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Lomb können wir uns besser über Wasser halten und es sollte uns anspornen zu kämpfen. Noch müssen wir sparen und die vorhandenen Mittel gut einsetzen, aber ich bin sicher, dass, wenn wir so weitermachen, sich ein neuer Sponsor findet. So und jetzt an die Arbeit, ich erwarte für morgen zwei optimal vorbereitete Boliden am Start. Also, jeder an seine Arbeit. Mark und Jeff, ihr könnt das Kommando übernehmen.

      Eine Stunde vor dem Start am Sonntagnachmittag ist sogar Bob, welcher sonst die Ruhe selbst ist nervös wie eine Braut vor dem Traualtar. Mit seinem Organisationstalent versucht er, das Team bei Laune zu halten. Wenigstens die Journalisten sind dankbar für die gebotene Unterhaltung, aber jetzt, eine Stunde vor dem Start hat er nicht mehr die Nerven ein Unterhaltungsprogramm zu bieten. Damit das Team die letzte Stunde ruhig arbeiten kann, schaltet er die Musik aus. Die Models schickt er mit David zum Essen. Er versucht wie Andi, die Mechaniker durch Botengänge und Handreichungen zu unterstützen.

      Mehrere Fernsehreporter wollen ein Interview, welches sie in der Direktsendung oder bei der Zusammenfassung einspielen wollen. Den Reportern bestätigt Andi, dass er das Team vorerst weiterführen wird. Der nächste Grand Prix von San Marino ist gesichert. Die nächsten Wochen muss er sich ein Bild von der übernommenen Infrastruktur machen, das konnte in dieser Woche von Argentinien aus nicht befriedigend abgeklärt werden. Er wird deshalb sofort nach dem Rennen nach Florida reisen und das Werk besichtigen, welches im Aktienpaket von Jon Franklin enthalten ist. Zur mässigen Leistung seiner Fahrer im Warm-up vom Vormittag gibt er nur eine kurze Erklärung ab. Die Fahrer hatten die Anweisung, vorsichtig zu fahren. Das Aufheulen der ersten Motoren gibt ihm die Möglichkeit, die Gespräche zu beenden.

      «Sie entschuldigen, ich muss mich jetzt um das Team kümmern.»

      Andi klopft beiden Fahrern auf die Schulter und macht das Victoryzeichen. Mit einem Lächeln quittieren die Fahrer die Aufmunterung und zwängen sich ins enge Cockpit. Die Motoren lassen sich nach kleinen Problemen starten. Jeff beobachtet seinen Laptop und gibt dann das Zeichen, alles o.k. es kann losgehen. Zuerst fährt Mick los, in gebührendem Abstand folgt ihm Ted. Die Startstrecke verwandelt sich in ein Menschenmeer. Alle scheinen es eilig zu haben und versuchen sich zu beschäftigen.

      Jetzt hat Bob seine Nervosität abgelegt. Er bemüht sich, die Models richtig einzusetzen. Diesmal dürfen sie ebenfalls auf die Startstrecke und sind dort ein dankbares Sujet für viele Fotografen, welche nicht wissen, ob sie die richtigen Fotos bereits im Kasten haben. Andi überlegt sich, wie viele Zeitungsseiten mit den geschossenen Bildern wohl gefüllt werden könnten, wenn jedes Bild gedruckt würde.

      Für jeden im Team ist es eine Erleichterung, als endlich die fünf Minuten Tafel gezeigt wird und sich die Startstrecke langsam entvölkert. Nur die Motorenspezialisten stehen noch unter Hochdruck. Wird das verdammte Ding anspringen?

      Endlich die Minutentafel ist draussen die Motoren heulen auf. Micks Motor läuft bereits während der von Ted sich erst zu einem Stottern überreden lässt. Nach einigen bangen Sekunden überlegt es sich der Motor dann doch noch und heult gequält auf. Ted tippt noch ein paar Mal aufs Gas, dann legt er den Gang ein und fährt den andern hinterher. Er steht ja auf dem letzten Startplatz, es wird ihm keine Nachteile einbringen. Etwas mehr Probleme hat Frentzen, der auch nicht gut weggekommen ist. Er mogelt sich aber durch das Feld auf seinen zweiten Startplatz.

      Andi steht noch nervöser als in Brasilien an der Boxenmauer und schaut die Start-Ziel-Gerade hinunter. Endlich taucht Villeneuve auf und dahinter schleicht das Feld heran. Mick hat die erste Runde gut überstanden und geht auf seine Startposition. Ob es Ted auch geschafft hat, kann er von seinem Standort aus nicht erkennen, aber es sieht so aus, als ob alle Startplätze besetzt sind.

      Der Lärm der immer wieder aufheulenden Boliden ist ohrenbetäubend. Andi, Neil und Bob schauen sich an, dann hebt Andi den Daumen in die Höhe. Die beiden andern machen es ihm nach, die Spannung in ihren Gesichtern löst sich, um gleich wieder extrem anzusteigen. Die Ampeln schalten auf Rot, endlos dauern die Sekunden.

