollte es Spuren geben, dann muss die Spurensicherung sich die Umgebung auch ansehen. Wenn Sie nichts finden sollten, dann können wir eher davon ausgehen, dass der Mann mit einem Schlüssel in den Park gelangt ist. Es reicht mir, wenn ich morgen früh einen kurzen Bericht bekomme. Vielen Dank meine Herren.“

      Damit ließ Ewen die jungen Polizisten alleine. Er ging zu seinem Dienstwagen und stieg ein. Er wendete seinen Wagen und fuhr die wenigen hundert Meter zum Tor hinunter. Ein kleiner Feldweg führte zu dem Haus, dass er bereits vom Park aus gesehen hatte. Er folgte dem Weg und kam an die Frontseite des Hauses.

      Ewen Kerber stieg aus und ging auf das Haus zu. Am Briefkasten stand der Name David Roudaut. Ewen drückte auf den Klingelknopf und hoffte, dass jemand zuhause war.

      Nach wenigen Augenblicken hörte er Schritte im Haus.

      Als die Tür geöffnet wurde stand ein Mann vor ihm, ungefähr 50 Jahre alt. Seine Haare waren grau meliert und relativ kurz geschnitten. Er trug ein weißes Hemd und eine gestreifte Krawatte zu den Jeans. An den Füßen trug der Mann schwarze Lackschuhe. Ewen erschienen es ungewöhnliche Hausschuhe.

      „Sie wünschen?“, fragte der Mann und sah Ewen an.

      „Bonjour, Monsieur Roudaut, das ist doch ihr Name?“

      „Stimmt, ich bin David Roudaut, mit wem habe ich das Vergnügen?“

      „Verzeihen Sie die Störung, Kommissar Ewen Kerber, von der police judiciaire aus Quimper.“

      Ewen zückte seinen Ausweis und zeigte ihn Monsieur Roudaut.

      „Bonjour, Monsieur le Commissaire, was kann ich für Sie tun?“

      „Ich untersuche einen Mord, der gestern Abend im Park hinter ihrem Haus verübt worden ist. Da interessiert mich, ob Sie irgendetwas Ungewöhnliches, sagen wir zwischen 22 Uhr und Mitternacht, gehört oder gesehen haben?“

      „Gestern Abend? Lassen Sie mich nachdenken, gestern Abend war ich bis gegen 22 Uhr in Coray. Als ich nach Hause kam, war alles ruhig.“

      „Ist Ihnen sonst etwas aufgefallen, als Sie hier eintrafen? Zum Beispiel, ob das Tor zum Park offen stand. An dem kommen Sie ja vorbei.“

      „Das Tor zum Park? Ich kann mich nicht erinnern, dass es offen gewesen wäre. Das Tor ist immer geschlossen.“

      „Ich danke Ihnen, Monsieur Roudaut, sollte Ihnen noch etwas einfallen, dann können Sie mich jederzeit erreichen. Hier ist meine Karte.“

      Ewen verabschiedete sich von dem Mann und ging zurück zu seinem Wagen. Nachdem er eingestiegen war, sah er nochmals in Richtung der Haustür. Monsieur Roudaut stand immer noch in der Tür und sah ihm nach. Ewen wendete und fuhr den kleinen Feldweg zurück.

      Im Kommissariat ging er in sein Büro und notierte seine ersten Notizen an seiner Pinnwand. Das erleichterte den Austausch der Informationen mit dem Kollegen Paul Chevrier und diente ihm als Gedächtnisstütze.

      Wie immer platzierte er den Toten in der Mitte, um alle weiteren Angaben darum herum eintragen zu können. Monsieur Roudaut trug er genauso ein wie den Verwalter des Parks, Yann Gloaguen. Der Tote war noch namenlos und so stand nur Toter in dem aufgemalten Kreis. Sobald er die ersten Fotos erhielt, würde er das Bild des Toten einfügen.

      Ewen hatte erst einmal genug und machte sich auf den Heimweg.

      Kapitel 4

      Am nächsten Morgen traf Ewen kurz vor neun Uhr im Kommissariat ein. Paul Chevrier, sein Kollege und Freund, war bereits seit acht Uhr im Büro und las die Berichte des Pathologen und die Berichte der Spurensicherung.

