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er hineinbeißt und es lecker findet. Welcher Mann kann etwas nicht lecker finden, wenn eine schöne Frau es ihm anbietet? Weiß sie, dass sie Macht besitzt? Oder ist es eine der weiblichen Eigenschaften, die rätselhaft sind und bleiben? Männern kommt es so vor.

      Es sollte weiter gehen. Adam und Eva irrten sich, wie wir wissen. Gott nicht gehorchen hat Folgen. Der Herr wies sie aus dem aus, was uns seitdem als Paradies verkauft wird. Es war und wird nicht wieder kommen. Selber schuld, sagen die Priester. Begründen es mit der sogenannten Erbsünde. Wir alle sollen büßen, weil die ersten Menschen Gott nicht gehorchten?

      Da sollte man doch Darwin folgen, der solche Geschichten und Gott leugnete und die Entstehung der Arten rein wissenschaftlich definierte. Alles entwickelte sich aus einem Urkern. Oder Urkorn, wenn Ihnen das lieber ist. So oder so, Eva blieb für Adam ein geheimnisvolles Wesen, das es fertigbrachte, ihn zum Ungehorsam zu verleiten. Weshalb sie aus dem Paradies gejagt wurden. Verstanden hat er es nicht so ganz. Auch nicht, warum Sohn Kain seinen Bruder Abel erschlug. Die Stimme des Herrn hatte er nie gehört. Angst kannte er nicht. Jetzt aber befiel sie ihn. Und Furcht vor allem, was noch passieren könnte durch die Frau. Und den großen Unbekannten. Ob er ihr Verbündeter ist? Eva feierte indessen den dritten Sohn in ihrem Bauch. Sie will ihn Benjamin nennen.

      Ob es das Paradies gab oder nicht ist nach wie vor strittig. Aber es blieb die Sehnsucht aller nach etwas, das sie Paradies nennen. Grenzenloses Glück. Fantasieren heute noch und wünschen sich immerfort glücklich zu sein. Nüchtern betrachtet war und ist es einfältig, solange das Gegenteil von Paradies Alltag ist. Nichts als ein frommer Wunsch, wie wir erfahren mussten. In den nachfolgenden Jahrtausenden war die Welt jenseits des Traums vom Paradies alles andere als ein Paradies. Weder für Frauen noch für Männer.

      Männer hatten das Sagen, wollten Macht über andere. Nicht nur über Frauen. Und hatten dabei, sich überschätzend, oft weniger Glück als sie einkalkulierten. Frauen opponieren gegen das Patriarchat erst in jüngerer Zeit. Erreichen einiges, was die männliche Gattung des Menschen nervös macht. Die neue Frau eine neue Unbekannte? Fragt Mann. Ist jetzt seine Alleinstellung als Primus aller Primaten infrage gestellt?

      Frauen scheinen mehr zu können als es in der Vorstellung von Männern möglich war. Die Schauspielerin Theodora wurde Kaiserin von Rom. Marie Curie erhielt den Nobelpreis für die Entdeckung der Radioaktivität. Suffragetten forderten statt zu gehorchen. Gingen schon Anfang des 20. Jahrhunderts auf die Straße. Heute wollen Frauen mehr. Gleicher Lohn bei gleicher Tätigkeit für beide. Gleiche Rechte für Mann und Frau. Vaterschaftsurlaub statt Mutterschaftsurlaub. Präsidentin werden eines Aufsichtsrats. Einer ganzen Nation. Hillary Clinton oder Marine Le Pen? Nicht auszudenken, was noch alles kommt. Fürchtet Mann. Wie gut geregelt war doch alles in früheren Zeiten. Bis vor kurzem, sieht man genau hin. Mann entscheidet, Frau passt sich an. Denken wir zurück.

       Sara, Erzmutter Israels genannt. Als Frau Abrahams gebar sie Isaak, den Stammvater der Juden. Im Bild eine Israelitin aus Kanaan.

      In biblischen Zeiten

      Also vor ca. 4000 Jahren, war es Aufgabe der Frau, sich um Haushalt und Familie zu kümmern. Gesellschaftliche Normalität noch bis weit ins zwanzigste Jahrhundert. Frau rechtlich und sozial weitgehend abhängig vom Mann.

      Aus heutiger Sicht damals eine katastrophale Lage für Frauen. Sie waren den Männern der Familie ausgeliefert. Nicht nur dem Ehemann. Eine Frau musste möglichst viele Kinder gebären. Bekam sie keine, konnte ihr Mann sie verstoßen. Oder sich scheiden lassen. Was Frau nicht durfte. Ein Mann konnte mehrere Frauen haben, die Frau nur einen einzigen. Sie gehörte ihrem Mann wie andere materielle Güter der Familie ihres Mannes. Er konnte mit ihr machen, was er wollte. Brüder, Schwäger nutzten sie aus im Alltag.

      Es ist anzunehmen, dass in den meisten Ländern des alten Europas vergleichbare Zustände herrschten. In islamisch geprägten ganz sicher.

