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denn eine solche Hektik ist nichts für ihn. Auch die vier Models sind über die Konkurrenz nicht besonders glücklich. Die anfängliche Unsicherheit löst sich allerdings schnell. Für die Girls ist es ebenfalls eine gute Reklame, wenn sie auf den gleichen Fotos, wie die Prominenz zu sehen sind. Es ist ihnen nämlich auch aufgefallen, dass sie neben den Stars keine schlechte Figur machen.

      Hinter der geschlossenen Tür arbeiten die Mechaniker unter der Leitung von Mark Nelson intensiv an den Boliden. Nur bei kurzen Pausen dürfen sie sich auch unter die Promis mischen und dort ihren verdienten Snack einnehmen. Bob hat inzwischen, gesponsert vom Curacao, ein leckeres Buffet aufgefahren, was noch zusätzlich Leute anlockt. Andi beobachtet im Boxeninneren die Arbeit der Mechaniker. Gelegentlich macht er sich Notizen, sagt aber nichts. Der Chef in der Box ist Mark, unterstützt von Jeff und daran will Andi vorerst nichts ändern.

      Zwischendurch macht das Reporterteam der Zeitung, gemeinsam mit dem Fernsehteam ein Exklusivinterview mit Andi. Locker gibt er der hübschen Reporterin, welche die Fragen stellt Antwort. Was die alles wissen will, nichts wird ausgelassen. Vom Geburtsort in Monaco, über seinen Vater bis zu den intimsten Fragen wie, wann er das erste Mal Sex hatte, alles wollen sie wissen.

      Gegen fünf Uhr wird es vor der Boxe ruhiger. Die Prominenz verzieht sich ins Hotel. Bis zum Abendessen muss man sich neu eingekleidet, erneut den Fotografen präsentieren. Bob und Neil übernehmen die Betreuung der Promis auf der Fahrt ins Hotel. Andi bleibt bei den Mechanikern. Von den Resten des Buffets, gibt es ein ausgezeichnetes Nachtessen für die Mechaniker. Danach wird weitergearbeitet und Andi schliesst um Mitternacht als Letzter die Boxen ab.

      Bereits im Abendmagazin des Privatfernsehkanals wird ein halbstündiger Bericht aus der Box des JFRT gesendet. Dabei kommen auch die einheimischen Sponsoren gut zur Geltung. Es gelingt den Reportern tatsächlich, das Team als beinahe argentinisches Team vorzustellen. In der Morgenausgabe der Tageszeitung wird dieser Eindruck noch verstärkt. Die Begeisterung der Argentinier für die Formel-1 ist den Leuten seit Manuel Fangio in die Wiege gelegt worden. Jetzt wird ihnen noch vorgegaukelt, dass das JFRT praktisch ein argentinisches Team ist, was natürlich mit grosser Begeisterung zur Kenntnis genommen wird. Vom Interview mit Andi wird erst ein kurzer Ausschnitt gesendet und auf eine Sondersendung von morgen Mittag verwiesen.

      Eine weitere grosse Show wird abgezogen, als die beiden Piloten am Flughafen eintreffen. Wie grosse Stars werden sie empfangen. Auch die Models werden ins rechte Licht gerückt, so dass das Interesse am Team und den Fahrern noch mehr gesteigert werden kann. Top gesteilt stechen diesmal die Models die beiden Freundinnen der Fahrer aus.

      Am Morgen frühstücken Andi, Bob und Neil gemeinsam mit den beiden Piloten Mick und Ted, abgeschirmt vor der Presse in der Präsidentensuite. Ebenfalls dabei sind die Ingenieuren Jeff und Mark. Beim Kaffee wird die Taktik für das Grand Prix Wochenende zurechtgelegt. Die Piloten werden über ihre Verpflichtungen gegenüber den lokalen Sponsoren aufgeklärt.

      «Noch wissen wir sehr wenig vom Team. Wir brauchen etwas Zeit, bis wir die wahren Probleme erkennen können. Es wird sicher nicht möglich sein, hier in Argentinien gross aufzutrumpfen. Ich bitte euch deshalb um Zurückhaltung, vor allem in den freien Trainings. Wir können keine Unfälle brauchen, denn das hätte auf die momentane Finanzlage des Teams verhängnisvolle Folgen. Ich muss sie deshalb bitten, sich ein wenig zurückzuhalten.»

      «Wie geht es denn nun mit dem Team weiter?», fragt Mick.

      «Wir werden versuchen, das Team weiter zu führen. Aber das geht natürlich nur, wenn wir einen neuen Hauptsponsor finden», antwortet Andi.

      «Wie sieht es mit unseren Verträgen aus?», fragt Ted.

      «Im Prinzip sehe ich keinen Grund, die Verträge nicht zu erfüllen, aber es wird natürlich so sein, dass ein neuer Sponsor mit den Fahrern einverstanden sein muss. Mit guter Presse, wird es sicher einfacher, den Sponsor zu überzeugen, dass sie die richtigen Fahrer fürs Team sind.»

