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aber bewahrt und weiterentwickelt - und als die bürgerliche Gesellschaft ein neues Spaltungsbedürfnis entwickelte, stand die okkulte Psychiatrie Gewehr bei Fuß und half der CIA, den Mandschurischen Kandidaten zu kreieren. Auf einen kurzen Nenner gebracht, lautete das Dilemma während des Kalten Krieges, das zu einem neuen Spaltungsprozess herausforderte, wie folgt: Wie mache ich aus Soldaten, die Bürger in Uniform sein und nach rechtsstaatlichen Prinzipien ausgebildet werden sollen - wie mache ich aus solchen Soldaten Menschen, die den Gräueln eines taktischen Nuklearkriegs gewachsen sind?

      Ein Schwerpunkt meines neuen Buchprojekts über Hypnose ist diese offene und okkulte Neuro-Magie bzw. der perfekte Somnambule, nach dem schon Pierre Janet suchte und später die CIA-Psychiater, die ihn als "Mandschurischen Kandidaten" bezeichneten. Das ist die Kernspaltung: hier die integrale bürgerliche Persönlichkeit mit einem einheitlichen Bewusstsein und dort (im Dunkel der Schattenpolitik) der mentale Sklave, mit einem vielfach gespaltenen Bewusstsein, dem das bürgerliche Recht zur freien Entfaltung der Persönlichkeit vollständig entzogen wurde.“

      (Dr. H.-U. Gresch, 6. Juni 2010)

      Wie ich bereits in der Einleitung zur Heillosen Kultur (Band 1-1.2) mitteilte, sind es vier Pfeiler, die den gewohnten Realitätsbezug in heutiger Zeit, in der die Spaltung mittels des Paradigmas des Descartes in der Wissenschaft erhalten geblieben ist, gewährleisten. Die ökonomischen Bedingungen ergänzen diese wissenschaftlich-pragmatischen Grundsätze mittels des gleichen Mechanismus – es wundert daher nicht, dass Menschen diesen Mechanismus in ihrer eigenen Realitätsbewältigung einsetzen und Spaltungen in der Gesellschaft als normal annehmen: bis hin, dass Teile ihres Selbst ausradiert werden. Diejenigen, die aufgerufen wären, Spaltungen zu benennen und zu korrigieren, sitzen selbst in einem wissenschaftlichen Denken fest, das Spaltungen und Abspaltungen als Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens akzeptiert – und in ihrer Arbeit fortsetzt und manifestiert. Jedes Spezialistentum kann oder besser muss unter dem Blickwinkel der Abspaltung von etwas Größerem gesehen werden. Gegen Spezialistentum an sich ist nichts einzuwenden. Aber dieses spezielle Wissen – womit in der Regel nur eine größere Genauigkeit ausgewählter Fragestellungen bezüglich bestimmter Untersuchungsobjekte gemeint sein kann - erfährt eine Vergleichbarkeit in der Biologie mittels Mikroskopie oder anderer Untersuchungsmethoden, die eine Vertiefung des Wissens hervorbringen. Dieses Wissen muss wieder in die Einheit des Ganzen, aus dem es gewonnen wurde, zurücktragen und integriert werden. Was heutzutage unter „Integration“ verstanden wird, ist in der Regel keine Integration, sondern lediglich ein seelenloses Nebeneinanderstellen von Untersuchungsergebnissen oder Erzeugung seelenloser Zusammenarbeitsstrukturen, bei der, salopp gesprochen, die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut. Hierzu werde ich verschiedene Beispiele im Rahmen des vorliegenden Buches und auch im Band 3 mitteilen.

      Die wirtschaftlichen und politischen Bedingungen in der Realität von Menschen fallen aus klinischen Studien heraus. Insofern werden auch keine Projekte entwickelt, die Menschen heutzutage zur Unterstützung ihres Lebensvollzugs und ihres Sinn- und Lebensinhaltes benötigen, um zu reflektieren, was in ihnen und in der Gesellschaft vor sich geht. Die einzige Störung, die in den letzten Jahren Beachtung und damit Behandlung erfuhr – und die anlässlich akuter Katastrophen methodisch angefordert wird – ist das Trauma. Die Traumatherapie kann zurzeit mit Notfallmedizin verglichen werden, denn die langfristigen Folgen solcher Störungen sind noch nicht gesichert.