      Kleisthenes, ein griechischer Politiker gründete die erste taugliche Demokratie. Schon 500 vor der Zeitrechnung. Aber Frauen durften nicht wählen. Waren Dienerinnen ihres Mannes, Kyros = Herr genannt. Hohepriesterinnen die Ausnahme. Dienten den Göttern in Tempeln. Ermahnten Könige, Gesetze zu ändern. Krieg zu führen oder Frieden zu schaffen. Solche Frauen hatten Macht, die Männer für göttlich hielten. Sie verehrten, um nicht von den Göttern bestraft zu werden.

      In biblischen Zeiten hatten nur sehr wenige Frauen einen Beruf. Hebamme zum Beispiel. Gut vorstellbar, dass ihnen niemand dreinredete. Kinder waren die Zukunft des Volkes und Sicherheit fürs Alter. Mit der Botschaft „Du hast einen Sohn bekommen“ erhielten sie vom Erzeuger alles, was sie sich wünschten. Setzten es geschickt ein und wurden vermögend. Knaben waren den Vätern alles wert. Ob sie gemerkt haben, dass sie „manipuliert“ wurden?

      Zur Zeit Jesu schien es besser zu laufen für Frauen. Konnten Besitztümer erwerben und Geschäfte machen. Brauchten aber vor Gericht einen Vormund, um Verträge zu bestätigen. Oder 10000 Schekel zu investieren. Emanzipierte Frauen von heute schütteln den Kopf, wenn sie davon hören oder lesen und gehen zur Tagesordnung über. Immerhin waren diese Frauen bereits ein Stück weiter als die Mehrheit.

      Dass sie dabei weibliche Taktiken einsetzten, ist anzunehmen. Taktiken, die Männern nicht geläufig waren. Weil sie anders fühlten, sich die falschen Gedanken machten. Heute nicht anders bei den meisten Männern. Lassen das Rätsel Frau im Hinterkopf, wollen sich mit Problemen die Laune nicht verderben lassen. Tun Frau jeden Gefallen, jeden. Um verschont zu bleiben von Jammern, Forderungen, Erwartungen. Schon in der Bibel liest man von starken Frauen. Die selbstbewusst auftraten, Mann und Gesinde beherrschten. Pures Matriarchat. Da ist z.B. Sara, die Frau Abrahams und Hagar, ihre Dienerin. Sara, schon hochbetagt, konnte keine Kinder bekommen. Schlägt ihrem Mann vor, Hagar zu schwängern. Um die Nachkommenschaft zu sichern.

      Der Deal gelang, Hagar gebar einen Sohn, Set. Der schlug aus der Art und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Sara war trotzdem neidisch auf die Jüngere. Verjagte sie in die Wüste. Eine Quelle bewahrte Hagar vor dem Verdursten. Folgte dem Ratschlag eines Engels: „Kehre zurück, demütige dich und tue, was Sara dir sagt.“ Hagar brachte Sohn Ismael zur Welt, als Abraham 88 Jahre alt war.

      Auch Sara wurde ein Sohn prophezeit. Obwohl sie zu alt war für eine Geburt, bereitete sie sich darauf vor. Aß gesundes Obst, betete jede Stunde und absolvierte den täglichen Bauchtanz. Schwangerschaftsgymnastik im Orient. Isaak ward ihr verheißen und geboren. Gilt als der Stammvater des jüdischen Volkes. Ismael Stammvater aller arabischen Völker. Alles nur Männer. Zum Schein? Viele ihrer Frauen zogen die Strippen. Waren es Wunder oder bewundernswerte Eigenschaften, die sie dazu befähigten? Rätselhaft?

      Heute glaubt niemand mehr an solche Wunder. Obwohl sechzigjährige Frauen schwanger werden. Ist es ihre Natur? Oder ein verborgender Trick? Man nimmt es hin und feiert den Ausnahmefall in Zeitungen und Fernsehen. Des Herrn Wege sind unerforschlich, so die Kirche. Und meint die Frauen. Weil sie Ämter wollen, um mehr Gutes tun zu können. Zahlreiche Frauen in der Geschichte besaßen quasi den Ruf von Priestern. Taten Gutes, haben die Menschheit weitergebracht. In fortschrittlichem Denken und sozialem Handeln. Mutter Theresa, das klassische Beispiel in heutiger Zeit.

      Der Mann muss sie nicht verstehen. Respektieren wäre schon viel. Als die, die sie waren und sind. Das Rätsel Rätsel sein lassen. Und sich den Frauen von heute zuwenden. Es gibt genug Aufgaben und Probleme, die Mann und Frau nur gemeinsam lösen können. Ärger in Verständnis, Egoismus in Zuwendung, Gleichgültigkeit in Anteilnahme zu verwandeln. Auch wenn es nur punktuell geschehen kann. In der Familie zum Beispiel. Am Arbeitsplatz. Zehn Minuten lang am Tag wären schon viel für den Anfang.

      Ein letztes Mal zurück ins Alte Testament. Da ist Debora, eine Frau, die sich gegen tradierte Verhaltensnormen wehrte und das Richteramt studierte. Begabt und weise in ihren Urteilen, wie es Männer in solchen Positionen selten sind. Wägen mehr als sie wagen. Als Tyrann Jabin von Hazur, der zwanzig Jahre Kanaan unterdrückt und ausgeraubt hatte, Schwäche zeigte, bewies Debora Stärke. Überzeugte den israelitischen Feldherrn Barak, einen Aufstand zu wagen. Zog mit ihm in den Krieg. Die Israeliten gewannen

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