      Ampel auf Grün! Los geht's. Andi versucht Mick zu verfolgen. Er kommt gut weg. Vor ihm wird es eng, aber von seiner Position aus ist nicht zu erkennen was los ist. Man sieht nur, dass einige Wagen stehen. Er rast in die Boxe und beobachtet den Monitor. Ein Ferrari und ein Steward-Ford stehen auf der Piste, Coulthard lässt seinen Wage auf drei Räder ausrollen, noch andere Autos fahren über das Gras, aber es ist nicht auszumachen um wen es sich handelt.

      Das Feld ist noch unterwegs. Da, das Pace-Car fährt raus und setzt sich an die Spitze des Feldes. Gespannt zählt Andi die Wagen. Er muss lange zählen, erst auf Platz 15 kommt Mick, aber wenigstens ist er noch unterwegs. Ted kommt erfreulicherweise bereits an 18. Stelle.

      Das Pace-Car bleibt vier Runden draussen, der Spurt von Michael Schumacher hat nichts gebracht, das Rennen wird nicht abgebrochen, es gibt keinen Neustart. Andi ist erleichtert, noch einmal eine solche Anspannung wäre vermutlich zu viel für ihn, er muss sich zuerst an diese Spannung gewöhnen. Der Neustart hinter dem Pace-Car gelingt ohne crash. Das Feld zieht sich langsam in die Länge. Auf der Zielgerade kann Mick Trulli wieder überholen. Nur mit Mühe kann Mick an der Kolonne anhängen, welche sich hinter Hill bildet. Erfreut stellt Andi fest, dass er sich in einem sicheren Abstand zur Gruppe hält, um jedes Risiko zu vermeiden. Auch Ted hält sich aus Kämpfen raus, allerdings ist es bei ihm nicht freiwillig.

      Noch vor dem ersten Tankstopp fallen der Reihe nach Frentzen und Panis aus. Dann schiesst Schumi II seinen Teamkollegen Fisichella ab, kann aber nach einem Dreher ohne grossen Zeitverlust weiterfahren. Auch Barrichello bleibt in der gleichen Runde stehen. Durch die Ausfälle rutscht Mick auf Platz 12 vor.

      Mick wird zwei Tankstopps einschalten, Ted hat mehr Benzin getankt und muss nur einmal tanken. Der Tankstopp verläuft ohne Probleme, ist aber auch nicht besonders schnell. Mick geht sogar hinter Ted ins Rennen zurück. Die Ränge 15 und 16 sind nicht berauschend. Ted hält sich jetzt sehr gut und verteidigt seine Position gegenüber Mick. Die 2 Sekunden kann er nicht aufholen. So fahren beide Franklins einträchtig hintereinander ihre Runden. Ab und zu bringt das Argentinische Fernsehen die beiden gross ins Bild der Direktübertragung.

      Bei Rennhälfte muss jetzt auch Ted rein zum Nachtanken, somit hat Mick freie Fahrt. Durch die Ausfälle von Hill und Tankstopps von anderen Fahrern rückt Mick unter die ersten zehn vor. Aber die Punkteränge sind noch weit weg. Bei der ersten Überrundung durch Villeneuve kann sich Mick lange im unmittelbaren Bereich der Spitze halten und bekommt so die nötige Beachtung durch das Fernsehen. Ted hat seine Runde leider in der Box verloren. Aber auf der Strecke liefert er sich mit Nakano einen harten Kampf um Platz 13. Doch in der 52. Runde streikt bei Nakano der Motor und Ted wird davon so überrascht, dass er einen spektakulären Dreher produziert und schliesslich in einen Reifenstapel kracht. Für ihn ist die Show zu ende, schade, den vermutlich hätte er Mick bei dessen Boxenstopp wieder überholt.

      In der Schlussphase kann sich Mick noch erheblich steigern, er fährt erstaunlich schnell Runden und kann sich noch an Salo vorbeikämpfen. Zu mehr reicht es nicht, die beiden Benettons sind zu weit weg. Durch den Ausfall von Larini fährt er auf Platz 8. Noch 12 Runden. Mick liegt lediglich zwei Plätze von den Punkten entfernt. Gespannt beobachtet Andi das Rennen. Vorne der Dreikampf Villeneuve, Irvine und Schumi II und dahinter der Kampf um Platz 4 zwischen Herbert, Häkkinen, Berger und Alesi. Da müssten sich doch noch zwei abschiessen, hofft Andi und auch Dixi zappelt nur so neben Andi auf und ab. Aber alles hoffen nützt nichts, es fällt keiner aus, es sind alles erfahrene Profis, die mit ihren Positionen zufrieden sind. Aber immerhin, ein 8. Platz ist doch im Vergleich zu Brasilien eine Steigerung.

      Trotz der kleinen Enttäuschung jubelt man bei der Zieldurchfahrt von Mick. Man ist mit Rang 8 zufrieden und auch heute dürfen die Sponsoren zufrieden sein, sowohl Mick- als auch Ted haben sich mehrmals gezeigt und dies nicht nur bei Überrundungen. Der Anruf von Bausch und Lomb bleibt diesmal aus, dafür ist sein Vater am Telefon und gratuliert ihm zu seiner Arbeit.

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