      Den Missständen zugrunde liegende Untersuchungsergebnisse werden von Politikern, wie es scheint aus narzisstischen Gründen, gern zitiert. Auf diese Weise können sie sich von der besten, der gebildeten Seite in der Öffentlichkeit präsentieren – ohne dass viel für die Menschen, die es betrifft, geschieht. Unterdessen wird das sich ausbreitende Elend zugunsten einer grandios aufsteigenden Wirtschaft verwaltet. Die heutige Kultur basiert auf Parallelwelten, wobei die eine mit der anderen nur insoweit etwas zu tun hat, als die eine zum Vorteil der anderen benutzt wird. Das „Unten“ dehnt sich aus und stützt das „Oben“ – wie ausführlich in Band 1-1.2 dargelegt. Wer nicht genügend Geld oder besser Kapital hat, um auf die andere, ökonomisch unabhängige, Seite der Zweiklassengesellschaft zu gelangen, findet sich irgendwann in einer verstaatlichten und kontrollierten Arbeits- und Privatwelt wieder. Es gehört also nicht viel dazu, um festzustellen, dass die Globalisierungspolitik neue Phänomene von Schmerz, Leid und Krankheit hervorbringt. Wir leben mit kulturellen Krankheitsphänomenen, die ökonomisch verursacht sind. Diesen psychoökonomischen Auswirkungen aber wird bloß mittels verknöcherter Denkweisen im Gesundheitswesen und repressiver Beschränkung der Zulassungszahlen von Psychologischen Psychotherapeuten begegnet. Die Züricher Zeitung schrieb am 26./27. Mai 2007 zum G-8-Gipfel in Heiligendamm: „’Antikapitalismus’ heißt heute ‚Globalisierungskritik’“ – und die Journalisten bemühen sich zusehends um eine ernst-kritische Haltung zu den zu berichtenden politischen und wirtschaftlichen Tagesereignissen. Hinzugefügt sei: Man war allzeit bemüht, neue Begriffe zu prägen, die über die kapitalistischen Beziehungsgründe zwischen Besitzenden und Besitzlosen hinweg sehen helfen sollten. In meinen Büchern bemühe ich mich aufzuzeigen, dass tiefer zu schauen ist. Angesichts dessen bleibt nur ein Schluss: Mit gesundheitlich, psychisch und körperlich angeschlagenen Menschen auf der einen, sowie Ärzten und Psychologischen Psychotherapeuten, die in völlige finanzielle Engpässe und Abhängigkeiten bei gleichzeitiger Beschränkung des Berufsrechtes gedrängt werden, auf der anderen Seite, lässt es sich offenbar leichter regieren.

      Jenen Methoden, die in unserem Gesundheitssystem mit dem Stempel „wissenschaftlich anerkannt“ versehen werden, liegen Betrachtungsweisen zugrunde, zumindest für den psychotherapeutischen und medizinischen Bereich, die an der kulturellen Bedürfnislage von erkrankten Menschen vorbeigehen. Wie generell in der Wettbewerbsgesellschaft werden auch hier vielfältige Produkte angeboten, die zwar Käufergruppen ansprechen, den eigentlichen Bedarf aber haarscharf verfehlen – so lässt sich besser wirtschaften! Das gewährleistet Produktion und Absatz weiterer Produkte. Was haben beispielsweise 30-, 40-, 50-jährige Menschen von einer Mode, die auf den Leibern von 17-jährigen magersüchtigen Models schick und sexy aussieht? Und was haben kranke Menschen von einer Produktvielfalt im Gesundheitswesen, wenn sie nicht die für sie zu einem bestimmten Zeitpunkt notwendige Behandlung bekommen? Die fehlende Bedürfnisbefriedigung wird zum Motor der (Gesundheits-)Wirtschaft. Gegenwärtig hat sich die Medizin den Bestrebungen eines Konzeptes von „Gesundheit“ unterzuordnen, das direkt wirtschaftliche Interessen verfolgt und die Ärzte wie die Psychologischen Psychotherapeuten als finanziell Abhängige einplant.

      Die „Medizin“ kann nicht mehr selbst über den Forschungsgegenstand, der an den Nöten von Menschen in unserer gesellschaftlichen Gegenwart orientiert ist, entscheiden. Und die „Psychotherapie“ hat kein Berufsrecht, das einen Handlungsspielraum ließe, um adäquate Angebote zu schaffen. Das Ungleichgewicht zwischen naturwissenschaftlichem und geisteswissenschaftlichem Zugang zur Heilung von Menschen wird begrenzt oder mittels repressiver Politik weiter reduziert statt ausgeweitet. Die „Medizin“ agiert, der Interessenslage der Gesundheitswirtschaft entsprechend, gegen die Interessen der praktizierenden Ärzte und Diplom-Psychologen – mittels „integrativer Konstruktionen“ und unternehmerischer Rechtssysteme, die verbal Zusammenarbeit und eine „ganzheitliche Medizin“ suggerieren, aber inhaltlich alte Kleider auf neuen Kleiderständern anbieten – gewinnträchtig, versteht sich. Ärzte werden zu Verkäufern in der Gesundheitswirtschaft. Irritationen hinsichtlich der Grundlagen Hippokratischer Eid versus Geschäft mehren sich bereits seit einigen Jahren und diese Polarisierung wird zunehmend eine Ausschließlichkeit und kein „Sowohl als auch“ hervorbringen.

      Das vorliegende Reformmodell wird die Kosten im Gesundheitswesen nicht senken, vielmehr werden die strukturellen Umverteilungsregeln zu Lasten der Honorare von Ärzten und Psychologischen Psychotherapeuten (weiter) gehen und zu Zuzahlungen seitens der Patienten und höheren Krankenkassenbeiträgen führen. Kein Mensch wird dadurch gesundheitlich besser versorgt oder schneller gesund. Wahr ist, dass die Defizite bei den gesetzlichen Krankenkassen durch diese Reformen ausgeglichen werden bzw. weitestgehend ausgeglichen sind. Heilung der Bevölkerung ist nicht das Ziel der Reform; denn nur an kranken Menschen kann verdient werden.

      Insofern besteht auch kein Bedarf an weiteren Psychologischen Psychotherapeuten im gesetzlichen Krankenversicherungsmarkt. Die ärztlichen Standesorganisationen und KVen mit ihren

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