      «Ich konnte die Verträge noch nicht genau überprüfen», meldet sich jetzt Neil zu Wort, «es ist natürlich so, dass wir die Verträge nicht unterzeichnet haben. So gesehen, sind wir nicht unbedingt verpflichtet, sie zu erfüllen.»

      «Mit andern Worten», meint Mick, «fahren wir um unsre Verträge.»

      «Nein, das stimmt so nicht», meint Neil, «wir alle zusammen fahren um einen neuen Sponsor an Land zu ziehen. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Ohne Sponsor geht nichts und da müssen wir zusammenhalten und kämpfen.»

      «Das kann ich nur unterstreichen», ergänzt Andi, «wir müssen ein Team werden, welches sich in der Presse gut verkauft. Natürlich würden gute Resultate der Sache nützen, ich glaube der Start ist uns ganz gut gelungen. Die Pressepräsenz ist vorhanden, sie werden uns schon für zwei Rennen Kredit einräumen.»

      «Alles klar!», meint Mick, «ihr seid wenigstens ehrlich, eine Seltenheit in diesem Geschäft. Wir werden uns Mühe geben, die Kisten heil über den Kurs zu bringen.»

      «Bitte nennen sie unsere Rennwagen nicht Kisten, eine positive Einstellung ist das Wichtigste. Wir können nicht viel tun, aber wenigstens die Dinge, welche nichts kosten, sollten wir ausnützen und das ist eine gute Moral.»

      «Alles klar!», antwortet Ted, «ich sehe, es weht ein anderer Wind im Team. Ich werde fürs Team kämpfen.»

      «Ja, aber nicht vergessen, den Boliden darf hier nichts passieren», beendet Andi das Gespräch, «um zehn Uhr beginnt das freie Training, ich wünsche euch beiden viel Glück. Neil wird sie herausfahren auf die Strecke. Ich schaue vorher schon bei den Mechanikern vorbei.»

      Bob und Andi fahren sofort zur Rennstrecke und beobachten die letzten Vorbereitungen der Mechaniker. Alle drei Boliden sind bereit. Die Motoren sind gewechselt und müssen nur noch eingestellt werden. Jeff, lässt den ersten Motor laufen und hört auf das Motorengeräusch. Dazwischen klickt er mit der Maus eine Zahl auf dem Bildschirm an und verändert sie.

      Um neun Uhr treffen auch die beiden Fahrer in der Box ein und erkundigen sich bei den Chefmechanikern nach dem Zustand der Boliden. Mick scheint mit dem Ergebnis der Nachfrage zufrieden zu sein, während Ted etwas enttäuscht ist. Jetzt begrüsst auch Andi die beiden Piloten.

      «Ich möchte noch kurz die neuste Taktik für das heutige Training besprechen. Können wir das beim Umziehen erledigen?»

      «Kein Problem, wir sind nicht prüde», meint Mick.

      «Was ich gehört habe, ist die Rennstrecke sehr rutschig. Sie hat einige Bodenwellen und ist sehr gefährlich. Das Motto für heute lautet. Möglichst alle erlaubten Runden drehen. Ist das klar. Keine Ausritte, die können wir uns nicht leisten. Lernt die Strecke gut kennen und stimmt die Autos gut ab. Wir sorgen an der Boxe mit der Presse für einigen Rummel, lasst euch dadurch nicht beirren. Alles O.K.?»

      «Wir sollen einfach wie Tourenwagenfahrer um den Kurs fahren?», fragt Mick, «das bringt doch nichts.»

      «Wir müssen leider mit einem bescheidenen Budget über die Runde kommen und können uns keine zerstörten Autos leisten. Oder haben sie einen Sponsor, welcher für den Schaden aufkommt?»

      «Nein, natürlich nicht.»

      «Versuchen wir es einmal auf diese Art», meint Ted, «bis jetzt sind wir ja auch nicht von Erfolgen verwöhnt worden, ich werde versuchen, mit Reserve um den Kurs zu fahren. - Alles O.K. Boss!»

      «Alles O.K. Boss!», bestätigt auch Mick und reicht Andi die Hand.

      Eine Stunde vor Trainingsbeginn treffen die Reporter des Sponsors ein. Das Team besteht auch heute aus schreibenden Journalisten und dem Fernsehteam. Bob eröffnet wieder seine Disco und schon bald treffen die ersten Prominenten ein. Bob und Neil widmen sich den Presseleuten. Mit Beginn des ersten Trainings, enden die Exklusivrechte der argentinischen Zeitung. Auch die vier Models strahlen bereits um die Wette und sind mit Aufnahmen für den Kalender beschäftigt solange sich der Rummel noch in Grenzen hält.

      Doch mit der Ruhe ist es schnell vorbei.

      «Die Madonna kommt», verkündet ein Reporter ausser Atem, «ein Kollege machte heute Morgen ein Interview

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