      „Bonjour, Ewen, du hattest gestern etwas zu tun!“

      Paul hob den Bericht des Pathologen hoch. Ewen blieb an der geöffneten Bürotür stehen.

      „Bonjour, Paul.. Ja, in Trévarez hat ein Toter im Park gelegen. Hast du schon den Bericht des Pathologen?“

      „Hier steht, dass der Mann gegen Mitternacht ermordet worden ist, mit zwei Schüssen. Der erste Schuss hat ihn in die Brust getroffen, der zweite in die Schläfe. Den zweiten Schuss hat der Mörder abgegeben, als der Mann bereits auf dem Rücken gelegen hat. Sieht wie eine Exekution aus.“

      „Haben wir von Dustin schon etwas über die Identität des Opfers erhalten? Er hat die Fingerabdrücke mit unserer Datenbank abgleichen wollen.“

      „Nein, Ewen, in seinem Bericht steht davon nichts. Vielleicht hat er keine Vergleichsabdrücke finden können. Er schreibt, dass er weder Telefon noch Portemonnaie oder Ausweispapiere gefunden hat.“

      „Wir werden alleine schon mit der Klärung der Identität eine Menge Arbeit haben. Du kannst ja nachfragen, ob am Wochenende jemand als vermisst gemeldet worden ist. Vielleicht wird unser Opfer ja bereits gesucht.“

      „Mache ich sofort, Ewen, wir sollten sein Bild auch an die Presse geben.“

      „Damit möchte ich noch etwas warten.“

      Paul machte sich auf den Weg zur Abteilung, bei der die Vermisstenmeldungen aus der ganzen Region eintrafen. Ewen sah sich die gefundenen Beweisstücke vom Tatort an. Dustin Goarant hatte wie er es immer machte alle am Tatort gefundenen Gegenstände fein säuberlich in Plastiktüten gesteckt, auf DNA-Spuren untersucht und, soweit es bereits möglich war, eine erste Zuordnung vorgenommen. Auf einem Beutel mit einem Zigarettenstummel standen der Markenname und der Hinweis, selten. Ewen betrachtete den Stummel genauer. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer von Dustin.

      „Goarant“, meldete sich der Chef der Spurensicherung.

      „Dustin, Ewen hier, ich habe eine Frage zu dem Zigarettenstummel, den du mit der Beschriftung selten versehen hast. Was hat es damit auf sich?“

      „Nun, wie du schon gelesen hast, die Marke ist eher selten vertreten in unseren Breiten. Es handelt sich um eine ägyptische Zigarette der Marke Cleopatra.

      Falls die Zigarette von unserem Täter stammte, was wir nicht mit Sicherheit annehmen können, dann könnte der Fund durchaus hilfreich sein. Der Mann oder die Frau sind in Ägypten gewesen und haben sich die Zigaretten mitgebracht. Bei uns gibt es sie jedenfalls nicht zu kaufen.“

      „Interessant, sehr interessant“, murmelte Ewen vor sich hin. Hab vielen Dank Dustin, vielleicht hilft uns das weiter.“

      Ewen legte auf und betrachtete den kleinen Zigarettenstummel. Dann rief er seinen Freund Dustin ein zweites Mal an.

      „Dustin, ich habe noch eine Frage. Habt ihr bei dem Toten Zigaretten, Streichhölzer oder ein Feuerzeug gefunden?“

      „Du überlegst, ob die Zigarette von unserem Toten stammen könnte? Daran habe ich auch schon gedacht. Nein, wir haben weder Streichhölzer noch ein Feuerzeug bei ihm gefunden. Auch hat er keine Zigaretten bei sich gehabt. Ich habe vorsorglich aber den Pathologen gebeten zu überprüfen, ob der Tote vor seiner Ermordung geraucht hat. Yannick hat gesagt, dass der Mann Nichtraucher gewesen ist. Er hat keinerlei Spuren von Nikotin gefunden.“

      „Danke, Dustin, genau das wollte ich wissen.“

      Erneut legte Ewen auf und sah sich die weiteren Fundstücke an.

      Als es an der Tür klopfte, blickte Ewen auf und sah einen jungen Polizisten im Türrahmen

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